Zusammenfassung
Das Resultat einer körperlichen Untersuchung ist eine unerläßliche Voraussetzung der psychiatrischen Beurteilung. In der Regel ergibt bereits die Anamnese hinreichend sichere Anhaltspunkte für die Vermutung einer somatischen Krankheit oder einer körperlich begründeten psychischen Störung. Die körperliche Untersuchung hat alsdann diesen Verdacht zu erhärten oder zu widerlegen. In der Psychiatrie ist wie in der Allgemeinmedizin eine sorgfältige Exploration, welche die verschiedenen somatischen Funktionen mit einbezieht, mehr wert als eine ungezielte, oberflächliche Untersuchung. In jedem Fall einer psychischen Störung eine komplette körperliche Untersuchung mit allen möglichen technischen Hilfsmitteln durchzuführen, wie das gelegentlich in Lehrbüchern empfohlen wird, wäre aber abwegig. Auch in dieser Hinsicht sollten Aufwand und Nutzen in einem vertretbaren Verhältnis bleiben, und die Untersuchung soll nur gezielt erfolgen, nämlich in jenem Bereich, in welchem aufgrund der Angaben des Kranken überhaupt Störungen vermutet werden müssen. Selbstverständlich gelten überall dort, wo eine wissenschaftliche Bearbeitung von Krankheitsbildern in Betracht kommt, andere Regeln.
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Kind, H. (1973). Ergänzende Untersuchungen. In: Leitfaden für die psychiatrische Untersuchung. Heidelberger Taschenbücher, vol 130. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08359-8_6
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