Zusammenfassung
Diese höherentwickelte Art lebte schon gleichzeitig mit späten Vertretern der oben beschriebenen Australopithecinenarten in Ostafrika und Südafrika. Es gibt nur wenige gut erhaltene Schädel. Die beiden ältesten stammen aus Ost-Turkana in Kenia. Ihr Alter wird auf etwa 2 Mio. Jahre geschätzt. Ihr Gehirnvolumen beträgt 530 bzw. 770 cm3. Unterkieferfunde zeigen ebenfalls beträchtliche, wahrscheinlich geschlechtsbedingte Größenunterschiede. Im Vergleich mit typischen Australopithecinenschädeln fällt vor allem auf, daß die Gesichter nicht mehr schnauzenartig vorspringen. Abdrücke der Gehirnarterien auf der Innenseite des Schädels sprechen für eine bessere Blutversorgung der Stirn- und Schläfenregion, also der Teile des Großhirns, die beim Menschen für Sprache und logisches Denken zuständig sind. Die Entwicklung dieser Fähigkeiten war damals wohl in Gang gekommen. Die Schädelform zeigt eine Mischung von Formelementen: Bei Ansicht von vorn wirkt der Schädel recht menschlich, bei Ansicht von hinten gleicht er einem Australopithecinenschädel. In dem großen Verbreitungsgebiet dürfte es recht variable Populationen gegeben haben. Die Verzweigung zwischen dieser Entwicklung und der der zierlichen Australopithecinen muß wesentlich vor der Zeit erfolgt sein, aus der die bisherigen Schädelfunde stammen.
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Martin, H. (1992). Frühmenschliche Entwicklung. In: Menschheit auf dem Prüfstand. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08660-5_16
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