Zusammenfassung
Im internationalen Vergleich ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Deutschland ungenügend gewährleistet. Trotz eines hohen Ressourcenaufwandes für die Familienpolitik schneidet Deutschland sowohl bei der Geburtenrate als auch bei der Erwerbstätigkeit von Frauen, insbesondere von jungen Müttern, unbefriedigend ab. Dies hat damit zu tun, dass die staatlichen Rahmenbedingungen in Deutschland nach wie vor mehr als in anderen Staaten zu einem Zielkonflikt zwischen Familiengründung und Erwerbstätigkeit führen. Grundlegende Veränderungen sind deshalb erforderlich, so ein bedarfsgerechter Ausbau der öffentlichen Infrastruktur für die Kinderbetreuung und die Korrektur von Fehlanreizen im Steuer- und Transfersystem, welche bislang die Erwerbstätigkeit von Frauen in Paarhaushalten, gerade auch von jungen Müttern, hemmen. Hierzu zählt eine Reform des Ehegattensplittings ebenso wie eine Veränderung bei Erziehungsurlaub und Elternzeit.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
o.V. (2001) Lebenslagen in Deutschland - Der erste Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung, Bonn
Adema W (2001) An Overview of Benefits that Foster the Reconciliation of Work and Family Life in OECD Countries. mineo, OECD, Paris
Althammer J (2002) Familienbesteuerung–Reformen ohne Ende? Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung (71) 1: 67–82
Apps P, Rees R (2001) Fertility, Female Labor Supply and Public Policy. IZA Discussion Paper 409. IZA, Bonn
Beblo M, Wolf E (2002) Die Folgekosten von Erwerbsunterbrechungen. Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung (71) 1: 83–94
Becker I (2002) Frauenerwerbstätigkeit hält Einkommensarbeit von Familien in Grenzen. Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung (71) 1: 126–146
Beckmann P (2001) Neue Väter braucht das Land! IAB Werkstattbericht 6. IAB, Nürnberg
Beckmann P, Kurtz B (2001) Erwerbstätigkeit von Frauen: Die Betreuung der Kinder ist der Schlüssel. IAB Kurzbericht 10. IAB, Nürnberg
Berthold N, Fehn R (2002) Familienpolitik: Ordnungspolitische Leitplanken im dichten Nebel des Verteilungskampfes. Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 71: 26–42
Büchel F, Spieß CK (2002) Form der Kinderbetreuung und Arbeitsmarktverhalten von Müttern in West-und Ostdeutschland. Kohlhammer, Stuttgart
Deutsche Bundesbank (2002) Staatliche Leistungen für die Förderung von Familien. Deutsche Bundesbank Monatsbericht 54: 15–32
Dingeldey I (2002) Das deutsche System der Ehegattenbesteuerung im europäischen Vergleich. WSI Mitteilungen 55: 154–159
Engelbrech G (2002) Transferzahlungen an Familien–demografische Entwicklung und Chancengleichheit. WSI Mitteilungen 55: 139–146
Engelbrech G, Jungkunst M ( 2001 a) Arbeitsmarktanalyse: Alleinerziehende Frauen haben besondere Beschäftigungsprobleme. IAB Kurzbericht 2. IAB, Nürnberg
Engelbrech G, Jungkunst M (2001b) Erwerbsbeteiligung von Frauen: Wie bringt man Beruf und Kinder unter einen Hut? IAB Kurzbericht 7. IAB, Nürnberg
Engelbrech G, Jungkunst M ( 2001 c) Erziehungsurlaub: Hilfe zur Wiedereingliederung oder Karrierehemmnis? IAB Kurzbericht 11. IAB, Nürnberg
Evans JM (2001) Firms’ Contribution to the Reconciliation Between Work and Family Life. OECD Labour Market and Social Policy Occasional Paper 48. OECD, Paris
Fenge R, Ochel W (2001) Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf: der Schlüssel für eine kinderreiche Gesellschaft. ifo Schnelldienst 54: 17–29
Franco A, Winqvist K (2002) Frauen und Männer, die Arbeit und Familie vereinbaren. Statistik kurz gefasst 9 /2002
Fuchs J, Thon M (2001) Fachkräftemangel: Wie viel Potenzial steckt in den heimischen Personalreserven? IAB Kurzbericht 15. IAB, Nürnberg
Holst E, Schupp J (2002) Arbeitszeitwünsche schwanken mit der Konjunktur. DIW Wochenbericht 69
Hufnagel R (2002) Die Kosten von Kindern und die Kosten einer egalitären Partnerschaft. Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung (71) 1: 114–125
Jönsson I (2002) Vereinbarkeit von Berufs-und Familienleben in Schweden. WSI Mitteilungen 55: 176–183
Kirner E (2002) Verfassungsrechtliche Maßstäbe der Familienpolitik: Die Familie mehr, die traditionelle Ehe weniger fördern. Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung (71) 1: 52–66
Kreyenfeld M, Spieß CK, Wagner GG (2001) Finanzierungs-und Organisationsmodelle institutioneller Kinderbetreuung. Luchterhand, Neuwied
Letablier M-T (2002) Kinderbetreuungspolitik in Frankreich und ihre Rechtfertigung. WSI Mitteilungen 55: 169–175
Ludwig I, Schlevogt V (2002) Bessere Zeiten für erwerbstätige Mütter? WSI Mitteilungen 55: 133–138
Müller Kucera K, Bauer T (2002) Kindertagesstätten zahlen sich aus. Edition Sozialpolitik 5a. Sozialdepartement der Stadt Zürich, Zürich
OECD ( 2001 a) OECD Employment Outlook June 2001. OECD, Paris
OECD (2001b) Starting Strong: Early Childhood Education and Care. OECD, Paris
Otto B, Spieß CK, Teichmann D (2001) Berechnung des grünen Kindergrundsicherungsmodells und einer Gegenfinanzierung durch ein Ehegattenrealsplitting. Kurzgutachten des DIW Berlin für die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. DIW, Berlin
Plantenga J, Koopmans I (2002) Freistellungsregelungen für Sorgearbeit und ihre praktische Bedeutung im internationalen Vergleich. WSI Mitteilungen 55: 161–168
Schratzenstaller M (2002) Familienpolitik–wozu und für wen? Die aktuelle familienpolitische Reformdebatte. WSI Mitteilungen 55: 127–132
Sell S (2002) „Bedarfsorientierte“ Modernisierung der Kinderbetreuungsinfrastruktur in Deutschland. WSI Mitteilungen 55:147–153
Spieß CK ( 2001 a) Abschätzung des Finanzierungsbedarfs für die Bereitstellung einer bedarfsgerechten Versorgung mit Plätzen in Kindertageseinrichtungen. DIW, Berlin
Spieß CK (2001 b) Stellungnahme für die Equality-Arbeitsgruppe „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ DIW, Berlin
Spieß CK, Büchel F (2001) Effekte der regionalen Kindergarteninfrastruktur auf das Arbeitsangebot von Müttern. Duncker and Humblot, Berlin
Spieß CK, Tietze W (2002) Qualitätssicherung in Kindertageseinrichtungen. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft 5: 139–162
Spieß CK u.a. (2002) Abschätzung der (Brutto-)Einnahmeneffekte öffentlicher Haushalte und der Sozialversicherungsträger bei einem Ausbau von Kindertageseinrichtungen. DIW, Berlin
Wagner GG (2002) Kinderbetreuung und Vorschulerziehung sollten flexibel gestaltet werden–Erziehung muss für Eltern keine ökonomische Last sein. Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 71: 43–51
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2004 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Eichhorst, W., Thode, E. (2004). Vereinbarkeit von Familie und Beruf — Deutschland im internationalen Vergleich. In: Badura, B., Schellschmidt, H., Vetter, C. (eds) Fehlzeiten-Report 2003. Fehlzeiten-Report, vol 2003. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-07193-9_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-07193-9_2
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-40310-4
Online ISBN: 978-3-662-07193-9
eBook Packages: Springer Book Archive