Entwicklungstendenzen der Rehabilitation bei ankylosierender Spondylitis

Zusammenfassung

Obwohl die ankylosierende Spondylitis (aSp) zu den selteneren und eher gutartig verlaufenden rheumatischen Krankheiten gehört, stellt sie für Rheumatologen, Orthopäden und Internisten nach wie vor ein Rehabilitationsproblem ersten Ranges dar. Dies liegt wohl vor allem daran, daß es überwiegend junge Männer in der beruflichen Ausbildung oder in den ersten Berufsjahren sind, die von diesem Leiden ergriffen werden. In den letzten 10 Jahren haben sich die überraschendsten Entwicklungen bei der aSp weniger auf dem Sektor der Therapie und Rehabilitation, als viel mehr im Bereich der Immunologie und der damit verbundenen Ätiologieforschung ergeben. Es muß freilich einschränkend bemerkt werden, daß wir von einer Aufklärung der Ätiologie dieses so eigentümlichen Leidens mit seiner spezifischen morphologischen Kombination von Entzündung und Ossifikation noch weit entfernt sind; die erregende wissenschaftliche Entdeckung einer Assoziation der aSp mit dem Transplantationsantigen HLA-B27 (Brewerton et al., 1973; Schlosstein et al., 1973) hat aber auch die Ätiologieforschung wesentlich befruchtet. Es sei schon jetzt vorweggenommen, daß wir allem Anschein nach auch die lange Jahre gültigen Zahlen für die Morbidität der aSp korrigieren müssen; statt l‰ der Gesamtbevölkerung sind es möglicherweise 10- bis 15mal so viele Menschen, die an einer (meist unerkannten) Spondylitis leiden (Calin u. Fries, 1975; Cohen et al., 1976).