Zusammenfassung
Die ausdrückliche Verankerung der Menschenwürde sowie das Bekenntnis zu den Menschenrechten an hervorgehobener Stelle in Art. 1 GG ist in der deutschen Verfassungsgeschichte ohne Beispiel. Die Grundrechtskataloge waren bis dahin stets eine Zusammenstellung von einzelnen Gewährleistungen, kannten aber keine umfassende Verpflichtung des Staates zur Achtung der Menschenwürde bzw. der Menschenrechte. Gleichwohl gehört die Orientierung an den Menschenrechten bzw. der Menschenwürde zum Kernbestand der Aufklärung; dem Mensch kommt danach kraft seines Menschseins ein unveräußerlicher Eigenwert zu. Der Mensch soll nicht länger dem Staat dienen, sondern umgekehrt der Staat dem Menschen. Dieses Denken war (und ist) eine maßgebliche Triebfeder der Verfassungsentwicklung.
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Literatur
Höfling, Wolfram,Die Unantastbarkeit der Menschenwürde - Annäherungen an einen schwierigen Verfassungsrechtssatz, JuS 1995, 857 ff.;
ders.,Die Grundrechtsbindung der Staatsgewalt, JA 1995, 431 ff. (zu Art. 1 Abs. 3 GG);
Bleckmann, Albert,Staatsrecht II - Die Grundrechte, 4. Aufl. 1997, § 21 (insbesondere Erläuterungen zum Begriff).
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Epping, V. (2004). Menschenwürde (Art. 1 GG). In: Grundrechte. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-07603-3_12
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