Zusammenfassung
Die Zusammenarbeit mit der Familie der Kinder und Jugendlichen, die wegen eines Problemver-haltens ambulant beim Kinder- und Jugendpsychiater oder in der kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik vorgestellt werden, ist heute zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Die anthropologische Situation von Kindern und Jugendlichen zwingt geradezu zu einem solchen Vorgehen und macht es auch verständlich, dass nachhaltige Erfolge ohne intensive Eltern- bzw. Familienarbeit nur schwer zu erzielen sind. Allerdings wird der Stellenwert der familientherapeutischen Arbeit je nach konzeptioneller Ausrichtung der jeweiligen Kolleginnen und Kollegen und zumeist auch je nach Problemkonstellation unterschiedlich gewichtet. Das Spektrum schwankt zwischen einer systemtherapeutischen Konzeptualisierung des gesamten Behandlungsgeschehens über (systemische) Familientherapie als eine gleichberechtigte Methode in einem vielfältigen Methodenstrauß bis hin zur Arbeit mit der Familie als flankierende Begleitung einzeltherapeutischer Maßnahmen (s. dazu auch Kap. 34 von Mattejat in diesem Band).
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Rotthaus, W. (2002). Systemische Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. In: Wirsching, M., Scheib, P. (eds) Paar- und Familientherapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09174-6_32
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