Zusammenfassung
Mit dem Aufkommen von umfangreichen Dialog- und Transaktionssystemen in den 60er Jahren und der elektronischen Speicherung von großen betrieblichen Datenmengen wuchs der Wunsch nach automatisch generierten Führungsinformationen, d. h. nach aus der Datenbasis abgeleiteten Informationen, die direkt zu Planungs- und Kontrollzwecken benutzt werden können. Aus historischer Sicht stellen die Management Information Systeme (MIS) die ersten Bemühungen um eine derartige EDV-Unterstützung des Managements dar (erste MSS-Ansätze). Der euphorische Eifer, der bei der Entwicklung entsprechender Systeme zunächst in den 60er Jahren aufgewendet wurde, wich rasch einer Phase der Ernüchterung und Frustration in den 70er Jahren, die aus der Diskrepanz zwischen hochgesteckten Erwartungen und technischer Machbarkeit resultierte.3 Inzwischen konnte hier jedoch eine entscheidende Verbesserung erreicht werden, so daß die Management Information Systeme in jüngster Zeit eine Renaissance erleben.4 Dieser geschichtliche Hintergrund führte dazu, daß der Begriff MIS im Laufe der Zeit vielfältige Interpretationen erfahren hat, so daß eine eindeutige Abgrenzung schwierig und anzweifelbar ist.
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Literatur
Einige Wissenschaftler proklamierten bereits früh das Scheitern der MIS-Idee, so daß der MIS-Begriff über einen langen Zeitraum fast ausschließlich negativ belegt war. Vgl. Ackhoff (1967); Möllmann (1992), S. 366.
Dabei muß jedoch vor einer Verwechslung mit den in Kapitel 12 zu behandelnden Executive Information Systemen (EIS) gewarnt werden. Von einer Gleichsetzung der Systemkategorien MIS und EIS, wie in der Literatur bisweilen durchgeführt, wird im Rahmen dieser Schrift abgesehen. Zum Begriffsverständnis siehe Bullinger/Friedrich/Koll (1992), S. 6; Froitzheim (1992), S. 58. 5 Vgl. die Ausführungen in Teil B.
Vgl. die Ausführungen in Abschnitt 3.2.1.
Abweichend von dieser Definition erfolgt im angelsächsischen Sprachgebrauch häufig die Verwendung des Begriffs MIS für ganzheitliche Informationssysteme. Vgl. Kraemer (1993a), S. 53; Koreimann (1971), S. 21. Auch teilautomatisierte Berichtssysteme oder Anwendungssysteme auf Datenbanken werden zuweilen als MIS bezeichnet. Vgl. Stahlknecht (1990), S. 265.
Allerdings wird dann oft der noch weitgehend diskreditierte Begriff “Management Informations System” vermieden.
Die technische Voraussetzung hierzu ist in vielen Unternehmen durch die Verfügbarkeit von lokalen Netzwerken in Verbindung mit E-Mail-Software und den zugehörigen Verteilungsoptionen bereits gegeben.
Gemäß dem in Teil A vorgestellten Typisierungsschema für Planungs- und Kontrollsysteme lassen sich die Systeme in Abhängigkeit vom Aktivitätsauslöser entweder den Berichtssystemen mit und ohne Ausnahmemeldung oder den standardisierten Auskunftssystemen mit vorformulierten Abfragen zurechnen. Vgl. Abschnitt 3.2.2.
Vgl. Joswig (1992); Biethahn/Huch (1994); Becker (1991), S. 344.
Vgl. Heinz (1992), S. 24.
Vgl. Abschnitt 3.2.2.
Vgl. Kornblum (1994), S. 97f.; Bayrhof (1994), S. 127ff.
Dabei ist die Rolle der MIS als rein informationsorientierte Systeme jederzeit zu beachten. Es kann und soll nicht ihre Aufgabe sein, analytische Funktionalität im Sinne entscheidungsorientierter Systeme (Decision Support Systeme; siehe hierzu Kapitel 11) zu bieten. Vgl. Piechota (1993), S. 86.
Vgl. Abschnitt 6.2.
Vgl. Abschnitt 7.1.
Vgl. Abschnitt 10.3.
So auch bei Betrachtung zusätzlicher Datenarten wie Plan- oder Sollgrößen, die zu Abweichungsanalysen genutzt werden können. Desweiteren sind gegebenenfalls andere betriebswirtschaftliche Kenngrößen (z.B. Absatzwert, Retouren) mit abweichenden Einflußgrößen ebenfalls von Interesse. Entsprechend müssen unterschiedliche n-dimensionale Würfel aufgebaut werden. Vgl. die Ausführungen in Kapitel 15, Abschnitt 15.4 in Teil D. 20 Vgl. die Ausführungen in Teil B, insbesondere in Kapitel 9.
Die Darstellung liefert lediglich ein Profil für die klassischen Vertreter der Management Information Systeme. Sicherlich würde sich für die derzeit im Einsatz befindlichen Systeme insbesondere in den Bereichen Systemgestaltung und Systemnutzung /-betrieb eine abweichende Form ergeben, zumal sich eine trennscharfe Abgrenzung zu den in den folgenden Kapiteln betrachteten Systemklassen nicht immer vollziehen läßt.
In seiner kritischen Bestandsaufnahme “Management Misinformation Systems” bezog Ackhoff bereits 1967 Stellung. Vgl. Ackhoff (1967).
Koreimann beschreibt die Situation als “[Informations-] Mangel im [Daten-] Überfluß”. Vgl. Koreimann (1971), S. 10.
Die aufgrund fehlender Zielvorgaben gewählte Bottom-Up-Strategie zur Generierung entscheidungsrelevanter Informationen aus den operativen Vorsystemen zielt jedenfalls in weiten Teilbereichen am Bedarf des Managements vorbei. Vgl. Großmann (1995), S. 13.
Neben dem Anschluß an Online-Datenbanken kommerzieller Anbieter kann hierbei auch die Nutzung der unterschiedlichen Internet-Dienste (z.B. World Wide Web) erwogen werden. Vgl. die Ausführungen in Kapitel 15, Abschnitt 15.8 (Teil D).
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Gluchowski, P., Gabriel, R., Chamoni, P. (1997). Management Information Systeme (MIS). In: Management Support Systeme. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08466-3_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-08466-3_10
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