Zusammenfassung
In der modernen Zivilisation unterliegen wir wie nie zuvor Zeitnutzungszwängen, und wir machen Erfahrungen der Verknappung von Zeit. Komplementär dazu expandieren Zeitfreiräume, in denen nichts geschähe, wenn es nicht selbstbestimmt geschähe. Oft genug geschieht daher in den Zeiten, die wir zeitfrei verbringen, auch nur sehr wenig, und mehr als Eigenzeitmangel drückt uns mangelhafte Zeitumgangskompetenz. So oder so gewinnt die Zeit an Aufdringlichkeit. Die Erfahrungen des Umgangs mit ihr spezifizieren sich aus — individuell, professionell, nach Schichtenzugehörigkeiten und nach sonstiger Positionalität in der zivilisatorischen Evolution. Die traditionsreiche Moralistik lebensdienlicher Zeitumgangsregeln (zum Beispiel „carpe diem“1) wird fortgebildet, auf die speziellen Erfordernisse des Lebens in der modernen Zivilisation umgestellt, pädagogisiert und verwissenschaftlicht und zu Schulungsund Trainingsprogrammen operationalisiert. Dienstleistungsunternehmen offerieren „Zeitmanagement-Beratung“2. Vollständigkeitshalber schreckt man bei solcher Beratung auch vor Empfehlungen nicht zurück, die angesichts längst alltäglich gewordener Zeitumgangspraxis Banalitäten sind („Ein Zeitplanbuch sollte in die Jackentasche passen, so daß man es immer bei sich tragen kann.“). Andere Auskünfte hingegen, die uns moderne Zeitumgangsberater geben, sind weniger trivial. Für die Auskunft, „daß Zeitmanagement vor allem der Kommunikation dient“, gilt das3. Hier fühlt man sich an die Einsicht von Norbert Elias erinnert, daß Pünktlichkeit als Tugendbedingung der temporalen Koordination unserer Handlungen mit den Handlungen entfernter anderer immer wichtiger wird und daß somit die modische Abqualifikation dieser Zeittugend als „repressiv“ objektiv den Tatbestand der Ermunterung zu Verhaltensweisen erfüllt, durch die wir uns in der modernen Zivilisation unserer Kommunikationschancen berauben würden4. Der Schadens und Leidensdruck, unter den man heute gerät, wenn man es versäumt, sich zeitsouverän zu machen, muß tatsächlich sehr erheblich sein. Sonst bliebe unverständlich, wieso Zeitumgangsschulen in Zeitungsannoncen glauben mit der Verheißung wirksam werben zu können, man werde „in zwei Tagen“ „Streß und Zeitnot vermeiden“ lernen und so das ‚ganze Leben in den Griff bekommen‘5.
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Literatur
Horaz, Carmina I,11.
Joseph Schmidt: Sinn und Unsinn moderner Zeitmanagement-Beratung. Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 131 (Dienstag, 10. Juni 1986), B 2.
ibid.
Cf. oben S. 330ff.
Zum Preis von „DM 900.- inkl. MwSt. und Seminarunterlagen“ - gewiß ein geringer Preis in Relation zu den außerordentlichen Dimensionen des versprochenen Lebensgewinns (Frankfurter Allgemeine Zeitung. Wirtschaft. Nr. 184 (Dienstag, 12. August 1986 ), S. 13 ).
So im Unternehmerforum Lilienberg in Ermatingen/TG.
Zur antiken Theorie des Glücks und ihrer Wirkungsgeschichte cf. den Sammelband von Günther Bien (Hrsg.): Die Frage nach dem Glück. Stuttgart/Bad Cannstatt 1978.
Diogenes Laertius: Leben und Meinungen berühmter Philosophen. Buch I-X. Aus dem Griechischen übersetzt von Otto Apelt. Unter Mitarbeit von Hans Günter Zekl neu herausgegeben sowie mit Vorwort, Einleitung und neuen Anmerkungen zu Text und Übersetzung versehen von Klaus Reich. Hamburg 21967, S. 248.
Gemäß den insoweit längst populär gewordenen historisch-soziologischen Analysen von Max Weber: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus. In: Max Weber: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie. Tübingen 51963, S. 17–206. S. 31, 54, 167ff.
Siehe oben S. 331 f.
Cf. zum Beispiel Jacob Presser: Napoleon. Das Leben und die Legende. Stuttgart 1977, S. 85, oder auch Eugen Tarlé: Napoleon. Berlin 1959, oder David Chandler: Napoleon. Bergisch Gladbach 1978, S. 9.
Gemäß einer Nachricht in der Neuen Zürcher Zeitung vom 15.8.1990, S. 61: „Leonardo da Vincis Geheimnis“. - „Er hasste den Schlafchrw(133)”, berichtet Richard FRIEDENTHAL: Leonardo. Eine Bildbiographie. München, Zürich 1983, S. 65, und S. 63 wird Leonardo selber zitiert mit dem Satz „Lieber Tod als Müdigkeit“ - in anderen biographischen Berichten wird freilich Leonardo nicht als rigoroser und konsequenter Zeitnutzer, vielmehr eher als unsteter Saisonarbeiter charakterisiert, in dessen Tätigkeitsabläufen sich leidenschaftliche Hingabe an das Werk und Phasen des Nichtstuns ablösten, so Kenneth CLARK: Leonardo da Vinci in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Hamburg 1969, S. 89.
Cf. Inge Strauch: Schlafstörungen als psychologisches Problem. Zürcher Antrittsrede am 1. Juli 1978. Berichte aus der Abteilung Klinische Psychologie Nr. 7. Zürich 1978.
Thomas Mann: Der Zauberberg. Roman. Zweiter Band, S. 375, 436f. (Moderne Klassiker, Fischer Bücherei 105).
Über den Ort von Thomas Manns„Zauberberg“ im Kontext der anderen großen Zeit-Romane unseres Jahrhunderts cf. Jack Lindsay: Der Zeitbegriff im „Zauberberg”. In: Sinn und Form. Beiträge zur Literatur. Herausgegeben von der Deutschen Akademie der Künste. Sonderheft Thomas Mann 1965. Berlin 1965, S. 144–156.
So seit langem vor allem in der Psychologie der Langeweile: A. Hoche: Langeweile. In: Psychologische Forschung 3 (1923), S.258–271. - Sozusagen klassisch, nämlich oft zitiert ist William James’ knappe Beschreibung „In general, a time filled with varied and interesting experiences seems short in passing, but long as we look back. On the other hand, a tract of time empty of experiences seems long in passing, but in retrospect short“ (William James: The Principles of Psychology (1890). Authorized, unabridged Edition 1950. Vol. I, S. 624). - Zur generellen zeittheoretischen Bedeutung solcher Beobachtungen cf. Pitrim A. Sorokin, Robert K. Merton: Social Time. A Methodological and Functional Analysis. In: The American Journal of Sociology. Vol. XLII, No. 5 (March 1937), S. 615–629, bes. S. 616ff. - Cf. dazu auch Erhard Schmied: Soziale Zeit. Umfang, „Geschwindigkeit” und Evolution. Berlin 1985, S. 86ff.: „Das Problem der Geschwindigkeit sozialer Zeit“.
Goethes poetische Werke. Vollständige Ausgabe. 1. Band. Gedichte, S. 1031. — Goethes Antistrophe zur Strophe Jean Pauls stammt vom 9. April 1825.
Cf. dazu den unter Anm. 7 zitierten Titel von Günther BIEN.
Cf. oben S. 331f.
So Klaus Laermann: Alltags-Zeit. Bemerkungen über die unauffälligste Form sozialen Zwangs. In: Kursbuch 41: Alltag (September 1975), S. 87–105, S. 99.
So in Aufnahme einer vertrauten Alltagserfahrung John Cohen: The Experience of Time. In: Acta Psychologica. Ed. Géza RÉVÉSZ. Vol. X (1954), 5. 207–219, S. 209.
Iwan Gontscharow: Oblomow. Roman. Aus dem Russischen übersetzt von Clara Brauner. Nachwort von Fritz Ernst. Zürich 21987. — Russisch zuerst 1859.
Zur Kulturgeschichte der Langeweile cf. Walther REHM: Gontscharow und die Langeweile. In: Walter Rehm: Experimentum Medietatis. Studien zur Geistes-und Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts. München 1947, S. 96–183.
So sinngemäß SCHILLER in der Schlußanmerkung zum 21. Brief seiner Erziehungsschrift: Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen. In: Sämtliche Werke. Fünfter Band. München 61980, S. 570–669, S. 636.
In weniger dynamischen Zivilisationen gibt es natürlich gleichfalls - das ist banal - wie in der unsrigen konventionalisierte Vorstellungen der Altersgemäßheit von Lebenserfahrungen. Aber diese Altersgemäßheit selber erscheint dabei als eine intergenerative Konstante. Daran ändert sich in wohlbestimmter Hinsicht auch in einer dynamischen Zivilisation nichts. Aber zusätzlich und neu wird erfahren, daß es in Abhängigkeit von irreversiblen Wandlungen zivilisatorischer Lebensumstände altersgruppenabhängige Erfahrungen mit diesen Lebensumständen gibt, die analoge Altersgruppen in früheren Generationen nie zu machen Gelegenheit hatten und in künftigen Generationen auch nie wieder zu machen Gelegenheit haben werden.
Cf. hierzu exemplarisch Maria Mieszler: Leistungsmotivation und Zeitperspektive. Ein empirischer Vergleich der Ergebnisse von Volksschülern und lernbehinderten Sonderschülern. München 1976. - Einen knappen, aber fascettenreichen Überblick über die wichtigsten Aspekte der Entwicklung der Zeitperspektive gibt Robert Kastenbaum: The Dimensions of Future Time Perspective, and Experimental Analysis. In: The Journal of General Psychology 65 (1961), S. 203–218. - Zur Schichtenabhängigkeit der Zeitperspektive cf. Karl-Georg TISMER: Zeitperspektive und soziale Schichtzugehörigkeit. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. 37. Jahrgang (1985), S. 677–697. - Sozialkritisch motivierte pädagogische Nutzanwendungen findet man bei Gerda Kasakos: Zeitperspektive, Planungsverhalten und Sozialisation. Überblick über internationale Forschungsergebnisse. München 1971.
Cf. dazu Bernice L. Neugarten: Time, Age, and the Life Cycle. In: The American Journal of Psychiatry 136: 7 (July 1979), S. 887–894, S. 890 f.: Old Page.
Cf. dazu Ursula Lehr: Attitudes towards the Future in Old Age. In: Human Development 10 (1967), S. 230–238.
Zur Geschichte des Versicherungswesens, dessen Entfaltung an spezifisch neuzeitliche gesellschaftliche Voraussetzungen gebunden ist, cf. exemplarisch Ludwig ARPS: Auf sicheren Pfeilern: deutsche Versicherungswirtschaft vor 1914. Göttingen 1965. — Ferner: Jean HALPÉRIN: Les assurances en Suisse et dans le monde. Leur rôle dans l’évolution économique et sociale. Neuchâtel 1946. — Zu den mathematikgeschichtlichen Voraussetzungen des Versicherungswesens cf. Steven M. STIGLER: The History of Statistics. The Measurement of Uncertainty Before 1900. Cambridge ( Mass. ), London 1986.
Vom „erfolgreichen Altern“ sprechen Paul B. BALTES und Margret M. Baltes: Optimierung durch Selektion und Kompensation. Ein psychologisches Modell erfolgreichen Alterns. In: Zeitschrift für Pädagogik. 35. Jahrgang, Nr. 1 (1989), S. 85–105.
Gesprächsweise in Diskussionen über seine folgenden alterstheoretischen Abhandlungen: Helmut Schelsky: Die Paradoxien des Alters in der modernen Gesellschaft (1959). In: Helmut Schelsky: Auf der Suche nach Wirklichkeit. Düsseldorf, Köln 1965, S. 198–221. - Ferner: Helmut SCHELSKY: Das Prinzip Erfahrung. Lebensgrundlage einer Generation. Vortrag am 15. März 1977 vor der Industrie-und Handelskammer für Rheinhessen in Mainz. 23 S.
Zum Thema „Identität“ cf. den interdisziplinär repräsentativen Band Odo Marquard und Karlheinz Stierle (Hrsg.): Identität. Poetik und Hermeneutik. Arbeitsergebnisse einer Forschungsgruppe VIII. München 1979.
Zum Thema „Altersgelassenheit“ cf. Andreas KRUSE: Sterben und Tod - Bestandteil unseres Lebens. In: A. Kruse, U. Lehr, Chr. Rott (Hrsg.): Gerontologie - eine interdisziplinäre Wissenschaft. München 1987, S. 448–494.
Cf. hierzu die gründliche, materialreiche Studie von Wolfgang-Friedrich Schneider: Zukunftsbezogene Zeitperspektive von Hochbetagten. Dissertation Bonn 1987.
Jack Lindsay: Der Zeitbegriff im „Zauberberg“. In: Sinn und Form. Beiträge zur Literatur. Sonderheft Thomas Mann 1965, S. 144–156, S. 145.
Henri Bergson: Essai sur les données immédiates de la conscience. Paris 1889. - Deutsch unter dem Titel „Zeit und Freiheit. Eine Abhandlung über die unmittelbaren Bewußtseinstatsachen“ Jena 1911.
Rudolf W. Meyer: Bergson in Deutschland. Unter besonderer Berücksichtigung seiner Zeitauffassung. In: Ernst Wolfgang Orth (Hrsg.): Studien zum Zeitproblem in der Philosophie des 20. Jahrhunderts. Freiburg/München 1982, S. 10–64.–Cf. auch das umfangreiche Literaturverzeichnis zur Wirkungsgeschichte Bergsons bei Günther PFLUG: Henri Bergson. Quellen und Konsequenzen einer induktiven Metaphysik. Berlin 1959, S. 359–366.
im Jahre 1927.
Henri Bergson, a.a.O., S. 78.
a.a.O., S. 79.
a.a.O., S. 98.
Cf. oben S. 360f.
Martin Heidegger: Sein und Zeit. Erste Hälfte. Halle a.d.S. 1927, S. 333.
Jean Piaget: Die Bildung des Zeitbegriffs beim Kinde. Frankfurt am Main 1974, 5.275. - Unter dem Titel „Le développement de la notation de temps chez l’enfant“ zuerst 1946.
a.a.O., S. 18.
a.a.O., S. 281.
Martin Heidegger, a.a.O. (cf. Anm. 43), S. 349.
Cf. hierzu Peter Bieri: Zeiterfahrung und Personalität. In: Heinz BURGER (Hrsg.): Zeit, Natur und Mensch. Beiträge von Wissenschaftlern zum Thema „Zeit“. Berlin 1986, S. 261–281. - Cf. ferner die analytisch exzellenten früheren Deskriptionen bei Peter BIERI: Zeit und Zeiterfahrung. Exposition eines Problembereichs. Frankfurt am Main 1972.
Martin Heidegger, a.a.O. (Anm. 43), S. 405.
ibid.
ibid.
a.a.O., S. 425.
a.a.O., S. 250
Cf. dazu C. Graf VON Krockow: Die Entscheidung. Eine Untersuchung über Ernst Jünger, Carl Schmitt, Martin Heidegger. Stuttgart 1958.
Der wirkungsreichste unter den einschlägigen populären Titeln ist der Titel von Stephen W. Hawking: Eine kurze Geschichte der Zeit. Die Suche nach der Urkraft des Universums. Mit einer Einladung von Carl SAGAN. Deutsch von Haines KOBER unter fachlicher Beratung von Dr. Bernd SCHMIDT. Reinbek bei Hamburg 1988.
Cf. exemplarisch Günter Dux: Die Zeit in der Geschichte. Ihre Entwicklungslogik vom Mythos zur Weltzeit. Mit kulturvergleichenden Untersuchungen in Brasilien (J. Mensing), Indien (G. Dux/K. Kälble/. I. Messmer) und Deutschland (B. Kiesel ). Frankfurt am Main 1989.
Cf. dazu Dietrich Uebing/Dieter Schlegel: Einflußgrößen der Zeitsicherheit bei technischen Anlagen. Wiesbaden 1985.
Cf. dazu exemplarisch Wolfgang Priester: Vom Ursprung des Universums. In: Heinz MAIER-Leibnitz (Hrsg.): Zeugen des Wissens. Mainz 1986, S. 127–156.
Nach dem berühmten Titel von Edmund Husserl: Vorlesungen zur Phänomenologie des inneren Zeitbewußtseins. Herausgegeben von Martin HEIDEGGER. Halle a.d.S. 1928.
a.a.O., S. 369, 392ff., 410ff.
Es ist ein philosophisches Vorurteil, daß die objektivierende Vermessung der erlebten Zeit diese in ihrem subjektiven Erlebnischarakter verstelle. Sie macht uns ganz im Gegenteil die Temporalstruktur unserer Zeiterlebnisse verständlicher. Cf. hierzu Ernst PöPPEL: Erlebte Zeit und die Zeit überhaupt: ein Versuch der Integration. In: Die Zeit. München, Wien 1983, S. 369–382.
Cf. dazu den knappen und instruktiven Überblick von Ahasver VON Brandt: Historische Grundlagen und Formen der Zeitrechnung. In: Studium Generale. Jahrgang 19, Heft 12 (1966), S. 720–730, S. 724f.
Cf. a.a.O., S. 725.
Immanuel Kant: Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels (1754). Kant’s Werke. Band I. Vorkritische Schriften I 1747–1756. Berlin 1910, S. 227368.
Der Zeitbegriff in der Geschichtswissenschaft hat somit gar nichts von dem homogenen Charakter des naturwissenschaftlichen Zeitbegriffs“, indem „die Zeiten der Geschichte” sich im Gegensatz zu den Zeiten der Natur „qualitativ“ unterschieden — so schon der junge Heidegger in seiner Abhandlung „Der Zeitbegriff in der Geschichtswissenschaft” (1916). In: Martin HEIDEGGER: Frühe Schriften. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Von Herrmann. Frankfurt am Main 1978, S. 413–433.
Steven J. Gould: Time’s Arrow, Time’s Cycle. Myth and Metaphore in the Discovery of Geological Time. Cambridge (Mass.), London 1987.
Johann Gustav Droysen: Historik. Herausgegeben von Rudolf HÜBNER. München 1971, S. 11f.: „Geschichte und Natur“.
Einen knappen Überblick über die ältere Geschichte der Naturhistoriographie vermittelt Otto H. SCHINDEWOLF: Wesen und Geschichte der Paläontologie. Berlin 1948.
C. P. Snow: Die zwei Kulturen. Literarische und naturwissenschaftliche Intelligenz. Stuttgart 1967.
So Wilhelm Windelband: Geschichte und Naturwissenschaft. In: Wilhelm WINDELBAND: Präludien. Aufsätze und Reden zur Philosophie und ihrer Geschichte. Zweiter Band. Tübingen 91924, S. 136–160.
a.a.O., S. 145.
Cf. dazu Carl G. Hempel: The Function of General Laws in History (1942). In: Theories of History. Ed. Patrick GARDINER. New York, London 1959, S. 344–356.
Wilhelm Diltfey: Ideen über eine beschreibende und zergliedernde Psychologie (1894). In: Die geistige Welt. Einleitung in die Philosophie des Lebens. Erste Hälfte. Abhandlungen zur Grundlegung der Geisteswissenschaften. 2., unveränderte Auflage. Stuttgart, Göttingen 1957, S. 144.
So lässt es sich schon der brillanten Phänomenologie der Erkenntnispraxis, die wir Ernst Mach verdanken, entnehmen: Ernst Mach: Erkenntis und Irrtum. Skizzen zur Psychologie der Forschung. Leipzig 31917.
Günther Patzig: Erklären und Verstehen. Bemerkungen zum Verhältnis von Natur-und Geisteswissenschaften. In: Neue Rundschau 1973 (3), S. 392–413, S. 400.
Hans Blumenberg: Die Lesbarkeit der Welt. Frankfurt am Main 1981.
Cf. oben S. 303f.
Cf. dazu meinen Aufsatz „Wilhelm von Humboldts preußische Universitätsreform“, in: Hermann LÜBBE: Hochschulreform und Gegenaufklärung. Freiburg i. Br. 1972, S. 109–118.
Sehr früh schon erfolgte die Abtrennung der Naturwissenschaften von den Kulturwissenschaften in Zürich, nämlich 1858, sehr spät hingegen zum Beispiel in Münster, nämlich 1948, und noch einmal ein knappes Vierteljahrhundert später an den österreichischen Universitäten.
Hans-Georg Gadamer: Geschichte des Universums und Geschichtlichkeit des Menschen. In: Hans-Henrik Krummacher (Hrsg.): Geisteswissenschaften — wozu? Beispiele ihrer Gegenstände und ihrer Fragen. Stuttgart 1988, S. 267–281, S. 269.
Wolfgang Priester: Vom Ursprung des Universums. In: Zeugen des Wissens. Herausgegeben von Heinz Maier-Leibnitz. Mainz 1986, S. 127–156, S. 129.
Hermann Haken: Physik und Synergetik: Die Vielfalt der Phänomene und die Einheit des Denkens. In: Zeugen des Wissens. Herausgegeben von Heinz Maier-Leibnitz, Mainz 1986, S. 157–201, S. 199.
So aber Hans-Georg Gadamer, a.a.O. (cf. Anm. 19), S. 269.
Jacob Burckhardt: Weltgeschichtliche Betrachtungen. Mit einem Nachwort herausgegeben von Rudolf MARX. Stuttgart 7 1949, S. 10.
Gadamer, a.a.O.
Stephen W. Hawking: Eine kurze Geschichte der Zeit. Die Suche nach der Urkraft des Universums. Mit einer Einleitung von Carl SAGAN. Deutsch von Hainer KOBER unter fachlicher Beratung von Dr. Bernd Schmidt. Reinbek bei Hamburg 1988.
Steven Weinberg: The First Three Minutes. A Modern View of the Universe. New York 1977. - Der Titel erschien auch im selben Jahr deutsch: Steven WEINBERG: Die ersten drei Minuten. Der Ursprung des Universums. Mit einem Vorwort von Reimar LUST. Aus dem Amerikanischen von Friedrich GRIESE. München, Zürich 1977.
Freeman Dyson: Zeit ohne Ende. Physik und Biologie in einem offenen Universum. Übersetzt von Rolf Herren. Berlin 1989, S. 8.
a.a.O., S. 83.
a.a.O., S. 43.
Hans Blumenberg: Lebenszeit und Weltzeit. Frankfurt am Main 1986.
a.a.O., S. 80ff.
Cf. oben S.315ff.
Cf. dazu mein Buch „Religion nach der Aufklärung“, Graz Wien, Köln 21990.
So Karl J. Narr: Zeitmaße in der Urgeschichte. Opladen 1978.
So Heinrich K. Erben: Die Entwicklung der Lebewesen. Spielregeln der Evolution. München, Zürich 1975, S. 244.
Cf. dazu exemplarisch den ausgezeichneten Aufsatz von Margarethe Jochimsen: Zeit zwischen Entgrenzung und Begrenzung der bildenden Kunst heute. In: Michel Baudson (Hrsg.): Zeit. Die vierte Dimension in der Kunst. Fribourg, Weinheim 1985, S. 219–239.
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Lübbe, H. (1994). Erlebte und gemessene Zeit. In: Im Zug der Zeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-07852-5_11
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