Klinische Krebsforschung

Zusammenfassung

Die internistische Onkologie ist eine junge Wissenschaft. Ihre Entstehung fällt etwa mit dem Ende des 2. Weltkrieges zusammen. In ihrer Entwicklung hat die klinisch-chemotherapeutische Forschung von Anfang an eine zentrale Rolle gespielt. Während vieler Jahre beschränkte sich diese fast ausschließlich auf die Erprobung der Antitumorwirkung neuer Substanzen oder neuer Therapieverfahren. Dies hing möglicherweise mit der rasanten Entwicklung dieses neuen Faches wie auch mit den anfänglich sich mehrenden Erfolgen zusammen: Da man die Hoffnung hegte, „bald alle Tumoren heilen zu können“, wurde damals die Bewertung anderer, etwa der subjektiven Krankheitsparameter meist unterschätzt. In den letzten 10 Jahren konnte man aber einen großen Wandel in der Einstellung, die der klinischen Krebsforschung zugrunde liegt, beobachten. Ein großer Teil dieser Forschung befaßt sich in der Tat heutzutage mit der Erfassung der Lebensqualität der Patienten oder sucht nach besseren Möglichkeiten, die Kurz- und Langzeitnebenwirkungen der verschiedenen Krebsbehandlungen zu mindern oder gar aufzuheben. In letzter Zeit wird zudem die Forschung zunehmend interdisziplinär: weitere Erfolge erhofft man sich zur Zeit weniger von der Entdeckung einzelner „Wundersubstanzen“, sondern vielmehr vom optimalen Einsatz mehrerer Medikamente oder Therapieverfahren. Die klinische Krebsforschung ist also interdisziplinär, komplizierter und umfassender geworden. Es liegt deshalb auf der Hand, daß bei einer solchen Entwicklung das Pflegepersonal seine randständige Position endgültig verloren hat.