Zusammenfassung
Gesichtsfeldausfälle stellen die häutigste Gruppe zerebraler Sehstörungen dar. Die quantitative (Ausmaß des Ausfalls) und qualitative (betroffene visuelle Teilleistungen) Charakterisierung der unterschiedlichen Formen partieller zerebraler Blindheit diente bereits zu Beginn der klinischen Hirnforschung als Grundlage für die anatomische Zuordnung dieser Ausfälle sowohl entlang der Projektion vom Auge ins Gehirn als auch im visuellen Kortex selbst. Der Vergleich der Assoziation und Dissoziation von Teilfunktionen, d.h. von betroffenen und erhaltenen visuellen Teilleistungen im Gesichtsfeld, erlaubte Rückschlüsse auf die funktionelle Organisation des zentralen visuellen Systems des Menschen, lange bevor bildgebende Verfahren zur Verfügung standen. In diesem Beitrag sollen diese Aspekte exemplarisch dargestellt und in ihrer Bedeutung für das Verständnis der neurobiologischen Grundlagen der visuellen Wahrnehmung diskutiert werden. Die vorliegenden Befunde weisen auf 2 grundlegende funktionelle Organisationsprinzipien des Gehirns hin: die funktionelle Spezialisierung der Verarbeitung und Kodierung von Informationen und die unbedingte Aufrechterhaltung der räumlichen und zeitlichen Kohärenz des Wahrgenommenen.
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Zihl, J. (2003). Zerebrale Blindheit und Gesichtsfeldausfälle. In: Karnath, HO., Thier, P. (eds) Neuropsychologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08957-6_7
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