Zusammenfassung
Der traditionelle Behaviorismus, der in den ersten Kapiteln dieses Buches behandelt wurde, besitzt eine Reihe von Merkmalen, die den meisten seiner Theorien gemein sind. Der erste und vielleicht offensichtlichste Punkt ist, daß die frühen behavioristischen Positionen sich größtenteils als Reaktion auf die eher mentalistischen Ansätzen entwickelten, die Psychologie vor dem Behaviorismus kennzeichnete. Im Gegensatz zu diesen Ansätzen versuchte der Behaviorismus, möglichst objektiv zu sein. So konzentrierten sich seine eifrigsten Verfechter fast ausschließlich auf die Aspekte des Verhaltens, die ohne Schwierigkeiten beobachtet und gemessen werden können: auf Reize und Reaktionen. Die Erforschung des Verhaltens wurde immer mehr zu einer Frage der Entdeckung präziser Beziehungen zwischen Reizen und Reaktionen. Theoretiker wie Hebb und Hull, die sich genötigt sahen, von intervenierenden oder vermittelnden Variablen zu sprechen, bemühten sich, diese so stark wie möglich an Beobachtungen zu binden. Für sie waren intervenierende Variablen weit mehr als nur hilfreiche Abstraktionen, sie waren tatsächliche neurologische Ereignisse oder Prozesse, die die Forschung irgendwann einmal entdecken würde. Ein zweites wichtiges Kennzeichen traditionell behavioristischer Theorien ist, daß sie Verhalten durch Analysen auf einem molekularen oder elementaren Niveau erklären wollten. Mit anderen Worten, die Theoretiker waren viel mehr an spezifischen Reaktionen und an Abfolgen individueller Reaktionen interessiert als an globalen Verhaltensweisen, die vielleicht auch schwerer zu erfassen gewesen wären. Dieser Reduktionismus ist am deutlichsten bei der klassischen Konditionierung, ist aber auch für die operanten Theorien charakteristisch.
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Lefrancois, G.R. (1986). Tolman und die Gestaltpsychologie. In: Leppmann, P.K., Angermeier, W.F., Thiekötter, T.J. (eds) Psychologie des Lernens. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09577-5_7
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