Zusammenfassung
Der Arzt dient der Gesundheit des Menschen und des Volkes. Wer den ärztlichen Beruf ausüben will, bedarf der Approbation als Arzt. Mit diesen Worten umschreibt die Bundesärzteordnung den beschränkten Arztvorbehalt des deutschen Rechts. Danach besteht die Ausübung des ärztlichen Berufs in der „Ausübung der Heilkunde unter der Berufsbezeichnung ‚Arzt‘ oder ‚Ärztin‘ “, § 2 Abs. 5 BÄO.1 Zwar gibt es keine Kurierfreiheit an sich2, jedoch dürfen auch Heilpraktiker die Heilkunde im beschränkten Maß ausüben. Darin unterscheidet sich das deutsche Recht grundsätzlich vom französischen, österreichischen und schweizerischen Recht, welche die medizinische Behandlung den Ärzten vorbehalten.3
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Referenzen
OVG Schleswig-Holstein, MedR 94, 373: Die Berufsbezeichnung „Arzt“ oder „Ärztin“ darf nur führen, wer als Arzt approbiert ist.
BSG arztrecht 94, 104: Diplompsychologe darf im sog. Delegationsverfahren nicht ohne gesetzliche Ermächtigung selbständig Patienten zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung behandeln.
Franz. Kassationshof v. 3.2.1987 Gaz.Pal. 87, 398 — Behandlung von Streß, Angst und Rheumatismus durch Akupunktur; Ostern. OGH JB1 84, 329 — Handauflegen als mystisches Heilverfahren; Obergericht Zürich SJZ 83, 217 — Magnetopathisches Handauflegen ist keine medizinische Verrichtung.
Nunmehr liegt ein Referententwurf zu einer Ärztlichen Approbationsordnung vom 22.9.1997 vor. Bei einem Medizinstudium im Ausland ist der Ausbildungsstand nach den objektiven Umständen des jeweiligen Ausbildungsganges zu bemessen, BVerwG NJW 93, 3005: Medizinstudium in der Dominikanischen Renublik.
Ärztliches Berufsgericht Niedersachsen Nds.ÄB1 83, 674 — Nichtpromovierter bringt Praxisschild mit Doktortitel an.
EuGH arztrecht 95, 175: Richtlinie 78/686/EWG v. 25.7.1978 über die gegenseitige Anerkennung der Diplome (Italiener als Kassenzahnarzt in Belgien).
BÄK-Tätigkeitsbericht ’98, 20.
Hierzu Stober, Widerruf der Approbation bei Vermögensschädigung?, NJW 81, 617.
VGH Kassel arztrecht 87, 22 — Betrugshandlungen und krankhafte Spielleidenschaft rechtfertigen den Widerruf der Approbation und die Anordnung des sofortigen Vollzugs.
Grundsätzlich BavObLG NJW 81, 2526.
Daher ist die private Krankenversicherung nicht leistungspflichtig: OLG Karlsruhe VersR 94, 1459 u. OLG Hamm NJW 93, 801.
Vgl. aber BFH NJW 81, 2535 — Gewerbebetrieb, wenn die Witwe des Arztes die Praxis durch einen Vertreter fortführen läßt; BFH NJW 89, 1567 — Zytologisches Institut möglicherweise Gewerbebetrieb; BFH NJW 91, 783 — wird Praxis eines einzelnen Arztes füir Laboratoriumsmedizin zu groß, ist die Freiberuflichkeit in Frage gestellt.
Vgl. Musterberufsordnung der deutschen Ärzte, veröffentlicht in NJW 1997, 3076; vgl. dazu Ratzel/Lippert, Kommentar zur Musterberufsordnung der deutschen Ärzte (1998); Taupitz, Die Standesordnungen der freien Berufe (1991), 203 ff ders., Ärztliche Selbstverwaltung an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, DAB197 A-3078
OVG Bremen MedR 93, 441— angestellter Arzt kann von Ärztekammer Austritt aus dem Landesverband der Freien Berufe begehren.
VG Berlin MedR 93, 76 f.
Richtlinie der EG vom 16.6.1975 über die gegenseitige Anerkennung der Diplome, Amtsblatt EG 75 L 167. Dazu Haage, Die Auswirkungen des Europaabkommens auf die Zulassung als Arzt, MedR 97, 166. Zur Unzulässigkeit des Erfordernisses der praktischen Ausbildung EuGH NJW 82, 502.
Maaß, Die Entwicklung des Vertragsarztrechts in den Jahren 1993 und 1994, NJW 94, 2988, 2990. Allerdings wird erwogen, die Bedarfszulassung für niederlassungswillige Vertragsärzte abzuschaffen oder zumindest zu mildern, DÄB198, A-1504.
Maaβ, a. a. O.; Borchmann, MedR 93, 169; Schneider, Die Auswirkungen des Gesundheitsstrukturgesetzes auf das Kassenarztrecht, MedR 93, 83.
BVerfG NJW 60.715.
So die Kassenärztliche Bundesvereinigung, in: Gesundheitsstrukturgesetz 1993, KBV direkt, 21.
Z. B. SG München MedR 95, 295 mit eingehender Begründung.
v. Maydell u. Pietzcker, Begrenzung der Kassenzulassung: Verfassungs und sozialrechtliche Aspekte (1993). Vgl. auch Schneider, Zulassungssperren und Verf Verfassung, MedR 94, 383; Bartels, Rechtsfolgen des GSG ’93. MedR 95,232.
BSG MedR 94, 494: Die Altersgrenze gilt nicht nur füir die erstmalige Zulassung, auch für die Wiederzulassung. g,
SG Detmold MedR 95, 171: Zulassungsgremien müssen die Interessen des Vertragsarztes dahingehend wahrnehmen, daß die Praxis zum Verkehrswert übernommen wird.
LSG Berlin MedR 95, 209 — Beratungsärztin für Neurologie und Psychiatrie.
BSG MedR 95, 207 — Eigenblutspende.
OLG Düsseldorf arztrecht 92, 23 — kein Ersatzanspruch gegen Zulassungsstelle; OLG Stuttgart MedR 93, 142 — Überschreitung der Ermächtigung wettbewerbswidrig.
DÄB1 92, B-1248 ff.; Schneider, Rechtsfragen zur Hausarzt- und Facharztregelung, MedR 95, 175.
Leider stimmen die in der Musterweiterbildungsordnung verwendeten Begriffe nicht stets mit den gesetzlich verwendeten überein, so z. B. im Heilberufsgesetz NRW, wo noch von Gebietsbezeichnungen, Teilgebietsbezeichnungen und Zusatzbezeichnungen die Rede ist.
Vgl. Musterberufsordnung für die deutschen Ärzte, NJW 97, 3076; Ratzel u. Lippert, Kommentar zur Musterberufsordnung der deutschen Ärzte 1998. Zur rechtlichen Geltung kodifizierter Standesregeln durch Standesordnungen als Rechtsquellen Taupitz, Die Standesordnungen der freien Berufe (1991). 549 ff.
Vgl. dazu Taupitz, MedR 93. 367: Ahrens. MedR 92 141
Flatten, Die Arzthaftpflichtversicherung VersR 94 1019
etwa die Überlassung der Patientenkartei an den Nachfolger, BGH MedR 92, 104.
BGH VersR 81, 658.
BVerfG NJW 93, 2988: verwendet der Arzt im Briefkopf „Nuklearmedizin“, so setzt ein Verbot eine eindeutige gesetzliche Grundlage voraus und muß verhältnismäßig sein.
BGH MDR 93, 108 — peruanischer Professorentitel.
OLG Hamm MedR 92, 342 — übermäßige Heranziehung zum Notfalldienst; kein Ersatz für die Einbuße an Freizeit.
BVerfG NJW 82, 2487; Koch, Kommunikationsfreiheit und Informationsbeschränkung durch das Standesrecht der Ärzte in der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten P gten Staaten von Amerika (1991), 33.
Koch, a. a. O., 162 f.; Taupitz, Die Standesordnungen der freien Berufe (1991). 1243.
Direktive betreffend die vergleichende Werbung der EG 97/55/EG, AB1EG Nr. 290 L 18; Ratzel u. Lippert, Kommentar zur MBO (1998). 161.
OVG Hamburg arztrecht 88, 120 — Dialysezentrum; OLG Karlsruhe PharmaR 87, 20 — Verlosung von Sanatoriumsaufenthalt.
Papier u. Petz, Rechtliche Grenzen des ärztlichen Werbeverbots, NJW 94, 1553, 1562. Vgl. auch Böhm, Das Werbeverbot des § 26 MBO, ZRP 94, 388.
Rieger, Werbung durch gewerbliche Unternehmen auf dem Gebiet der Heilkunde, MedR 95, 468; Taupitz, Die GmbH als Organisationsform ambulanter heilkundlicher Tätigkeit, NJW 92, 2317; Laufs, Arztrecht5, Rn. 76 ff.
So BGH NJW 95, 785 — kosmetische Chirurgie.
BVerwGE 70, 201; BVerwG, GewA 82, 201; Laufs/Uhlenbruck, Handbuch des Arztrechts (1992), S. 483.
Ein Beispiel gibt VGH Mannheim NJW 91, 2365. Ein Arzt betreibt eine konzessionierte Privatkrankenanstalt als „Zentrum für ambulantes Operieren“. Er verlangt nun die verbindliche hoheitliche Feststellung, daß er Schwangerschaftsabbrüche vornehmen dürfe. Dies wird ihm mangels Kompetenz der Behörden verwehrt.
Laufs/Uhlenbruck, a. a. O., 474 ff.
BVerwG arztrecht 85, 260 — Dialysestation. Generell dazu Braun, Die ärztliche Praxis und die Privatkrankenanstalt des § 30 GewO, NJW 85, 2739.
BVerwG NJW 93, 3008: Die Aufnahme in den Krankenhausplan eines Landes setzt voraus, daß nachvollziehbare Anhaltspunkte für die auf Dauer angelegte Leistungsfähigkeit vorliegen. Der Betreiber des Krankenhauses muß die Gewähr für die Dauerhaftigkeit der zu erbringenden pflegerischen und ärztlichen Leistungen bieten. Wegen des Verbots der Vorwegnahme der Hauptsache kann eine einstweilige Anordnung zur Feststellung der Aufnahme in den Krankenhausplan in der Regel nicht erfolgen, VGH Mannheim MedR 95, 204.
DKG, Grundsätze und Hinweise der DKG zur internen Budgetierung, Beilage zu das krankenhaus 95.
Deswegen haben Landesverbände der Allgemeinen Ortskrankenkasse kein Klagerecht gegen die Aufnahme in den Krankenhausplan: BVerwG, in: das krankenhaus 95, 44.
BVerwG arztrecht 94, 6; Haftpflichtversicherungsprämien pflegesatzfähig; BVerwG, das Krankenhaus 96, 183: Instandhaltungskosten sind bei Ermittlung der Pflegesätze in den Jahren 1993–1995 budgeterhöhend zu berücksichtigen.
VGH Kassel MedR 95, 240.
§ 4 S. 2 StabG i.V.m. Art. 10 des 2. GKVNeuordnungsgesetzes. Vgl. auch das Krankenhaus, 96, 145 ff.
Zu den Auswirkungen des GSG 1993 auf die Krankenhäuser vgl. Genzel, MedR 94, 83. 56
Preissler u. Cramer, Die neue Bedarfsplanung mit medizinisch-technischen Großgeräten, MedR 95, 217; Genzel, Der Krankenhaussektor und die 3. Stufe der Gesundheitsreform, MedR 97, 479, 490 ff.
OLG Koblenz MedR 92, 107 — organisatorische Sicherstellung der Vornahme verläßlicher Kontrolluntersuchungen; OLG Stuttgart NJW 93, 2384 — Klinik hat auf Belegarzt einzuwirken, daß dieser dem Pflegepersonal ausreichende Anweisungen gibt.
So der kanadische Fall Weiss v. Solomon 48 C.C.L.T. 280 (1989); Deutsch, Verkehrssicherungspflicht bei klinischer Forschung, MedR 95, 483.
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Deutsch, E. (1999). Ausübung des Arztberufs und Betrieb einer Klinik. In: Medizinrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08642-1_2
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