Zusammenfassung
Auf wenigen Gebieten haben Notfalldiagnostik und Therapie so rasche Fortschritte gemacht wie bei den Gefäßmißbildungen. Zur Frühdiagnose nach einer Subarachnoidalblutung Sind rasche, auch invasive Maßnahmen notwendig. Die Computertomographie zeigt Blut im Subarachnoidalraum oder im Hirngewebe. Die Lumbalpunktion erlaubt bei korrekter Ausführung den Nachweis von Blut im Subarachnoidalraum. Das Risiko der zerebralen Angiographie ist dank moderner Kathetertechniken und der radiologischen Subtraktionsverfahren sehr gering. Die transkranielle Dopplersonographie läßt blutungsbedingte Spasmen der intrakraniellen Gefäße erkennen und wird auch für Verlaufsuntersuchungen eingesetzt. Mikroneurochirurgische Techniken erlauben eine schonende Frühoperation am 2. oder 3. Tag nach einer Subarachnoidalblutung.
Arteriovenöse Mißbildungen können endovaskulär embolisiert, tiefgelegene, unzugängige Gefäßmißbildungen können fokal stereotaktisch bestrahlt werden, so daß die Angiomgefäße veröden.
Kavernome werden im MRT zuverlässig diagnostiziert und, wenn sie geblutet haben, operiert. Die spinalen Gefäfßmißbildungen, speziell die Durafisteln, werden heute an ausgewählten Zentren angiographisch dargestellt. Oft können ihre Zuflüsse endovaskulär durch Embolisate verschlossen werden. In anderen Fällen wird mikrochirurgisch operiert. Das geringe Risiko der angiographischen Diagnostik kann helfen, verhängnisvolle Fehldiagnosen zu vermeiden.
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Poeck, K. (1992). Gefäßmißbildungen. In: Neurologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08951-4_6
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