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Alkoholschäden und -krankheiten des Nervensystems

  • Chapter
Neurologie

Part of the book series: Springer-Lehrbuch ((SLB))

  • 38 Accesses

Zusammenfassung

Chronische Alkoholzufuhr kann zur Schädigung am peripheren Nervensystem, am Großhirn, Hirnstamm und Kleinhirn sowie indirekt, über eine Beeinträchtigung der Vitamin B12-Resorption, auch zur kombinierten Strangdegeneration im Rückenmark führen, die im Kapitel 14 beschrieben ist.

Schon der einfache Alkoholrausch erfüllt die Kriterien einer exogenen Psychose (Delir im allgemeinen, psychiatrischen Sinne). Im pathologischen Rausch kann der Betroffene „persönlichkeitsfremde“ Handlungen ausführen, die forensische Bedeutung haben können. Das Delirium tremens ist eine Entzugspsychose mit neurologischen und vegetativen Begleitsymptomen. Es kann lebensgefährdend sein, besonders dann, wenn die Behandlung zu spät einsetzt oder wenn der Patient regelmäßig neben alkoholischen Getränken auch andere Mittel, Medikamente oder harte Drogen, genommen hat, die im Delir plötzlich entzogen sind.

Die klassische schwere Intoxikationspsychose, die Alkoholhalluzinose, ist selten. Ernährungsstörungen äußern sich als axonale Polyneuropathie, Pachymeningeosis haemorrhagica und als Wernicke-Enzephalopathie, die in abortiver Form häufig ist. Mangel an Vitamin B1 spielt in der Pathogenese die größte Rolle, sei es infolge Mangelernährung („flüssige statt feste Nahrung“), sei es infolge gastrointestinaler Resorptionsstörungen. Diese sollen mit Schilling- und d-Xylosetest nachgewiesen werden, weil die Behandlung dann parenteral erfolgen muß.

Die Korsakow-Psychose schließt sich oft an ein Alkoholdelir an und bleibt dann lange, auch für die Dauer bestehen. Zu den Symptomen des Vitaminmangels (Vitamin B12) gehört auch die bilaterale Optikusschädigung, die irrtümlich als Tabak-Alkohol-Amblyopie bezeichnet wird.

Nicht genau bekannt ist die Pathogenese der sporadischen Kleinhirnatrophie, die selten auch akut einsetzen kann und der frontal betonten Hirnrindenatrophie der Alkoholiker. Alkoholmißbrauch während der Schwangerschaft führt mit großer Inzidenz zur Alkoholembryopathie.

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© 1992 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Poeck, K. (1992). Alkoholschäden und -krankheiten des Nervensystems. In: Neurologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08951-4_15

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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