Zusammenfassung
Eigentum im zivilrechtlichen Sinne gibt es nur an körperlichen Gegenständen. Das entspricht der Auffassung des römischen Rechts. Dagegen geht der volkstümliche Eigentumsbegriff weiter, er umfaßt Vermögensgegenstände aller Art, so daß man etwa bei Urheber- und Erfinderrechten von „geistigem Eigentum“ sprechen kann. Dieser weite Eigentumsbegriff findet sich auch in Rechtssystemen, welche nur eine geringe wissenschaftliche und begriffliche Durchdringung erfahren haben, etwa im germanischen Recht 1), aber auch im nachklassischen römischen Vulgarrecht2). Wissenschaftliche Rechtssysteme, welche den weiten Eigentumsbegriff beibehalten haben3), haben neben dem weiteren einen engeren Eigentumsbegriff entwickeln müssen, da die sachenrechtlichen Regeln — etwa über die Übertragung des Eigentums — nur auf das Eigentum im engeren Sinne anwendbar sind4).
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Wieling, H.J. (1990). Eigentum: Begriff, Inhalt, Arten. In: Sachenrecht. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09794-6_8
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