Zusammenfassung
a) Im Wirtschaftsleben spielen die Fragen des Ranges dinglicher Rechte insbesondere im Rahmen der Kreditsicherheiten eine erhebliche Rolle1. Der Grundeigentümer ist nicht gehindert, sein Grundstück mehrfach mit Hypotheken oder Grundschulden zu belasten. Kommt es zur Zwangsversteigerung und reicht der Erlös nicht zur Befriedigung aller Grundpfandgläubiger aus, so stellt sich rechtspolitisch die Frage, in welchem Verhältnis die Gläubiger zu befriedigen seien. Es könnte etwa eine Berücksichtigung nach Kopfteilen erfolgen oder nach dem Verhältnis des Wertes der einzelnen Rechte zueinander. Solche Modelle würden es jedoch dem Grundeigentümer gestatten, durch eine Vielzahl gewährter Sicherheiten deren Wert praktisch aufzuheben. Das ginge zu Lasten der Verkehrssicherheit und derjenigen, denen zuerst ein Grundpfandrecht eingeräumt wird2; ein schutzwürdiges Interesse an solchen Gestaltungsmöglichkeiten ist nicht zu erkennen. Deshalb hat sich die Rechtsordnung dafür entschieden, demjenigen eine Vorrangstellung einzuräumen, der zeitlich vor den anderen ein Grundstücksrecht erwirbt: Prioritätsprinzip, prior tempore potior iure3.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Vgl. unten § 26 I 4; zur Bedeutung des Rangs im Grundstücksrechts auch Weirich, Jura 83, 337 ff.
Vgl. Baur-Stümer § 17 A I 1.
So entschied im Jahr 213 n. Chr. der Kaiser Antoninus Caracalla aufgrund einer bereits damals uralten Regel in einem Streit eines Privatmannes mit dem Fiskus, und zwar zugunsten des Privaten, C 8, 17, 3; vgl. auch Wacke, Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, JA 81, 94.
Vgl. oben § 15 IV.
Vgl. Motive 3, 225.
Vgl. unten § 22 I 2.
Planck-Strecker § 879 N. 7 d; Wolff-Raiser § 41 VI.
Vgl. Protokolle der 2. Kommission 3462 (Mugdan 3, 550 ).
Vgl. oben § 19 II 5 a.
Vgl. oben § 19 I 3 d, e, g.
Vgl. Motive 3, 225 ff.; Protokolle der 2. Kommission 3458 (Mugdan 3, 549 ).
Vgl. Motive 3, 225 f.
Vgl. dazu unten c.
Vgl. Protokolle der 2. Kommission 3458 (Mugdan 3, 549 ).
KGJ 41 (1912), 223 f.
Die Vormerkung wird nur halbspaltig eingetragen, § 19 I GBVerf.
Bei der Eintragung der Hypothek des A hätte entsprechend § 45 GBO vermerkt werden müssen, daß die Hypothek des A der des B im Range nachgeht.
So in der Tat Planck-Strecker § 879 N. 1; RG HRR 1935 Nr. 1016; E. Wolf § 10 C III b; Westermann-Eickmann II § 97 II 2.
So das Kammergericht, ferner etwa Wolff-Raiser § 41 I 1; H. Westermann, 5. Aufl. § 81 II 2; Baur-Stürner § 17 B I 4 a; MünchenerK-Wacke § 879 N. 15 ff.
MünchenerK-Wacke § 879 N. 18.
A.A. Erman-Hagen § 879 N. 8.
Motive 3, 226.
So z.B. Wolff-Raiser § 41 I 2; Baur-Stürner § 17 B I 4 b; Müller N. 1238.
Vgl. etwa Heck, Exkurs 4 S. 496 ff.; Westermann-Eickmann II § 97 II 3; Erman-Hagen § 879 N. 9; MünchenerK-Wacke § 879 N. 23; Gursky Fall 2 I.
Zum relativen Rang dinglicher Rechte vgl. unten f.
Vgl. auch Gursky Fall 2 I.
Vgl. etwa Palandt-Bassenge § 879 N. 9; MünchenerK-Wacke § 879 N. 23.
Vgl. z.B. Planck-Strecker § 879 N. 2; Palandt-Bassenge § 879 N. 9.
Vgl. etwa Planck-Strecker § 879 N. 7 e; Palandt-Bassenge § 879 N. 2; Wolff-Raiser § 41 IV; Erman-Hagen § 879 N. 14.
Ähnliche Regelungen finden sich in § 1075 I sowie in § 848 II 2 ZPO.
Ausgenommen ist eine von K bestellte Restkaufpreishypothek, die der Sicherungshypothek des G vorgeht, vgl. Wieling I § 16 II 4 a bb.
Wolff-Raiser § 41 IV Fn. 15; Erman-Hagen § 879 N. 14.
Vgl. etwa MünchenerK-Wacke § 879 N. 9; Erman-Hagen § 879 N. 18.
Vgl. oben § 15 IV, § 20 II 3 c.
A, B und C haben Pfandrechte an einer Sache. C erwirkt gegen A ein Urteil, in welchem festgestellt wird, daß sein Recht dem des A vorgehe. A geht vor B, B geht vor C, C geht vor A.
Vgl. oben c aa.
A kann aus dem schuldrechtlichen Hypothekenbestellungsvertrag diese Abtretung von E verlangen.
Vgl. Müller N. 1242 f.
Würde trotzdem B mit einem Vermerk des Vorrangs vor A eingetragen, so wäre das Grundbuch falsch.
Vgl. RG 157, 24 ff.
Vgl. Wolff-Raiser § 42 I 1; MünchenerK-Wacke § 880 N. 7.
Vgl. Planck-Strecker § 880 N. II 3 f ß; Wolff-Raiser § 4212; MünchenerK-Wacke § 880 N. 9.
Vgl. Planck-Strecker § 880 N. II 4 a und b pr.; MünchenerK-Wacke § 880 N. 20.
Vgl. § 26 III a.
Vgl. oben § 20 I 5 b bb.
So noch E 1 § 841.
Vgl. Protokolle der 2. Kommission 3472 ff. (Mugdan 3, 552 f.).
Vgl. Planck-Strecker § 880 N. II 4 a.
Vgl. Planck-Strecker § 880 N. II 4 a.
Vgl. Wolff-Raiser § 42 II 2 Fn. 20.
Vgl. unten § 26 I 4.
Vgl. das Muster im Anhang S. 8 lfd. Nr. 3 der Eintragungen.
Vgl. Wolff-Raiser § 43 Fn. 4; MünchenerK-Wacke § 881 N. 8.
Vgl. etwa Baur-Stümer § 17 C II 5; Palandt-Bassenge § 881 N. 9.
So z.B. Erman-Hagen § 881 N. 1; Planck-Strecker § 881 N. 6.
Vgl. das amtliche Muster im Anhang S. 8 lfd. Nr. 4 der Eintragungen.
Vgl. Protokolle der 2. Kommission 3482 ff. (Mugdan 3, 555 f.).
Vgl. Protokolle der 2. Kommission 3482, a.a.O.
Baur-Stümer § 17 C II 5.
Westermann-Eickmann § 99 II 3.
Vgl. auch oben § 15 IV.
Vgl. unten § 30, 1 a.
Vgl. dazu Heck § 24, 4 ff.
Vgl. dazu oben § 20 I 5 b.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1997 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Wieling, H.J. (1997). Rang der Grundstücksrechte. In: Sachenrecht. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09791-5_21
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-09791-5_21
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-62951-1
Online ISBN: 978-3-662-09791-5
eBook Packages: Springer Book Archive