Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird an das dynamisch-interaktionistische Paradigma angeknüpft, das von langfristigen Eigenschaftsänderungen trotz mittelfristiger Stabilität ausgeht (vgl. Abschn. 2.6). Ändern sich einzelne Eigenschaftswerte einer Person, ändert sich auch ihre Persönlichkeit im Sinne der Gesamtheit aller Persönlichkeitseigenschaften (vgl. Abschn. 2.4): Persönlichkeitsentwicklung hat stattgefunden.
Über die Veränderung bestehender Eigenschaften hinaus wird von Persönlichkeitsentwicklung auch dann gesprochen, wenn instabile Tendenzen des Erlebens oder Verhaltens in stabile Persönlich, keitseigenschaften überfuhrt werden, also eine Stabilisierung der Persönlichkeit zu beobachten ist. Das ist vor allem in der frühen Kindheit der Fall. Auch der umgekehrte Fall einer Destabilisierung der Persönlichkeit kommt vor; auch hier wird von Persönlichkeitsentwicklung gesprochen. Langfristige Persönlichkeitsentwicklung zwischen zwei Zeitpunkten setzt also eine mittelfristig stabile Persönlichkeit zu einem der beiden Zeitpunkte voraus.
In diesem Kapitel wird zunächst die langfristige Stabilität und Kontinuität der Persönlichkeit diskutiert: Wie stabil sind Eigenschaften und die ganze Persönlichkeit, und wieweit sind Eigenschaften zwischen unterschiedlichen Altersgruppen überhaupt vergleichbar? Anschließend wird die Frage nach der Erklärung der Persönlichkeit und ihrer Entwicklung gestellt: Wie wirken genetisches Erbe und individuelle Umwelt bei der Entstehung und Veränderung von Persönlichkeitseigenschaften zusammen?
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Weiterführende Literatur
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Asendorpf, J.B. (1999). Persönlichkeitsentwicklung. In: Psychologie der Persönlichkeit. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09573-7_6
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