Zusammenfassung
Für den Absatz von Produkten, die Kundenbetreuung und die Vermittlung von Dienstleistungen bedienen sich heute die meisten Unternehmen anderer Unternehmen. Diese sind, obwohl rechtlich selbständig, oftmals mehr oder weniger intensiv und dauerhaft in die Vertriebs- und Betreuungssysteme der sie betrauenden Unternehmen einbezogen. Hierdurch kann bei der Marktbetreuung die Sachkunde spezialisierter Unternehmen genutzt und damit kostengünstiger und effektiver als mit eigenen Angestellten operiert werden. Darüber hinaus unterliegt das Unternehmen nicht den arbeits- und sozialversicherungsrechtlichen Belastungen und Bindungen, die mit der Beschäftigung von Arbeitnehmern verbunden sind. Exemplarisch läßt sich das am Kraftfahrzeughandel aufzeigen. Denkbar ist zunächst, daß Herstellung und Vertrieb der Kraftfahrzeuge durch ein einziges Unternehmen organisiert werden. Der Vertrieb der Kraftfahrzeuge wird in diesem Fall von dem Hersteller mit eigenem Personal durchgeführt. Die Praxis hat jedoch einen anderen Weg beschritten: Der Vertrieb wird von rechtlich selbständigen Vertragshändlern übernommen, die auf eigene Rechnung und mit eigenem unternehmerischen Risiko am Markt operieren. Gleichwohl sind sie durch zumeist gleichförmig ausgestaltete Vertragshändlerverträge1 in die Absatzorganisation des Kraftfahrzeugherstellers eingebunden.
Aus dem Schrifttum zur Ausbildung: Bullinger, Grundzüge des Handelsvertreterrechts, Jura 1979, S. 459ff.; Tscherwinka, Das Recht des Handelsvertreters, JuS 1991, S. 110 ff.; Wiedemann S. 166 ff.; zur Vertiefung: Martinek, Vom Handelsvertreterrecht zum Recht der Vertriebssysteme, ZHR Bd. 161 (1997), S. 67ff.; zur Fallösung: Fezer S. 138 ff. (Fall 14); Hadding S. 60 ff. (Fall 9–11); Martinek/Theobald Fall 14–16; Wank S. 169 ff. (Fall 18).
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Literatur
Exemplarisch BGH v. 12. Januar 1994, BGHZ 124, 351 ff.
Zu diesem näher unten § 6 D II, S. 137 f.
Hierzu unten § 6 D IV, S. 139 f.
So J. v. Gierke/Sandrock § 21 I 2, S. 340; ebenso Hofmann S. 133.
Ablehnend auch K. Schmidt § 25 II 1, S. 719 f.
Siehe BVerfG v. 14. Februar 1990, BVerfGE 81, 242 (256ff.).
Hierzu unten § 6 B IV 2, S. 127 ff.
Die Vorschriften des Handelsvertreterrechts finden in diesem Fall gleichwohl auf sie Anwendung; vgl. § 84 Abs. 4 HGB.
Siehe zu diesem näher unten § 9, S. 205 ff.
ABI. EG Nr. L 382 v. 13. Dezember 1986, S. 17; hierzu Ankele DB 1987, 659 ff. Der Text der Richtlinie ist abgedruckt im Anhang 2, S. 242 ff.
Siehe z.B. Ankele DB 1989, 2211 ff.; Eckert NZA 1990, 384 ff.
Näher hierzu z.B. Lutter JZ 1992, 593 ff.; sowie der Überblick bei Götz NJW 1992, 1853 ff.
In Klammern werden die einschlägigen Vorschriften der EG-Richtlinie 86/653/EWG genannt.
Siehe unten § 6 B III 1, S. 121.
Im Überblick statt aller Brüggemann Großkomm. HGB § 84 Rdnr. 31 ff.
Siehe BGH v. 18. Juni 1959, DB 1959, 787 (787 f.).
BGH v. 9. Juni 1969, BGHZ 52, 171 (174f.), für den Sonderfall eines TankstellenStationärvertrages.
Näher Brüggemann Großkomm. HGB § 84 Rdnr. 38.
v Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 84 Rdnr. 40.
Für die allg. Ansicht Baumbach/Hopt § 84 Rdnr. 8; Heymann/Sonnenschein/Weitemeyer § 84 Rdnr. 6; v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 84 Rdnr. 21; Koller/Roth/Morck § 84 Rdnr. 2.
v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 84 Rdnr. 49.
Statt aller BAG v. 26. Juli 1995, AP Nr. 79 zu § 611 BGB Abhängigkeit.
BAG v. 26. Juli 1995, AP Nr. 79 zu § 611 BGB Abhängigkeit; allg. zur Abgrenzung aus neuerer Zeit z.B. Hopt DB 1998, 863 ff.; ders. Festschrift für Medicus, 1999, S. 235 ff.; Hromadka NZA 1997, 569 ff.; sowie den Forschungsbericht des Instituts für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung, NZA 1997, 590 ff.; exemplarisch OLG Düsseldorf v. 5. Dezember 1997, NZA-RR 1998, 145 ff.; LAG Nürnberg v. 26. Januar 1998, BB 1999, 793 ff.
Für die allg. Ansicht Heymann/Sonnenschein/Weitemeyer § 84 Rdnr. 27; Koller/Roth/Morck § 84 Rdnr. 5; K. Schmidt § 27 I 2b, S. 732.
Allg. Ansicht, vgl. Brüggemann Großkomm. HGB § 84 Rdnr. 16; v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 84 Rdnr. 63; Koller/Roth/Morck § 84 Rdnr. 5; K. Schmidt § 27 I 2b, S. 732.
Siehe K. Schmidt § 27 I 2c, S. 733.
Brüggemann Großkomm. HGB § 84 Rdnr. 23; v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 84 Rdnr. 58; Ruf3 HK-HGB § 84 Rdnr. 7; K Schmidt § 27 I 2c, S. 733.
Brüggemann Großkomm. HGB § 84 Rdnr. 22; v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 84 Rdnr. 61.
Siehe die amtliche Überschrift zum Ersten Buch des Handelsgesetzbuches.
Ebenso die Definition in Art. 1 Abs. 2 der EG-Richtlinie 86/653/EWG.
Heymann/Sonnenschein/Weitemeyer § 84 Rdnr. 30; K. Schmidt § 27 I 2d, S. 734; exemplarisch BGH v. 1. April 1992, NJW 1992, 2818 (2819).
v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 84 Rdnr. 54; Koller/Roth/Morck § 86 Rdnr. 2; K Schmidt § 27 I 2d, S. 734; weniger eng an der dogmatischen Einordnung als Dauerschuldverhältnis haftend Brüggemann Großkomm. HGB § 84 Rdnr. 21.
BGH v. 1. April 1992, NJW 1992, 2818 (2819); Brox § 14 I lb, S. 123; Brüggemann Groß-komm. HGB § 84 Rdnr. 21; Canaris § 17 I 2d, S. 233; HeymannlSonnenschein/Weitemeyer § 84 Rdnr. 38; v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 84 Rdnr. 54; Kästner in: Röhricht/ Graf v. Westphalen § 84 Rdnr. 7.
Zu ihnen zuletzt Hopt Festschrift für Medicus, 1999, S. 235 ff.; Hromadka NZA 1997, 1249 ff.; sowie exemplarisch BAG v. 16. Juli 1997, AP Nr. 37 zu § 5 ArbGG 1979; für nebenberufliche Handelsvertreter OLG Karlsruhe v. 22. Juli 1998, NZA-RR 1998, 463 f.
BAG v. 15. Juli 1961, AP Nr. 1 zu § 92a HGB; Germelmann/Matthes/Prütting ArbGG, 3. Aufl. 1999, § 5 Rdnr. 28.
Für die allg. Ansicht Brüggemann Großkomm. HGB § 84 Rdnr. 31; Bülow S. 151; Canaris § 17 I 3a, S. 234; Heymann/Sonnenschein/Weitemeyer § 84 Rdnr. 32; v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 84 Rdnr. 53; Leinemann GK-HGB § 84 Rdnr. 15; RuJ3 HK-HGB § 84 Rdnr. 9; K. Schmidt § 27 III 2, S. 740.
Siehe oben § 6 B I 3, S. 116 sowie im Überblick Brüggemann Großkomm. HGB § 84 Rdnr. 31 ff.
Überlagert durch Art. 13 Abs. 1 der EG-Richtlinie 86/653/EWG; ebenso für den Arbeitsvertrag § 2 NachwG. Zu den europarechtlichen Vorgaben für Formerfordernisse EuGH v. 30. April 1998, EuZW 1998, 409 f.
Zur Beweiswirkung des Arbeitsnachweises nach § 2 NachwG siehe EuGH v. 4. Dezember 1997, EuZW 1998, 88 ff.
So auch i.E. Heymann/Sonnenschein/Weitemeyer § 84 Rdnr. 32; Kästner in: Röhricht/Graf v. Westphalen § 85 Rdnr. 6; Bülow S. 151; im Grundsatz ebenso v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 84 Rdnr. 67, der die §§ 320 ff. BGB hinsichtlich derjenigen Rechte und Pflichten anwenden will, die im Gegenseitigkeitsverhältnis stehen.
Dem steht nicht entgegen, daß das „Bemühen“ zu der Hauptpflicht des Handelsvertreters gehört; siehe näher unten § 6 B III 2a, S. 122.
Näher unten § 6 B III 3b, S. 125.
Zu ihnen nachfolgend § 6 B III 2 und 3, S. 122 ff.
Zum Begriff der „Nebenleistungspflicht“ Larenz Schuldrecht I, 14. Aufl. 1987, § 1011 e, S. 138 f.
So wohl auch v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 86 Rdnr. 23.
Ebenso Art. 3 Abs. 2 lit. a) der EG-Richtlinie 86/653/EWG.
So Heymann/Sonnenschein/Weitemeyer § 86 Rdnr. 10.
So auch Art. 3 Abs. 1 der EG-Richtlinie 86/653/EWG.
Zur Interessenwahrungspflicht als Nebenpflicht Heymann/Sonnenschein/Weitemeyer § 86 Rdnr. 11; a.A. im Sinne einer Hauptpflicht v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 86 Rdnr. 23, 29; Leinemann GK-HGB § 86 Rdnr. 3.
Siehe auch Art. 3 Abs. 2 lit. b) der EG-Richtlinie 86/653/EWG.
Ebenso Art. 3 Abs. 2 lit. c) der EG-Richtlinie 86/653/EWG.
Das generelle Verbot abweichender Abreden findet in Art. 5 der EG-Richtlinie 86/653/EWG eine europarechtliche Entsprechung. Im Hinblick auf die Vertragsfreiheit ist allerdings zweifelhaft, ob diese Einschränkung noch verhältnismäßig ist; kritisch auch Canaris § 17 III lb, S. 239; für eine restriktive Auslegung, die Einschränkungen der Pflichten des Handelsvertreters zuläßt, Heymann/Sonnenschein/Weitemeyer § 86 Rdnr. 26.
Die Rechtsnatur dieser Abrede läßt § 86b HGB offen. Deshalb steht den Vertragsparteien die inhaltliche Ausgestaltung frei, solange gewährleistet ist, daß der Handelsvertreter für die Erfüllung der Verbindlichkeit einsteht. Regelmäßig dürfte es sich um eine Bürgschaft handeln, sofern keine eindeutigen Anhaltspunkte erkennbar sind, daß die haftungsintensivere Form eines Garantievertrages oder eines Schuldbeitritts gewollt ist. Einen abweichenden Standpunkt vertritt jedoch die vorherrschende Ansicht, die die Übernahme der Delkredere aufgrund des identischen Wortlauts in § 765 BGB und in § 86b Abs. 1 Satz 1 HGB mit einer Bürgschaft gleichsetzt; so Brüggemann Großkomm. HGB § 86b Rdnr. 3; v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 86b Rdnr. 5; Kästner in: Röhricht/Graf v. Westphalen § 86b Rdnr. 1; wie hier im Sinne einer differenzierenden Betrachtung Baumbach/Hopt § 86b Rdnr. 6; Heymann/Sonnenschein/Weitemeyer § 86b Rdnr. 4; Koller/Roth/Morck § 86b Rdnr. 1; Leinemann GK-HGB § 86b Rdnr. 3. Jedenfalls ist eine analoge Anwendung des § 86b HGB zu bejahen, wenn der Handelsvertreter eine Garantie übernimmt oder ein Schuldbeitritt vorliegt; so auch v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 86b Rdnr. 6.
So auch BGH v. 18. Juni 1964, BGHZ 42, 59 (61); BGH v. 9. Juni 1969, BGHZ 52, 171 (177); Brüggemann Großkomm. HGB § 86 Rdnr. 33; Heymann/Sonnenschein/Weitemeyer § 86 Rdnr. 16; v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 86 Rdnr. 33; Kästner in: Röhricht/Graf v. Westphalen § 86 Rdnr. 23; Leinmann GK-HGB § 86 Rdnr. 15; siehe aber auch Canaris § 17 III 3a, S. 241, der zur Begründung auf § 242 BGB zurückgreift.
Siehe Canaris § 17 III 3c, S. 242.
Brox § 14 IV 3, S. 135; Canaris § 17 VI 2, S. 261 f.; Heymann/Sonnenschein/Weitemeyer § 90a Rdnr. 11; Kästner in: Röhricht/Graf v. Westphalen § 90a Rdnr. 8.
Ebenso Art. 20 Abs. 3 der EG-Richtlinie 86/653/EWG.
So im Ergebnis auch Canaris § 17 III 2, S. 261; Heymann/Sonnenschein/Weitemeyer § 90a Rdnr. 32; v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 90a Rdnr. 73.
Siehe auch oben § 6 B II 513, S. 120 f.
BAG v. 15. Juli 1961, AP Nr. 1 zu § 92a HGB; Germelmann/Matthes/Prütting ArbGG, 3. Aufl. 1999, § 5 Rdnr. 28.
Ebenso Art. 4 Abs. 2 lit. a) und b) der EG-Richtlinie 86/653/EWG.
Ebenfalls auf „Treu und Glauben“ abstellend Art. 4 Abs. 1 der EG-Richtlinie 86/653/EWG.
Siehe BGH v. 12. Dezember 1957, BGHZ 26, 161 (163 ff.).
Hierzu Art. 7 Abs. 1 der EG-Richtlinie 86/653/EWG als gemeinschaftsrechtliche Parallelvorschrift.
Statt aller Koller/Roth/Morck § 87 Rdnr. 6; Leinmann GK-HGB § 87 Rdnr. 8; K. Schmidt § 27 IV 2b, S. 748, m.w.N.
§ 87 Abs. 2 HGB korrespondiert mit Art. 7 Abs. 2 der EG-Richtlinie 86/653/EWG; hierzu EuGH v. 12. Dezember 1996, ZEuP 1998, 351 ff. mit Anm. Fock.
Zu den weiteren Einzelheiten des Provisionsanspruches Canaris § 17 III 4, S. 242 ff.
Eine ordentliche Kündigung ist in dieser Konstellation aufgrund des Zwecks der Befristungsabrede — sofern keine abweichende Vereinbarung vorliegt — ausgeschlossen. Möglich ist aber stets eine außerordentliche Kündigung nach § 89a HGB, da auf das Recht zur außerordentlichen Kündigung nicht verzichtet werden kann (§ 89a Abs. 1 Satz 2 HGB).
Zu den Bestimmungen zur Kündigungsfrist siehe auf der Ebene des Gemeinschaftsrechts Art. 15 Abs. 2 und 3 der EG-Richtlinie 86/653/EWG.
Art. 16 der EG-Richtlinie 86/653/EWG trifft für das Recht zur außerordentlichen Kündigung keine eigenständige Regelung, sondern legt lediglich fest, daß die Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten unberührt bleiben, wenn sie in den in der Richtlinie ausdrücklich benannten Fällen das Recht zur fristlosen Beendigung des Vertragsverhältnisses vorsehen.
BGH v. 16. Dezember 1998, NJW-RR 1999, 539 (540).
BGH v. 25. November 1998, NJW 1999, 946 (946 f.).
Treffend BGH v. 27. Januar 1982, NJW 1982, 2432 f.; Canaris § 17 IV 2b, S. 253.
Siehe BGH v. 27. Januar 1982, NJW 1982, 2432 (2433).
So BGH v. 14. April 1983, VersR 1983, 655 (656); BGH v. 12. April 1992, WR 1992, 419 (420).
Präzise Maßstäbe für die Erheblichkeit fehlen. Abzustellen ist auf Umsatz und Gewinn, der aufgrund der konkreten Geschäftsverbindung erzielt werden kann. Das Verhältnis zu dem Gesamtumsatz bzw. -gewinn des Unternehmens ist hingegen unerheblich. Siehe näher BGH v. 31. Januar 1991, BB 1991, 1210ff.
Canaris § 17 V 2a, S. 257; sowie jüngst Rittner DB 1998, 457 ff., 568 ff.
Statt aller v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 89b Rdnr. 58 f.; Koller/Roth/Morck § 89b Rdnr. 5; Kästner in: Röhricht/Graf v. Westphalen § 89b Rdnr. 55.
BGH v. 15. November 1984, NJW 1985, 859 (860).
BGH v. 30. Januar 1986, NJW 1986, 1931 (1932).
Die Vereinbarkeit dieser Voraussetzung mit Art. 17 Abs. 2 der EG-Richtlinie 86/653/EWG ist problematisch, da sie dort keine unmittelbare Entsprechung findet. Richtlinienkonform ist § 89b Abs. 1 Nr. 2 HGB deshalb nur, wenn die dort genannte Voraussetzung in die auch nach Art. 17 Abs. 2 der EG-Richtlinie 86/653/EWG erforderliche Billigkeitsprüfung einbezogen wird; so Baumbach/Hopt § 89b Rdnr. 32; Canaris § 17 V 2b, S. 258; v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 89b Fußn. 286 bei Rdnr. 98. Da die EG-Richtlinie lediglich eine Mitberücksichtigung im Rahmen der Billigkeitsprüfung vorsieht, sind allerdings Ausnahmefälle vorstellbar, in denen ein Ausgleichsanspruch der Billigkeit entspricht, obwohl der Handelsvertreter infolge der Vertragsbeendigung keine Provisionsansprüche verliert. In dieser Sonderkonstellation ist auf die Erfüllung der in § 89b Abs. 1 Nr. 2 HGB genannten Voraussetzung aufgrund einer richtlinienkonformen Auslegung zu verzichten; so auch Baumbach/Hopt § 89b Rdnr. 32; Koller/Roth/Morck § 89b Rdnr. B.
BGH v. 29. März 1990, NJW 1990, 2889 (2891).
So BGH v. 15. Februar 1965, BGHZ 43, 154 (161); einschränkend Brox § 14 IV 2b, S. 134, der ausschließlich vertragsbezogene Umstände in die Billigkeitsprüfung einbeziehen will.
Siehe z.B. Baumbach/Hopt § 89b Rdnr. 34; Canaris § 17 V 2c, S. 258 f.; Koller/Roth/Morck § 89b Rdnr. 11; sowie allg. BGH v. 13. März 1969, BGHZ 52, 12 (15); BGH v. 25. November 1998, NJW 1999, 946 (947 f.).
BGH v. 25. November 1998, NJW 1999, 946 (947 f.).
Weiterführend zu diesem Ausschlußtatbestand Saenger, Der Ausgleichsanspruch des Handelsvertreters bei Eigenkündigung, 1997.
So BGH v. 13. März 1969, BGHZ 52, 12 (15).
Anderer Ansicht aber BGH v. 13. März 1969, BGHZ 52, 12 (15).
BGH v. 12. Juni 1963, BGHZ 40, 13 (15).
Siehe z.B. Canaris § 17 V 3a, S. 259 f.
So Canaris § 17 V 3a, S. 260.
So BVerfG v. 22. August 1995, NJW 1996, 381, in einem Nichtannahmebeschluß.
Zur Identität des „wichtigen Grundes“ in § 89a Abs. 1 HGB und § 89b Abs. 3 Nr. 2 HGB BGH v. 25. November 1998, NJW 1999, 946 (947).
In diesem Sinne auch OLG Nürnberg v. 19. Dezember 1958, BB 1959, 318; Baumbach/Hopt § 89b Rdnr. 64; Koller/Roth/Morck § 89b Rdnr. 17.
BGH v. 12. Juni 1963, BGHZ 40, 13 (15 f.); anders aber anscheinend BGH v. 29. März 1990, NJW 1990, 2889 (2890).
Wie hier Canaris § 17 V 3b, S. 260 sowie nunmehr auch Koller/Roth/Morck § 89b Rdnr. 17.
So V. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 89b Rdnr. 183; Thume BB 1991, 490 (491); zum Erfordernis der Genehmigung durch den Dritten in dieser Konstellation siehe BGH v. 20. Juni 1985, BGHZ 95, 88 (95 f.).
Ebenso Ruß HK-HGB § 89b Rdnr. 15a; wohl auch Koller/Roth/Morck § 89b Rdnr. 18.
Siehe BGH v. 25. November 1998, NJW 1999, 946 (948).
BGH v. 29. April 1968, BGHZ 50, 86 (88).
Für die allg. Ansicht BGH v. 29. April 1968, BGHZ 50, 86 (87).
Ergänzend verpflichtet § 86a Abs. 2 Satz 2 HGB den Unternehmer in diesem Fall zu einer Mitteilung an den Handelsvertreter.
y Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 91a Rdnr. 19.
Ebenso § 55 Abs. 4 HGB.
BGH v. 22. Oktober 1987, BGHZ 102, 80 (83).
So für die Mängelanzeige nach § 651c Abs. 2 BGB BGH v. 22. Oktober 1987, BGHZ 102, 80 (83 f.).
Für den Wertpapierhandel enthält das Börsengesetz Sonderregelungen, siehe die §§ 30 ff. BörsG.
Statt aller v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 93 Rdnr. 38 ff.; Röhricht in: Röhricht/ Graf v. Westphalen § 93 Rdnr. 5.
Siehe v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 93 Rdnr. 24; Röhricht in: Röhricht/Graf v. Westphalen § 93 Rdnr. 8; Staudinger/Reuter Vorbem. zu §§ 652ff. BGB Rdnr. 21 f.
v Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 93 Rdnr. 28; Röhricht in: Röhricht/Graf v. Westphalen § 93 Rdnr. 10; K. Schmidt § 26 I le, S. 724.
Exemplarisch zur Abgrenzung BGH v. 1. April 1992, NJW 1992, 2818 (2819).
v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 93 Rdnr. 15; Koller/Roth/Morck § 93 Rdnr. 13.
Siehe oben § 6 B III 1, S. 121.
Zu den näheren Einzelheiten der Inhaltskontrolle siehe v. Hoyningen-Huene MünchKomm. HGB § 93 Rdnr. 85 ff.
Näher K. Schmidt § 26 II 1, S. 727 f.
K Schmidt § 261I 2, S. 728.
BGH v. 20. September 1955, NJW 1955, 1916 (1917).
Näher unten § 9, S. 205 ff.
Zu ihnen unten § 9, S. 205 ff.
Weiterführend Canaris § 18 II, S. 267 ff.; grundlegend und zur Vertiefung Ulmer Der Vertragshändler, 1969.
Siehe z.B. BGH v. 21. Oktober 1970, BGHZ 54, 338 (340f.); vertiefend Canaris § 18 II 1, S. 267 ff.
Vgl. Canaris § 18 II ld, S. 270 f.; vertiefend Ulmer Der Vertragshändler, 1969, S. 264 ff.
Canaris § 18 II lc, S. 269.
So z.B. BGH v. 21. Oktober 1970, BGHZ 54, 338 (345).
Siehe Canaris § 18 II 4a, S. 279 f.; speziell zum Wettbewerbsverbot BGH v. 7. Juli 1983, NJW 1984, 2101 (2102).
Näher Canaris § 18 II 4c, S. 280.
Siehe BGH v. 10. Februar 1993, NJW-RR 1993, 682 (683); BGH v. 15. Dezember 1993, WM 1994, 645 (646).
Ausfiihrlich Canaris § 18 II 2, S. 271 ff.
So insbesondere für die ständige höchstrichterliche Rechtsprechung BGH v. 11. Dezember 1958, BGHZ 29, 83 (85ff.); BGH v. 11. Februar 1977, BGHZ 68, 340 (342ff.); BGH v. 17. Juni 1998, NJW-RR 1998, 1331 f.; ein instruktives Beispiel für die Berechnung des Ausgleichsanspruches liefert BGH v. 5. Juni 1996, NJW 1996, 2298 ff. Zu den Versuchen, die gravierenden Berechnungsprobleme zu bewältigen, siehe die sog. „Münchener Formel“; zu dieser Kainz/Lieber/Puszkajler BB 1999, 434 ff.
BGH v. 11. Februar 1977, BGHZ 68, 340 (343).
BGH v. 11. Februar 1977, BGHZ 68, 340 (343); näher Canaris § 18 II 2d, S. 274ff., m.w.N. 132 BGH v. 11. Februar 1977, BGHZ 68, 340 (343 ff.); kritisch insoweit jedoch insbesondere Eckert WM 1991, 1237 (1245).
BGH v. 7. Juli 1983, NJW 1984, 2101 (2101).
Näher Canaris § 18 I la, S. 263 f.; K. Schmidt § 28 II la, S. 767.
Canaris § 18 I 2, S. 265 ff.; K. Schmidt § 28 II la, S. 767.
Canaris § 18 III la, S. 283f.
Siehe BGH v. 5. Oktober 1981, NJW 1982, 1817 f., allerdings mit gesellschaftsrechtlicher Einkleidung.
BGH v. 3. Oktober 1984, NJW 1985, 1894 ff.
Näher Canaris § 18 III ld, S. 286 ff.; K. Schmidt § 28 II 3c, S. 776 ff.; speziell zu den wichtigsten Pflichten der Vertragsparteien Canaris § 18 III 3 und 4, S. 292 ff., 295 ff.
Näher zur Abgrenzung zum Vertragshändler Canaris § 18 III lb, S. 284 f.
Siehe ausführlich Martinek Franchising, 1987, S. 231 ff.
Näher Canaris § 18 III 2, S. 289 ff.; Martinek ZIP 1988, 1362 ff.
Exemplarisch BGH v. 3. Oktober 1984, NJW 1985, 1894 ff., der allerdings im konkreten Fall nicht § 89a HGB heranzog.
Näher zur Problematik einer entsprechenden Anwendung des § 89b HGB Canaris § 18 III 2c, S. 291 f.; Flohr DStR 1998, 572 ff., jeweils m.w.N.
Siehe BAG v. 16. Juli 1997, AP Nr. 37 zu § 5 ArbGG 1979; BGH v. 4. November 1998, ZIP 1998, 2092 ff. sowie näher Hopt DB 1998, 863 ff.; Horn/Henssler ZIP 1998, 589 ff.; Matthießen ZIP 1988, 1089 ff.; Weltrich DB 1988, 806 ff.
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Oetker, H. (1999). Der Kaufmann als Absatzmittler. In: Handelsrecht. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-07728-3_6
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