Zusammenfassung
Im folgenden wird untersucht, wie sich Preise bei unterschiedlichen Marktformen bilden. Ein solches Vorgehen ist dann sinnvoll, wenn die einzelnen Marktformen zu einem unterschiedlichen Marktverhalten führen, das wiederum unterschiedliche Marktergebnisse nach sich zieht. Unter “Marktergebnis” wird in der Markt- und Preistheorie insbesondere die allokative Effizienz verstanden, die sich in der Preis- und Gewinnhöhe zeigt. Das Marktverhalten umfaßt die Strategie(n), die ein Anbieter wählt, um seine Zielsetzung zu erreichen.1 Auf die Abgrenzung der Marktformen wird im nächsten Abschnitt eingegangen.
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Literatur
Zu einer Klassifikation von Verhaltensweisen siehe Ott (1989), S. 59 ff.
Die Termini Marktstruktur und Marktform werden hier synonym verwendet, obgleich die Marktstruktur im industrieökonomischen Koztext mehr Charakteristika umfaßt als die Marktform (s.u.).
Hierzu sei auf folgende Artikel verwiesen: Oberender/Väth (1989), Ott (1985) und Scherer (1985).
So wird beim Verhalten die Werbungsintensität, Forschung und Entwicklung, Investitionsentscheidungen und anderes mehr berücksichtigt; zum Marktergebnis zählt u.a., inwieweit der technische Fortschritt (Forts, nächste Seite) zur Einsparung von Ressourcen und/oder zur Verbesserung der Produktqualität genutzt und inwieweit Vollbeschäftigung erreicht wird. (Siehe z.B. Scherer/Ross, 1990, S. 4f., Carlton/Perloff, 1994, S. 2 ff., Reid 1987, S. 27).
Der Begriff “homogenes Gut” wird in der Literatur unterschiedlich definiert. Teilweise umfaßt er — wie in der wirtschaftspolitischen Praxis üblich — nur die sachliche Homogenität (siehe z.B. Siebke, 1995, S. 64), teilweise dagegen auch das Fehlen von Präferenzen (so z.B. bei Herberg 1994, S. 37).
Siehe z.B. Arrow (1984,1996), Eatwell/Milgato/Newman (1990), Kreps (1990a) und Williamson (1985).
Siehe ausführlicher Kapitel V.2.
Die Pionierarbeit über Marktzutrittsschranken stammt von Bain (1956).
Siehe Stigler (1968), S. 67. Für eine differenzierte Analyse von Marktzutrittsschranken siehe von Weizsäcker (1980).
‘Morphologisch’ bedeutet ‘die äußere Gestalt betreffend’, ‘der Form nach’.
Wer sich genauer für die Herkunft der Bezeichnungen für die Marktformen interessiert, schlage in Ott (1989), S. 39 f. nach.
Nicht so die neuere Theorie der contestable markets (siehe unter 2.2). 13 Im anglo-amerikanischen Raum hat sich inzwischen die Bezeichnung ‘perfect competition’ durchgesetzt (siehe z.B. Kreps 1990a, Carlton/Perloff 1994 und Hirshleifer 1988). In früherem Sprachgebrauch ging die ‘perfect competition’ über die ‘pure competition’ hinaus, indem auch noch freie Mobilität der Produktionsfaktoren sowie freier Marktein- und -austritt zum Anforderungskatalog gehörte (so auch heute noch Maddala/Miller 1989, S. 283 f.).
Trotz der ähnlich lautenden Formulierung sind die Unterschiede zwischen den beiden enorm. Während der große Anbieter im Teilmonopol die alleinige Preissetzungsmacht innehat (vgl. Kapitel II.2), bilden die wenigen mittleren Anbieter im Teiloligopol einen Oligopolkern, innerhalb dessen eine starke Interdependenz herrscht.
Rund 70% der von mir Anfang der 80er Jahre befragten Firmen aus der Industrie waren dieser Marktform zuzuordnen; bei einer vorangehenden Befragung zu Anfang der 70er Jahre belief sich der Anteil auf 63% (vgl. Wied-Nebbeling 1985, S. 17 f.).
Siehe hierzu Krelle (1976), S. 541; Scherer/Ross (1990), S. 17; Siebke (1995), S. 66 ff.
Dieses Kriterium deckt sich in etwa mit der Beweglichkeit der Nachfrage (in Verbindung mit dem Schwellenwert der Fühlbarkeit) bei Krelle (1976), S. 6ff. Ähnlich ist auch die Abgrenzung bei Ott (1989), S.43.
Eine grundsätzliche Kritik und nähere Ausführungen zur Abgrenzung des Polypols vom Oligopol bieten Fehl/Oberender (1994), S. 45ff.
Robinson, J. (1969), S. 17; Robinson, E. (1952), S. 4ff. Zu weiteren Ansätzen, die jedoch in dieselbe Richtung gehen und gleichermaßen Schwierigkeiten aufwerfen, siehe Ott (1989), S. 47 ff. und Schmidt (1996), S. 46 ff.
Siehe hierzu Triffin (1949), S. 130 ff.
Streng genommen ist diese Schreibweise mathematisch nicht zulässig, aber sie ist anschaulicher als die Form e = (dx/dp)(p/x).
Vgl. Lancaster (1971), S. 126 f.
Siehe hierzu Krause (1990), S. 136 und die dort genannte Literatur.
Daher haben sich das Bundeskartellamt und die Monopolkommission eingehend Gedanken um die theoretische Fundierung und praktische Umsetzbarkeit gemacht, letztlich ohne die Problematik abschließend lösen zu können. Siehe das Fünfte Hauptgutachten der Monopolkommission 1982/83, Deutscher Bundestag, 10. Wahlperiode, Drucksache 10/1791 vom 26.7.1984, Kap. VII.
Siehe hierzu auch Stobbe (1991), S. 296 f.
Als pointierter Vertreter einer solchen Sichtweise ist Heuß (1965) zu nennen. Siehe auch Kaufer (1980).
Eine Fußpflegerin in Frankfurt konkurriert nicht mit einer solchen in München; eine chemische Reinigung in Dortmund nicht mit einer in Aachen.
Der Begriff “Preis-Absatzfunktion” ist in der Literatur nicht eindeutig belegt. Zu finden ist auch, daß alternativ oder außerdem die Form x = f(p) mit diesem Begriff abgedeckt wird.
Vgl. z.B. Ott (1989), S. 171; Schumann (1992), S. 317; Wagner (1995), S. 216 ff.
So lautet etwa die Nachfrage, die auf den Anbieter i entfällt: xi = ai — bi • pi + £ cj • pj wobei über die j = n-1 Konkurrenten summiert wird.
Vgl. mit anderen Symbolen Güth (1992a), S. 294f.
Siehe hierzu Güth (1992a), S. 294.
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Wied-Nebbeling, S. (1997). Einführung und Grundlagen. In: Markt- und Preistheorie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08502-8_1
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