Zusammenfassung
Die Thromboembolie der Lunge ist ein sehr häufiges Ereignis, das zu oft nicht diagnostiziert wird. Obduktionsbeobachtungen geben eine Häufigkeit von 10–15%, bei Fällen chronischer Herzinsuffizienz bis um 30% an, wovon wiederum in 40% der Fälle die Lungenembolie als Todesursache zu werten ist. Die klinische Diagnose wird sowohl in positiven wie in negativen Fällen häufig verfehlt. Das Thoraxröntgen ist wenig sensitiv. Die häufig angewendete Ventilations-Perfusions-Szintigraphie ist nicht immer verfügbar. Kleine Perfusionsdefekte können der Szintigraphie entgehen, insbesondere wenn, wie häufig üblich, nur in 2 Ebenen untersucht wird. Nur etwa 40% der Patienten, die eine Lungenembolie haben, weisen einen entsprechend sicheren Szintigraphiebefund mit hoher Emboliewahrscheinlichkeit auf. Zwar ist die Spezifität bei ausgeprägtem „missmatch“ hoch, doch bieten nur wenige Patienten diese hinreichend sicheren Kriterien einer Pulmonalembolie (Alderson u. Martin 1987; PIOPED 1990). Der „Goldstandard“ in der Diagnostik der Lungenembolie, die Pulmonalisangiographie, ist invasiv und nicht jedem Patienten zumutbar, insbesondere wenn die Untersuchung einen Transport des Patienten erfordert. Es fehlen auch entsprechende Untersuchungskapazitäten, wenn man die Häufigkeit der Erkrankung in Betracht zieht. Die in letzter Zeit häufiger angewandte digitale Subtraktionsangiographie der Pulmonalarterien ist in der Aussagekraft eingeschränkt, da die Darstellung der Subsegmentarterien oft unzureichend und der durch Atemnot behinderte Patient nicht kooperationsfähig ist. Die Qualität der DSA-Untersuchungen ist nur in 44% der Fälle befriedigend, in 33% ausreichend und in 23% unbefriedigend, wenn die Darstellung kleiner Pulmonalarterienäste und eine gute Parenchymphase gefordert wird (Tosch et al. 1989).
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Mathis, G. (1992). Lungenembolie und Lungeninfarkt. In: Lungen- und Pleurasonographie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08437-3_5
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