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Zusammenfassung

Bei den meisten somatischen Erkrankungen ist die Prognose mit der exakten Diagnosestellung mindestens als Wahrscheinlichkeitsaussage implizit vorgegeben. Anders bei den psychogenen Erkrankungen: Nach Ausschluß einer primär somatischen Ursache bereitet die einfache Diagnosestellung im Sinne der klassifikatorischen Zuordnung des Krankheitsbildes hier meist wenig Schwierigkeiten; die prognostische Einschätzung eines Krankheitsbildes dagegen erfordert i. allg. recht sorgfältige, zeitraubende Bemühungen. Auch setzt jegliche Indikationsentscheidung (im Rahmen klinischer Inanspruchnahme) für eine fachgerechte Psychotherapie wie auch für die Auswahl eines speziellen Therapieverfahrens grundsätzlich eine prognostische Einschätzung voraus. In Deutschland hat sich insbesondere die psychoanalytische Schulrichtung um Schultz-Hencke schon frühzeitig bemüht, verläßliche Kriterien für eine Prognosestellung zu beschreiben (u. a. Schultz-Hencke 1951; Heigl 1975; Schwidder 1975; Dührssen 1962 b). Erst die Zukunft — nicht zuletzt dieser Studie — wird zeigen, ob die dort erarbeiteten Prognosekriterien auch auf ubiquitär vorkommende leichte Störungsgrade und auf Gesunde mit ebensolcher Zuverlässigkeit anwendbar sind und ob bzw. inwieweit überhaupt prognostische Treffsicherheit im Bereich psychogener Erkrankungen erreichbar ist. Unsere Untersuchung ist von Anbeginn als Follow-up-Design konzipiert. Sie richtet deshalb besonderes Augenmerk auf den individuellen Verlauf. Die Frage der Vorhersagbarkeit dieses Verlaufs, also der Prognose in einem sehr viel umfassenderen Sinne als üblich — nämlich bei Kranken und Gesunden — gewinnt damit besondere Bedeutung. Eine wichtige Hypothese unseres Projekts (H.2 in Kap. 3) lautet deshalb: „Auf der Basis der Fallidentifikation und Falldefinition zum Zeitpunkt A sollen prognostische Aussagen über den Verlauf bis zum Zeitpunkt B, also 3 Jahre später, möglich sein.“ Grundsätzlich wird erwartet, daß die prognostische Aussage über diesen Verlauf treffsicherer wird, wenn auch länger zurückliegende Daten, die retrospektiv zum Zeitpunkt A erhoben worden sind, mit in das Prognoseurteil eingehen.

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© 1987 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Schepank, H., Tress, W. (1987). Prognose und Verlauf. In: Psychogene Erkrankungen der Stadtbevölkerung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09568-3_21

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