Zusammenfassung
Arterielle und venöse Durchblutungsstörungen im Gehirn und Rückenmark haben zahlenmäßig zugenommen, weil die Risikofaktoren stärker als früher verbreitet sind. Angesichts der Möglichkeit, die Risikofaktoren durch Änderung der Lebensweise oder medikamentös zu beeinflussen, sind die wichtigen genetischen Faktoren zu Unrecht in den Hintergrund des Interesses geraten. Schlaganfälle sind besonders intensiv wissenschaftlich und praktischklinisch bearbeitet worden. Sie werden heute nach ihren Bedingungen (Makroangiopathie, Mikroangiopathie oder Kombinationsformen), nach ihrer Lokalisation im vorderen oder hinteren Stromgebiet und nach ihrer Pathophysiologie differenziert: embolisch bedingte Territorialinfarkte, hämodynamisch ausgelöste Endstrom- oder Grenzzoneninfarkte, Hirnblutungen und Dissekate. Alle diese Unterformen sind in der Zusammenschau von Anamnese und Befunden meist gut zu differenzieren. Es wird eine konservative, neuroradiologisch-interventionelle oder chirurgische Behandlung vorgeschlagen, die vor allem auf der Erfahrung unserer Gruppe beruht. Antikoagulantien und systemische oder intraarterielle Fibrinolyse werden unter ausgewählter Indikation eingesetzt.
Topographisch lassen sich bestimmte Gefäßterritorien aus ihrer Symptomatik erschließen.
Große Fortschritte wurden in der Diagnose und Therapie zerebraler Sinusthrombosen gemacht. Neben der zerebralen Angiographie steht die Kernspintomographie als nichtinvasive diagnostische Methode zur Verfügung.
Zirkulationsstörungen des Rückenmarks werfen hauptsächlich differentialdiagnostische Probleme auf. Sie sind direkt nur aus Anamnese, Befund und Kernspintomographie zu diagnostizieren.
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Poeck, K. (1992). Akute Zirkulationsstörungen im ZNS. In: Neurologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08951-4_3
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