Zusammenfassung
Für viele Abhängige stellen Rückfälle nach der Therapie etwas Bedrohliches und oft auch kaum Fassbares dar. Oft ist zu hören, dass man Rückfällen gar nicht vorbeugen könne, da man nicht wisse, was die Zukunft bringe und in welchen Situationen man „schwach“ werde. In solchen Äußerungen zeigt sich, dass nur wenig Gespür für eigene Rückfallanfälligkeiten und möglicherweise auch wenig Einblick in die eigene Abhängigkeitsdynamik vorhanden sind. Tatsächlich ist es aber so, dass sich Rückfälle häufig in den Situationen ereignen, in denen der Alkohol auch in der Vergangenheit eine große Rolle gespielt hat. Beispielsweise besteht bei Personen, die im Zusammenhang mit Partnerschaftskonflikten oder Auseinandersetzungen mit Vorgesetzten ein Erleichterungstrinken praktizierten, eine erhöhte Gefahr, auch zukünftig bei auftretenden zwischenmenschlichen Konflikten auf Alkohol zurückzugreifen. Ein unentbehrlicher Teil von Rückfallprävention ist daher, die Sensibilität der Teilnehmer für ihre persönlichen Rückfallrisikosituationen zu erhöhen.
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Körkel, J., Schindler, C. (2003). Hochrisikosituationen. In: Rückfallprävention mit Alkoholabhängigen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09788-5_6
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