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Soziale Situationen (I): Ablehnen von Trinkaufforderungen und Ansprechen der eigenen Abhängigkeit

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Rückfallprävention mit Alkoholabhängigen

Zusammenfassung

Soziale Faktoren stellen eine maßgebliche Rückfallursache dar (vgl. Modul 3). Nach verschiedenen Studien gehen vier von zehn Rückfällen vornehmlich auf soziale Versuchungssituationen oder zwischenmenschliche Konflikte zurück (vgl. Körkel 1996; Marlatt 1996). Angesichts dieser zentralen rückfallbegünstigenden Wirkung sozialer Faktoren widmen sich dieses und das nächste Modul der Stärkung von Kompetenzen im Ablehnen von Trinkaufforderungen und im Umgang mit Konflikten (Annehmen und Aussprechen von Kritik/Anerkennung). Es geht in diesen Modulen somit um die Verbesserung der bereichsspezifischen Fertigkeit, Alkoholangebote abzulehnen (Modul 4), sowie der bereichsunspezifischen, allgemeinen Kompetenz, angemessen mit Anerkennung und Kritik umzugehen (Modul 5). Während allgemeine soziale Kompetenzen auch Gegenstand der verbreiteten sozialen Kompetenztrainings sind (z. B. Hinsch u. Pfingsten 2002; Ullrich u. de Muynck 1998), kommen die spezifischen Kompetenzen zum Ablehnen von Alkohol dort nicht zum Tragen. Die Fertigkeiten im Zurückweisen von angebotenem Alkohol stellen ein eigenes Kompetenzbündel dar, das in einer Sequenz von sechs Handlungsschritten zusammengefasst werden kann (vgl. auch Monti et al. 1989):

  1. 1.

    Aussprechen eines entschiedenen, gut hörbaren „Nein“ (mit oder ohne Begründung).

  2. 2.

    Bestellen eines alkoholfreien Getränkes.

  3. 3.

    Aufgreifen eines neuen Gesprächsthemas.

  4. 4.

    Hinterfragung von anhaltenden Überredungsversuchen („Warum ist es dir so wichtig, dass ich mittrinke?“).

  5. 5.

    Hinweis, bei erneutem Überredungsversuch den Ort zu wechseln.

  6. 6.

    Verlassen der Situation.

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Literatur

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© 2003 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Körkel, J., Schindler, C. (2003). Soziale Situationen (I): Ablehnen von Trinkaufforderungen und Ansprechen der eigenen Abhängigkeit. In: Rückfallprävention mit Alkoholabhängigen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09788-5_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-09788-5_7

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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