Zusammenfassung
Bereits in der (nie in Kraft getretenen) Paulskirchenverfassung fand sich mit dem § 158 eine dem Art. 12 Abs. 1 GG vergleichbare Bestimmung. Dort hieß es: „Es steht einem Jeden frei, seinen Beruf zu wählen und sich für denselben auszubilden, wie und wo er will“. Dagegen enthielt die Weimarer Reichsverfassung keinen Schutz der Berufsfreiheit. In Art. 157 WRV wurde lediglich die Arbeitskraft unter den Schutz des Reiches gestellt. Allerdings fand auch die sittliche Pflicht des Einzelnen zur Arbeit zum Wohle der Gesamtheit ihren Niederschlag in Art. 163 Abs. 1 WRV, ebenso wie das Recht auf Arbeit in Abs. 2. Jedoch bestand weder eine Rechtspflicht zur Arbeit, noch ein aus Abs. 2 ableitbares einklagbares Recht gegen den Staat auf Arbeit.1 Das Grundgesetz hat auf derartige Programmsätze verzichtet und schützt mit seinem Art. 12 Abs. 1 auch denjenigen, der ohne Beruf bleiben will (negative Berufsfreiheit).2
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Literatur
Breuer, Rüdiger, Freiheit des Berufs, HdbStR, Bd. VI, § 147 (S. 877 ff.)
Gusy, Christoph, Verwaltung durch Information - Empfehlungen und Warnungen als Mittel des Verwaltungshandelns, NJW 2000, 977 ff.
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Epping, V. (2004). Berufsfreiheit (Art. 12 GG). In: Grundrechte. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-07603-3_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-07603-3_8
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