Zusammenfassung
Transformation und Invarianz. Die Frage, die uns im vorigen Abschnitt beschäftigt hat, wie konstant die Muster der Faserverknüpfung sind, die wir im Gehirngewebe beobachten, kann man noch allgemeiner stellen. Nicht nur gegenüber der allgegenwärtigen, allem überlagerten zufälligen Variation (die unvermeidlichen Konstruktionsfehler, der Zahn der Zeit usw.) kann man die Konstanz eines Bauplans feststellen, sondern man kann jede Struktur systematisch durch alle möglichen Variationen hindurch verfolgen, um dabei zu erfahren, was bei allen Abwandlungen unverändert bleibt. Man darf erwarten, daß man so zu dem eigentlichen Wesen der Struktur gelangt. Die Methode ist zu allgemein, als daß man auf den ersten Blick ihre Nützlichkeit einsehen könnte. Es ist uns selbstverständlich, daß wir einen für eine bestimmte Familie typischen Gesichtsschnitt nicht etwa bei dem ersten Gesicht, dem wir begegnen, schon erkennen können, sondern erst, nachdem wir seine Abwandlung bei verschiedenen Familienmitgliedern beobachtet haben. Exakter wird dieser Gedanke in der Geometrie. Verschiedene Arten von Eigenschaften geometrischer Objekte werden dadurch definiert, daß man die Transformationen des Raumes angibt, in dem sich die Objekte befinden, die jeweils eine Art von Eigenschaften unverändert (invariant) lassen.
Symmetry, as wide or as narrow as you may define its meaning, is one idea by which man through the ages has tried to comprehend and create order, beauty and perfection.
Hermann Weyl
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© 1973 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Braitenberg, V. (1973). Neuroanatomische Invarianzen. Analyse der Kleinhirnrinde. In: Gehirngespinste. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-07404-6_6
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