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Zusammenfassung

Während man in der Literatur zu Supervisions-, Balint- und Therapiegruppen noch Beschreibungen de1: Settings und seiner Bedeutung für den Gruppenprozeß finden kann, gibt es keine mir bekannte systematische Analyse der Beziehungen dieser Gruppen zu ihrer Umwelt. Es gibt Überlegungen, wie man mit Abgrenzungsproblemen umgehen kann, aber es gibt weder eine Auflistung aller für die Supervision relevanten Umwelten noch eine Charakterisierung der Beziehungen zwischen beiden. Wie relevant die jeweilige Umwelt für das Geschehen in der Supervision ist, wird spätestens dann klar, wenn man sich ansieht, wie viele Umwelten existieren und wie komplex die Beziehung des Systems zu ihnen ist. Es ist nahezu unwahrscheinlich, daß das System es schafft, an dermaßen viele Umwelten anzuschließen und sich von ihnen abzugrenzen, aber wie man weiß, gelingt dies in der Praxis meist. Der Supervisor kann aus dieser Analyse zum einen lernen, welche Umweltbeziehungen beständig vom System reguliert werden müssen und wie man sie regulieren kann, und zum anderen sieht er, welche komplizierten Anforderungen das System quasi nebenbei, ohne die Aufmerksamkeit darauf zu richten, erfüllen kann.

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Referenzen

  1. Der Begriff Interferenz hat in der systemtheoretischen Diskussion inzwischen eine andere Bedeutung erhalten als in der Physik, aus der er stammt: Nicht das wechselseitige Aufeinandereinwirken von zwei „Wellen“ ist gemeint, sondern das einseitige Einwirken eines Umweltsystems auf das Bezugssystem, das mit seinen Wellen oder Strukturen diejenigen des Bezugssystems überlagert und andere „Wellen“ auslöst. Einen Begriff, der weniger Mißverständnisse auslöst und das Phänomen adäquat beschreibt, habe ich leider nicht gefunden.

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  2. Gilt nur für die Supervision von Teams, nicht für frei zusammengestellte Gruppen (vgl. S. 75).

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  3. Rosin beschreibt z. B., wie sich die institutionellen Rahmenbedingungen einer psychiatrischen Klinik auf die mit Psychiatern dieser Klinik durchgeführten Fallsupervisionen auswirkten. Störungen durch Notrufe und „Piepser“, ständige Rotation der Ärzte über die Stationen und Notdienste, die die Ausbildung von dauerhaften Arzt-Patient-Beziehungen verhinderten und die „Sachzwänge“ wie Bettenbelegung, Verweildauer der Patienten sind einige dieser Interferenzen in die Supervision, die er nennt (vgl. Rosin u. Baur-Morlok 1984, insbesondere S. 130f.).

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  4. Gilt nur für die Supervision von Teams, nicht von frei zusammengestellten Gruppen (vgl. S. 75).

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  5. Zum Begriff des kollektiven Phantasmas vgl. S. 113.

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  6. Vgl. dazu Schmidt (1984, S.55f.), der es nicht für sinnvoll hält, Supervision am Arbeitsplatz des Teams durchzuführen, sondern einen anderen Ort vorschlägt.

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  7. Schmidt (1984, S. 67) beschreibt, wie sich die hohe Fluktuation auf einer Station auf die Supervision auswirkte. Da die Gruppe jedoch nur Fallarbeit vereinbart hatte, konnte diese Fluktuation nur als Spiegelung interpretiert, aber nicht verhindert werden.

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  8. Vgl. dazu Hegenscheidt-Renartz (1986), die beschreibt, wie sich in einer Klinik für Suchterkrankungen die psychische Struktur dieses Patiententypus in den Beziehungen zwischen den Teammitgliedern und in ihrer Organisation der Arbeit niederschlägt.

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  9. Eine Aufgabe der Fallbearbeitung besteht darin, die Personen der Fallerzählung zu typisieren, Phase 4.1 der Normalform des Ablaufs (vgl. S. 113).

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  10. Rosin untersucht in zwei Aufsätzen die Konflikte, die in Balint-Gruppen mit Psychiatern entstehen können, die ganz entgegen den Normen ihrer Profession das Erkennen der Psychodynamik der Arzt-Patient-Beziehungen üben sollen (vgl. Rosin 1981; Rosin u. Baur-Morlock 1984).

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  11. Vgl. dazu Rappe-Giesecke 1985, S. 22–31 und Materialien und Preprints des Forschungsprojekts 4, Transkription der 8. Sitzung der Supervisionsgruppe Lauer, 1980, Kassel.

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  12. Vgl. die eben schon erwähnte 8. Sitzung der Supervisionsgmppe Lauer, die in Materialien und Preprints des Forschungsprojekts 4 transkribiert worden ist, 1980, Kassel.

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  13. Die psychischen Folgen des Einbaus der Supervision in ein Ausbildungssystem für den unbewußten Gruppenprozeß beschreibt Gnädinger (Kap. 3.5.2.1.1, im Druck) anhand der Einbeziehung der Balint-Gruppenarbeit in die Fort- und Weiterbildung von Ärzten.

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  14. Diese Klassifizierung geht auf Erfahrungen von Psychoanalytikern mit Rollendifferenzierungen in psychoanalytisch orientierten Gruppentherapien zurück.

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  15. Zum Begriff des unbewußten Gruppenprozesses und der hier verwendeten Modelle von Gruppenentwicklung vgl. Abschn. 2.2.2.

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  16. Vgl. dazu Sandner 1978, S. 174, und meine Ausführungen zu seiner Position in Abschn. 2.2.3.

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  17. Vgl. dazu auch Schäfer, die nach der Auswertung des unbewußten Gruppenprozesses einer Balint-Gruppe, die im Rahmen des Kassler Forschungsprojekts untersucht wurde, folgendes feststellte: Man könnte hier einwenden..., daß nur selten oder rein zufällig die Konflikte der Gruppe und des Klienten identisch oder ähnlich sind. Es zeigt sich aber in der Praxis, daß die Auswahl der Fälle, die spontan geschieht, abhängig ist von dem unbewußten Geschehen in der Gruppe; in der Weise, daß der dargestellte Fall eben dieses unbewußte Thema ausdrückt, wenn auch zunächst verschlüsselt (Schäfer 1978). Argelander weist zunächst darauf hin, daß dieser Prozeß nicht Gegenstand der Gruppenarbeit sein kann: Diese Feststellung schließt keineswegs aus, daß dieser Prozeß ohne Wirkung verläuft. Im Gegenteil, er hat auch einen persönlichkeitsverändernden Einfluß auf die Struktur des Gruppenteilnehmers, erreicht dessen Bewußtsein aber nicht über verstehende oder deutende Teilnahme am unbewußten Geschehen der Gruppe, sondern indirekt über die Auseinandersetzung mit der gestellten Aufgabe... Entsprechend wirkt sich das unbewußte Geschehen sichtbar am Lernprozeß der Gruppe aus, indem es ihn stört oder fördert; denn die Entwicklung des Lernprozesses steht in einem engen Zusammenhang mit der Progredienz des unbewußten Gruppenprozesses (Argelander 1972, S.99).

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  18. Vgl. dazu Giesecke u. Rappe 1982, S. 217ff. und 233–272. Vgl. ebenso Giesecke 1983b. Beispielhafte Analysen von Supervisionssitzungen nach dem Ablauf der einzelnen Phasen finden sich in Müller 1983 und in Rappe-Giesecke (1983a, 1986, S. 32ff.).

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  19. Zu den Modalitäten des Programmwechsels vgl. auch Abschn. 6.2.

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  20. Diese Überkomplexität führt in Balint-Gruppen meistens dazu, daß die Analyse der institutionellen Rahmenbedingungen wegfällt, oder wenn sie einbezogen wird, der Wechsel zwischen diesen beiden Perspektiven sich recht schwierig gestaltet und das System damit überfordert ist, diese beiden Sichtweisen miteinander zu verbinden.

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© 1990 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Rappe-Giesecke, K. (1990). Die Umwelt des Systems und sein Aufbau. In: Theorie und Praxis der Gruppen- und Teamsupervision. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-10139-1_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-10139-1_4

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-540-51733-7

  • Online ISBN: 978-3-662-10139-1

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