Zusammenfassung
Etwa im Jahre 1830 schluckte der Apotheker Thouery vor den Augen der Mitglieder der französischen Akademie der Wissenschaften eine tödliche Dosis Strychnin, blieb aber unbeschadet da er gleichzeitig Aktivkohle zu sich nahm. Jetzt, 150 Jahre später, hat diese Beobachtung eine große Renaissance. Die primäre Giftentfernung — Magenspülung und pharmakologisch induziertes Erbrechen — wird in den letzten Jahren bei Vergiftungsunfällen von Kindern zunehmend seltener eingesetzt, dafür verläßt man sich immer mehr auf die Adsorptionskraft von Aktivkohle (Carbo medicinalis, Tierkohle). Insgesamt haben die Pädiater gelernt, frühzeitig und effizient zu handeln, dabei aber zurückhaltend, unter Vermeidung von Übertherapie. Das Wissen über die toxischen Wirkungen vieler Substanzen und Pflanzenteile hat zugenommen, und mancherlei Maßnahmen im Sinne einer primären Prävention haben gegriffen. So sind heutzutage schwere Vergiftungen und ihre Folgen bei Kindern viel seltener als noch etwa vor 50 Jahren.
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Literatur
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von Mühlendahl, KE. (2001). Vergiftungen und Umweltmedizin. In: Pädiatrie. Springer Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09178-4_36
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