Zusammenfassung
Eine Hymenalatresie sollte eigentlich bei der Routineinspektion jedes Neugeborenen bereits erkannt werden. Leider werden diese Kinder erst unter der Diagnose „Tumor in abdomine“ im Säuglings- oder Kleinkindsalter, gelegentlich auch erst bei Beginn der Pubertät, kombiniert mit intermittierenden Leibschmerzen, auffällig. Die Inspektion läßt dann bei einem Hymenalverschluß das Hymen prall elastisch sich vorwölbend erkennen. Die Exzision des Hymens mit Naht der Wundränder — 6 oder 7 × 0 Vicryl — ist die Methode der Wahl (Abb. 14). Bei Vaginalatresien kann durch Sondierung der Vagina, evtl. kombiniert mit einer sonographischen Untersuchung die Diagnose geklärt und die Höhe der Atresie aufgezeigt werden, gelegentlich wird bei einer etwas oberflächlichen Untersuchung der Scheidenverschluß übersehen, so daß unter der Verdachtsdiagnose „Tumor im kleinen Becken“ operiert wird und erst nach Eröffnung des Abdomens die wahre Diagnose eines Hydrometrokolpos gestellt wird. Zur operativen Korrektur hat sich bei uns folgendes Vorgehen bewährt (Abb. 15): Ist der distale Anteil der Vagina bis zu 1 cm atretisch, wird nach Eröffnung des ballonartig stark erweiterten Uterus oder des intraabdominellen Anteils der Vagina eine kleine Kornzange nach kaudal vorgeschoben, im Bereich der Vulva präpariert und der tiefste atretische Vagina1pol eröffnet. Die Kornzange wird dann weiter nach unten vorgeschoben, sie faßt einen Sperrdrain und zieht diesen nach kranial, wo er entweder im oberen Vaginalpol oder im Uterus zu liegen kommt.
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Hecker, W.C. (1985). Korrektur des Hydrometrokolpos, bedingt durch Hymenalatresie oder Vaginalatresie. In: Operative Korrekturen des intersexuellen und des fehlgebildeten weiblichen Genitales. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09087-9_10
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