Zusammenfassung
Entwicklungsstörungen des Nervensystems kommen genetisch, als Folge von intrauterinen Infektionen und, heute am häufigsten, als Folge von Intoxikationen, der Überdosierung von Medikamenten oder durch Alkohol zustande.
Die Alkoholembryopathie spielt eine sehr wichtige Rolle: Übermäßiger, aber auch schon mäßiger Alkoholgenuß, nicht selten verbunden mit Rauchen, führt zu embryonalen Schädigungen, die sich nicht nur als komplexe Fehlbildungen großen Ausmaßes, sondern auch als Summation geringfügiger Entwicklungsstörungen manifestieren. Die Zufuhr von 50 g reinem Alkohol pro Tag in der Schwangerschaft führt zu meßbaren Störungen. Die ausgeprägte Alkoholembryopathie mit geistiger Retardierung, Epikanthus, Herzfehlern und erheblichem Minderwuchs kommt etwa bei 1 von 500 Neugeborenen vor. Bei diesen Kindern ist die Intelligenz deutlich herabgesetzt, und das Geburtsgewicht liegt fast immer unter 2500 g.
Von wahrscheinlich größerer sozialer Bedeutung ist die leicht verlaufende Alkoholembryopathie, bei der die Kinder hyperaktiv, aufmerksamkeitsgestört und intellektuell leichtgradig minderbegabt sind. Die Kinder sind nicht immer auf den ersten Blick als geschädigt zu erkennen. Kopfumfang, Längenwachstum und Gewicht sind aber im Vergleich zu gesunden Kindern praktisch immer infolge eines intrauterinen Minderwuchses retardiert.
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Poeck, K., Hacke, W. (2001). Entwicklungsstörungen und Fehlbildungen des Nervensystems. In: Neurologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08947-7_35
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