Zusammenfassung
Das Oligopol und das Teiloligopol stellen die in der Realität am häufigsten anzutreffenden Marktformen dar; dies folgt allein schon aus der räumlichen Begrenztheit der Märkte. Die Analyse solcher Märkte ist jedoch keineswegs einfach, weil zwischen den Anbietern Interdependenz herrscht. Im Gegensatz zu einem Polypolisten wird im allgemeinen jedes Handeln eines Oligopolisten aufgrund seines nennenswerten Marktanteils für die übrigen Konkurrenten spürbar und löst dort eventuell Reaktionen aus, die wiederum seine Absatzsituation beeinflussen.
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Literatur
Unter horizontaler “Kollusion” lassen sich explizite Abkommen und implizite Absprachen zusammenfassen, wobei die prinzipiellen Formen der expliziten Übereinkünfte in Kartellen, Gemeinschaftsunternehmen (“joint ventures”) und horizontalen Fusionen bestehen. Siehe Jacquemin/Slade 11989), S. 416.
Dieses Modell wurde von Augustin A. Cournot in seinem bereits 1938 erschienenen, lange Zeit jedoch unbeachtet gebliebenen Buch “Recherches sur les principes mathématiques de la théorie des richesses” entworfen.
Vgl. Hirshleifer (19881, S. 289 und Carlton/Perloff (19891, S. 293 ff. sowie die dort genannte Literatur; insbesondere Holt (19851.
Die Konstruktion erfolgt am einfachsten, indem bei der Menge x,,,2 eine Hilfsordinate eingezeichnet und deren Schnittpunkt mit der Gesamtnachfrage No horizontal auf die Ordinate übertragen wird. Bei diesem Preis kann B nichts absetzen, wenn A die Menge x,,2 ausbringt. Dies ist somit der Ordinatenabschnitt der Kurve NB3, die ansonsten parallel zu NB,, verläuft.
Die Darstellung entspricht in etwa derjenigen von Dixon (19881, S. 131 f.. Andere Möglichkeiten finden sich z.B. in Carlton/Perloff (1989), S. 303 ff., Kreps (1990a), S. 325 ff., Scherer/Ross (1990), S. 228 f. und Stobbe (1991), S. 416 f..
Siehe hierzu Anhang A.2.1.
In jüngerer Zeit wurde insbesondere von Baumol, Panzer und Willig (1982) gezeigt, daß die Offenheit der Märkte das ausschlaggebende Moment für ihre allokative Effizienz ist und nicht die Anzahl der Anbieter.
Stackelberg 11951), S. 210 ff. Die erste Auflage der “Grundlagen der theoretischen Volkswirtschaftslehre” erschien 1943 (und wurde bei einem Luftangriff fast vollständig vernichtet; vgl. das Vorwort des Herausgebers).
Die Verallgemeinerung des Modells auf n Anbieter ist wesentlich komplizierter und erbringt keine neuen Erkenntnisse. Es gilt dasselbe wie bei Cournot-Verhalten aller Anbieter: Je mehr Preisfolger es gibt, desto tiefer sinkt der Marktpreis. (Vgl. für eine analytische Herleitung Carlton/Perloff, 1989, S. 305.1
Wie Sie selbst nachrechnen können, indem Sie lineare Kosten in der Gewinnfunktion berücksichtigen, wäre das Ergebnis: xA = 1/2(a - cl.
Zur Erinnerung: Der Preis fällt auf die Hälfte und der Gewinn des A halbiert sich ebenfalls.
Dies ist an seiner Preis-Absatzfunktion zu sehen: p = a - IxA + x8). Er weiß also, daß der Preis um so niedriger ist, je mehr er bei konstanter Menge des A anbietet.
Nach Arthur L. Bowley (19241, der diese Lösung in seinem Buch “Mathematical Groundwork of Economics” unterbreitete.
Das Zeichen “>” steht für “besseres Marktergebnis als”.
Bei n -• co stimmen die Lösungen nach Stackelberg und Cournot schließlich überein, d.h. es wird die Konkurrenzmenge angeboten.
Diese Lösung geht auf J. Bertrand zurück, der diese in einer Rezension zweier Bücher Cournots im Jahr 1883 entwickelt hat.
Es wird angenommen, daß Anbieter B dieselbe Produktionstechnik zur Verfügung steht, d.h. auch für ihn gilt die hier als linear unterstellte Grenzkostenkurve GK.
Sicher ist das freilich nicht. Betrachten Sie die Gleichverteilung der Nachfrage als plausible Annahme.
Die Herleitung entspricht derjenigen beim Monopolgrad (vgl. Abschnitt 1.2.2 in Teil II). Für eine Herleitung beim homogenen Oligopol siehe Hardes (1992), S. 225 oder Scherer/Ross (1990), S. 228f..
Der Herfindahl-Index wird auch als Hirschman-Herfindahl oder Herfindahl-Hirschman-Index bezeichnet. Zu den Eigenschaften dieses Konzentrationsmaßes siehe Bomsdorf (1992), S. 65 ff..
Die Abbildung ist an Carlton/Perloff (1989), S. 276 angelehnt.
Der grundlegende Beitrag hierzu stammt von Kreps/Scheinkman (1983); siehe auch Tirole (1989), S. 218 f. und 228 ff..
Krelle (1978), S. 315 ff.. Siehe auch Krelle (1989), in der er sein Modell in spieltheoretischer Form präsentiert hat.
Siehe Ott (1989), S. 230 ff. und die dort genannte Literatur zur Diskussion des Krelle-Modells.
Gute Darstellungen der Krelle-Lösung finden sich (außer beim Autor selbst) z.B. in Gabisch (1990), S. 102 ff.; Ott (1989), S. 230 ff. und Schumann 11992), S. 344 ff..
Zur älteren Literatur hierzu siehe Wied-Nebbeling (1977).
Vgl. Dixon (1988), S. 143 f..
Der Punkt F entspricht gleichzeitig dem Punkt der gemeinsamen Gewinnmaximierung mit gleichmäßiger Gewinnaufteilung, was bei der angenommenen Symmetrie bedeutet, daß IDA = pB = p = (1 + c(1 - d)1/12–2d) ist. (Das können Sie selbst nachrechnen, indem Sie diese Preisidentität in der oben aufgestellten Gewinngleichung berücksichtigen.)
Siehe insbesondere Stigler (1978) und die dort referierte Literatur.
Siehe z.B. Reid (1981), Maskin/Tirole 11988b1, Bhaskar (19881 und Bhaskar/Machin/Reid (1991). Das (spieltheoretische) Modell von Maskin/Tirole geht allerdings von homogenen Gütern aus. Ein interessantes Modell einer geknickten Nachfragefunktion mit Mengenstrategie hat Kreps (1990a), S. 335 ff. entwickelt; zugrunde liegt allerdings ebenfalls ein homogenes Gut. An diesem Modell ist bemerkenswert, daß die Gleichgewichtslösung im gesamten Mengenbereich zwischen der Cournot-Lösung und der Lösung bei gemeinsamer Gewinnmaximierung liegen kann.
Siehe Hall/Hitch (1939).
Da Preis-Absatzfunktionen negativ verlaufen, sind sie um so steiler, je kleiner der Wert des Steigungskoeffizient ist leine Preis-Absatzfunktion mit Steigung -3 verläuft flacher als eine mit der Steigung -11.
Besonders gut zu sehen ist das anhand des Vergleichs zwischen dem oberen Ast (IV.21 a) und dem unteren in der Formulierung (IV.21 b’). Die Steigung des unteren Astes wird nur durch den Koeffizienten der latenten Nachfrage b bestimmt (denn dadurch, daß B den Preis des A übernimmt, wird ja jede Kundenwanderung verhindert). Der obere Ast hingegen verläuft um so flacher, je größer c.p. der Koeffizient d ist, wobei d um so höhere Werte annimmt, je besser sich die Produkte gegenseitig ersetzen können.
Vgl. Wied-Nebbeling (1985), S. 76 ff..
Vgl. Wied-Nebbeling (1985), S. 208.
Vgl. hierzu Reid (1981), S. 48f..
Neben dem Modell der geknickten Nachfragefunktion gibt es weitere, zahlreiche Möglichkeiten, starre Preise zu erklären. Siehe hierzu Wied-Nebbeling 11989).
Vgl. Bhaskar/Machin/Reid (1991), S. 242.
Vergleichen Sie die beiden Nachfragefunktionen xA (p6 = 20) und xA (55 = 50).
Siehe hierzu und zu den weiteren im Abschnitt referierten empirischen Erfahrungen Wied-Nebbeling (1985).
Siehe hierzu z.B. Alchian (1970), S. 32 ff. und Okun (1981), S. 145 ff..
Siehe z.B. Stobbe (1991), S. 421; Schumann (1992), S. 338.
Siehe hierzu Tirole (1989), S. 244.
Siehe Gutenberg (19841, S. 290 ff..
Vgl. Gutenberg (1984), S. 303 f..
Dieser Begriff stammt von Gutenberg selbst (1984), S. 298. Die doppelt-geknickten Preis-Absatzfunktionen eines Anbieters verschieben sich optisch “entlang” des mittleren Kurvenabschnitts, wenn der Konkurrent seine Preis verändert. Vgl. Wied-Nebbeling (1983), S. 143 f..
Zu Präferenzänderungen siehe Gutenberg (1984), S. 319; zu Nachfrageänderungen S. 298.
Vgl aber Anhang A.3.3.
Adam Smith 1 776 in seinem berühmten Werk: An inquiry into the nature and causes of the wealth of nations; zitiert nach Berg (1990), S. 255f..
Bei dem Problemkreis der “Zusammenarbeit” zwischen Anbietern handelt es sich demgemäß auch um ein wichtiges Thema der Wettbewerbstheorie und -politik.
Wie Scherer/Ross 11990), S. 235 bemerken, wird bereits die Vielfalt der Preisabsprachen nur durch die Grenzen der menschlichen Erfindungskraft eingeschränkt. Dafür bieten die Autoren auf S. 235 ff. einige überzeugende Beispiele.
Dabei wurden Formen der Zusammenarbeit, bei der entweder einer der Anbieter seine Selbständigkeit aufgibt (Fusion) oder bei denen ein neues Unternehmen gegründet wird (Gemeinschaftsunternehmen) außer acht gelassen.
Die Unterscheidung zwischen dominierender und barometrischer Preisführerschaft hat eine lange Tradition, wobei mit dominierender Preisführerschaft jedoch im allgemeinen nur das Teilmonopol gemeint war; siehe z.B. Stigler (1947) und Markham (1951). Letzterer bemerkt denn auch: “Essentially, therefore, the pure dominant firm market presents a problem of monopoly price control rather than one of price leadership” (Markham 1951, S. 895).
Eine spieltheoretische Version wurde von Bhaskar (1988) vorgestellt.
Siehe hierzu Fehl/Oberender (1992), S. 269 ff..
Siehe z.B. Deneckere/Kovenock (1992; Kapazitätsunterschiede); Holthausen (1979; Risikobereitschaft); Rotemberg/Saloner (1990; Informationsvorsprung); Deneckere/Kovenock/Lee (1992; Markentreue).
Vgl. hierzu Scherer/Ross (1990), S. 249 f. und Kaufer (1980), S. 228 ff..
“Die Autopreise machen wieder mobil”, in Stuttgarter Zeitung Nr. 80 vom B. April 1982, S. 9.
Vgl. Kaufer 11980), S. 230.
Siehe hierzu Bain (1960) und Markham 11951).
Für eine ausführliche Definition siehe Schmidt (1990), S. 210 f..
Vgl. Kaufer (19801, S. 268 ff..
Scherer/Ross (1990), S. 240 ff. bezeichnen diese Form des Kartells daher als ein Rationalisierungskartell.
Darum kommt er allerdings nicht herum, denn bei einem eigenen höheren Preis würde er einen Großteil der Nachfrage verlieren (vgl. Abschnitt 4.2.1). Als Alternative zum Kartell kann A den B jedoch als Preisführer akzeptieren.
Ein analoges Beispiel mit anderen Zahlen findet sich in Scherer/Ross (1990), S. 275 f..
Siehe hierzu z.B. Maddala/Miller (1989), S. 400 ff. und Scherer/Ross (1990), S. 243 f..
Zu möglichen Maßnahmen siehe z.B. Berg (1990), S. 259 und Carlton/Perloff (1989), S. 228ff.. Zu theoretischen Betrachtungen der Bestrafung siehe die in Jacquemin/Slade (1989, S. 425ff.) und Hay/Morris ( 1991, S. 75 ff.) genannte Literatur.
Solche Preiskämpfe in Zeiten rückläufiger Nachfrage sind insbesondere auf Märkten mit weitgehend homogenen Massengütern zu beobachten, wie Zement, Chemiefasern und Düngemittel. Siehe hierzu Rall/Wied-Nebbeling (19771.
Siehe Hirshleifer (19881, S. 256.
Artikel: “Die Opec auf Hochtouren” von Thomas Breining, in der Stuttgarter Zeitung vom 18.9.1992, S. 15.
Siehe hierzu z.B. Tirole (1989), S. 241.
Siehe hierzu für den Zementmarkt Rall/Wied-Nebbeling (1977), S. 80 ff..
Außerdem wird durch die Überkapazitäten das Ziel der gemeinsamen Gewinnmaximierung verfehlt. Für eine eingehendere Darstellung siehe Stigler (19881, S. 243 f..
Die Darstellung ist an Carlton/Perloff (1989, S. 409) angelehnt; andere grafische Herleitungen, die zu demselben Ergebnis führen, finden sich z.B. in Scherer/Ross (1990), S. 379 und Hay/Morris (1991), S. 87. Eine ausführliche Lehrbuchdarstellung der Modelle von Sylos-Labini und Modigliani ist in Koutsoyiannis (1979), S. 305 ff. enthalten.
Siehe hierzu Bain (1956) oder die knappere Darstellung in Koutsoyiannis (1979), S. 294.
Wir haben in diesem Modell somit dieselbe Ausgangslage wie im dynamischen Cournot-Modell (vgl. Abschnitt 2.1.2), wo sich der neu hinzutretende Anbieter ebenfalls an der nicht abgedeckten Restnachfrage orientiert.
Eine mathematische Ableitung mit unterschiedlichen Betriebsgrößen wird in Hay/Morris ( 1991, S. 88) präsentiert.
Siehe hierzu z.B. Hay/Morris (19911, S. 89f.; Lyons (1988), S. 40 f.; Scherer/Ross (1990), S. 380.
Siehe für einen Einstieg Pfähler/Wiese (1990a) und für eine ausführliche Darstellung zum Beispiel Holler/Illing (1991), Güth (1992b), Kreps (1990b) und Rasmusen (1990).
Siehe hierzu etwa Kreps (1990b), S. 10 ff. und Pfähler/Wiese (1990a), S. 52 f..
Dieses Spiel wurde von Carlton/Perloff (1989), S. 285 f. übernommen.
Das Modell ist an Holler/Illing (1991), S. 17 angelehnt. Ähnliche Darstellungen finden sich z.B. auch bei Varian (1991), S. 454 f. und Rasmusen (19901, S. 86 f..
Siehe hierzu z.B. Holler/Illing (1991), S. 81 ff.
Siehe hierzu Güth (1992a), S. 5 f..
Diese Definition wird in der Literatur nicht einhellig verwendet. Bei Rasmusen (1990), S. 104 kommt die Forderung hinzu, daß keine Abdiskontierung stattfindet, während Binmore (1992), S. 348 Stufenspiele mit unterschiedlichen Teilspielen als “Supergames” bezeichnet.
Siehe z.B. Dixon (1988); Hay/Morris (1991), S. 59 ff.; Kreps (1990a), S. 443 ff.; Pfähler/Wiese (1990b); Shapiro (1989a).
Vgl. Hay/Morris (1991), S. 81 f. und Holler/Illing (1991), S. 7 f..
Siehe hierzu: Carlton/Perloff (1989), S. 288 ff.; Shapiro (1989a), S. 357 ff.; Tirole (1989), S. 431 f.; Varian (19911, S. 449 f..
Oder, wie es Carlton/Perloff ( 1989, S. 291) trefflich ausdrücken: Die Drohung wahrzumachen würde bedeuten, die Scheune zu verschließen, nachdem das Pferd schon gestohlen ist.
Die Darstellung lehnt sich an Shapiro (1989a), S. 382ff. an. Siehe auch Fudenberg/Tirole (1989), S. 278 ff..
Siehe hierzu Shapiro (1989a), S. 370 f..
Siehe hierzu und zum folgenden Maskin/Tirole (1988a), S. 552 ff..
Vgl. Tirole, 1989, S. 433 und ausführlicher Holler/Illing (1991), S. 46 ff..
Siehe für einen Überblick Fudenberg/Tirole (1989), S. 296 ff.; Tirole (1989), S. 432 ff..
Siehe Kreps et al. (1982) und Hay/Morris (1991), S. 71 f..
Eine weitere Möglichkeit, einen Preiskampf zu modellieren, bietet ein sequentielles Spiel wie das von Maskin/Tirole (1988b).
Vgl. Shapiro (1989a), S. 374 ff..
Die Bestimmung des zugehörigen Gleichgewichts würde hier zu weit gehen; siehe Shapiro (1989a), S. 375 f. und Green/Porter (1984). Von Abreu/Pearce/Stacchetti (1986) wurde hierzu ein sequentielles Spiel entwickelt.
Dies wurde von Kreps/Scheinkman (1983) hergeleitet. Für eine Kurzfassung und einen kritischen Kommentar siehe Shapiro (1989a), S. 350 f.
Siehe für eine kompakte Zusammenfassung Shapiro (1989a), S. 389 ff..
Siehe hierzu Dixon (1988), S. 145 ff..
Siehe z.B. Novshek (1980), Salant (1988). 180 Sutton (19901.
Dies ist der Titel des bereits erwähnten Beitrags von Franklin M. Fisher (1989). Siehe hierzu als Gegengewicht den Artikel von Shapiro (1989b).
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Wied-Nebbeling, S. (1993). Oligopolistische Märkte. In: Markt- und Preistheorie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08504-2_4
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