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Verrechnungspreise und Kostenallokationen

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Interne Unternehmensrechnung

Part of the book series: Springer-Lehrbuch ((SLB))

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Zusammenfassung

An: Susanne Singer, Geschäftsführerin der Elektronik GmbH Von: Herbert Berger, Manager des Bereichs Verbraucherelektronik Betreff: Preisangebot für internen Bezug vom Bereich Komponentenbau

Bis Ende dieses Monats muß der Bereich Verbraucherelektronik (VE) eine Entscheidung treffen, von wem die elektronische Steuerung unserer neuen Produktlinie der Kaffeemaschinen beschafft werden soll. Entsprechend der Geschäftspolitik haben wir dazu Angebote vom Bereich Komponentenbau (KB) und von externen Anbietern eingeholt Diese Angebote sind so unterschiedlich, daß sich dadurch eine für unser Unternehmen ungünstige Situation ergeben könnte.

In unserem letzten Geschäftsplan haben wir unsere neue Kaffeemaschine vorgestellt. Sie nutzt die modernsten Entwicklungen der Steuerungselektronik, wie zB eine Anzahl verschiedener Programme für die Kaffeezubereitung, eine eingebaute Zeitschaltuhr und einen Sprachsynthesizer. Aufgrund unserer Marktuntersuchungen glauben wir, daß die Konsumenten ein solches Produkt sehr gut aufnehmen würden. Darüber hinaus bringt es modernste Technologie in ein Verbraucherprodukt.

Die Entwicklung der benötigten Steuerungskomponente erfolgte in Kooperation mit Fachleuten des KB, und wir erwarteten, daß wir die Komponente auch weiterhin von KB beziehen könnten, wenn die Produktion anläuft. Das Angebot von KB betrug jedoch 18 pro Stück, und das ist wesentlich höher als die Angebote externer Firmen. Das beste Angebot liegt bei 14 pro Stück. Bei einem geplanten Produktionsvolumen von 200.000 Stück pro Jahr würde ein interner Bezug den Gewinn von VE sehr stark verringern. Natürlich fragten wird KB, wie diese auf 18 pro Stück kamen. Sie gaben uns folgende Auskunft:

Von den 18 sind also 6 entweder Gemeinkosten (die zum großen Teil aus Fixkosten bestehen) oder ein Gewinnaufschlag. Es ist allgemein bekannt, daß KB derzeit unterbeschäftigt ist, so daß die relevanten Produktionskosten der Steuerung nur 12 betragen. Zu diesem Preis würden sie sofort den Auftrag erhalten.

Gemäß unserer Geschäftspolitik haften alle Bereiche das Recht, Leistungen von außen zu beziehen oder nach außen zu liefern (wir sind ja auch für den Bereichsgewinn verantwortlich). Es scheint uns nur so zu sein, daß die Preisgestaltung von KB verhindert, daß wir von ihnen beziehen, obwohl KB sonst als Bezugsquelle för uns vorteilhaft wäre. Diese Vorteile sind aber keine 4 pro Stück wert. Wir würden vielleicht bereit sein, deswegen bis zu 15 pro Stück zu zahlen, aber sicher nicht mehr.

Aufgrund der Ungewöhnlichkeit der Situation wie auch der möglichen Auswirkungen auf den Gewinn der Elektronik GmbH wollte ich Ihnen dies zur Kenntnis bringen.

Gezeichnet: Herbert Berger

Sofort nach Erhalt des Memos rief Susanne Singer Martin Wagner, den Bereichsmanager von KB, an und konfrontierte ihn mit der Sache. Dieser verteidigte sein Angebot damit, daß sein Bereich für die Zeit nach ein bis zwei Jahren eine wesentlich höhere Auslastung geplant hat, so daß die Herstellung der betreffenden Steuerungskomponente später nur unter Einschränkung anderer Produkte möglich wäre. Deshalb habe er die normalen Gemeinkosten eingerechnet. Zum Gewinnaufschlag meint er lakonisch, daß er einen Gewinnaufschlag auch in jedes Angebot für einen externen Nachfrager angesetzt hätte; für VE habe er diesen ohnedies niedriger gesetzt.1

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Ewert, R., Wagenhofer, A. (1995). Verrechnungspreise und Kostenallokationen. In: Interne Unternehmensrechnung. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-07987-4_11

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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