Zusammenfassung
Wir kommen wieder zum Ausgangspunkt zurück, dem Traum von Friedrich Wöhler aus dem Jahre 1851: ein neues Gebiet ähnlich der organischen Chemie aufzutun, in dem nicht Kohlenstoff sondern Silicium das Schlüsselelement darstellt. Wir sollten hierbei auch Frederic Stanley Kippings gedenken, der ein halbes Jahrhundert später wissen wollte, wie weit er mit der Substitution von Kohlenstoff durch Silicium in gängigen organischen Verbindungen gehen könnte und welche Eigenschaften diese Siliciumanaloga haben würden. Wenn diese beiden Unternehmungen, an den ursprünglichen Erwartungen gemessen, auch wenig einbrachten, Wöhler und Kipping entledigten sich ihrer selbstgestellten Aufgabe in bewundernswerter Weise. Es mangelte vielmehr an der Anerkennung durch das chemische Establishment an den Universitäten und in der Industrie, und die begonnenen Forschungen brachen einfach ab. So gut wie niemand zeigte Interesse. Erst nach dem Aufkommen der Siliconpolymere lebte das Interesse wieder auf, und es gab nun Forschungsmittel. Das lange vernachlässigte Gebiet siliciumsubstituierter Farbstoffe, Riechstoffe und Arzneimittel kam zu neuer Blüte. Dieses Kapitel handelt in erster Linie von der Rolle von Silicium in Lebewesen und der Synthese und den Eigenschaften biologisch aktiver Organosiliciumverbindungen, aber auf diesem Weg wollen wir uns auch mit einigen siliciumsubstituierten Farb- und Riechstoffen beschäftigen.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Silicon and Life“ von M. G. Voronkov, G. I. Zelchan und E. Lukevitz, Plenum Publishing Corp., New York 1971.
Siehe insbesondere U. Wannagat „Sila-Substitutionen“, Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften, Vorträge N 302 (1981) und R. Tacke & U. Wannagat „Synthesis & Properties of Bioactive Organosilicon Compounds”, Topics in Current Chemistry, Band 84, Springer, Heidelberg 1979.
Eine vorzügliche Einführung findet man in: Ebner, Schelz „Textilfärberei und Farbstoffe“, Springer, 1989.
R. Tacke und U. Wannagat „Syntheses and Properties of Bioactive Organosilicon Compounds“ in Topics in Current Chemistry, Band 84, Springer, Heidelberg 1979.
Verbindungen, in denen eine Phenyl-und eine Methylgruppe am selben Siliciumatom stehen, lassen einen an Hyde und Kipping denken, die derlei Verbindungen mit Hilfe von Grignard-Reagenzien gewannen. Bei der direkten Synthese würde Silicium entweder nur mit Methyl-oder nur mit Phenylgruppen verbunden sein.
R. Tacke „Novel Sila-Drugs“, vorgetragen auf dem 7. International Symposium on Organosilicon Chemistry in Kyoto, 1984 und veröffentlicht in Organosilicon & Bioorganosilicon Chem., 1985, S. 251.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1991 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Rochow, E.G. (1991). Bioorganosiliciumchemie und verwandte Gebiete. In: Silicium und Silicone. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09896-7_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-09896-7_8
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-52927-9
Online ISBN: 978-3-662-09896-7
eBook Packages: Springer Book Archive