Zusammenfassung
Frau A ist Pächterin einer im Stadtkern der Gemeinde G in Nordrhein-Westfalen gelegenen Gaststätte, die sie als große Bewunderin der amerikanischen Komponistin und Sängerin Carole King in Anlehnung an eines ihrer berühmten Lieder „Sweet Seasons“ genannt hat Auf einen Antrag der Frau A hatte ihr die zuständige Behörde am 03.01.2000 die Gaststättenerlaubnis „unter der Voraussetzung“ erteilt, daß sie „Vorsorge“ zu treffen habe, „daß durch abgestellte Fahrräder, Mofas oder andere Fahrzeuge weder Passanten auf dem Gehsteig vor der Gaststätte noch der fließende Verkehr auf der Straße beeinträchtigt oder gefährdet“ werde.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Zur Prüfungsreihenfolge bei Anträgen auf einstweiligen Rechtsschutz siehe beispielsweise Schenke, Verwaltungsprozeßrecht, Rn. 1024a.
Zu dieser Vorgehensweise näher Hufen, § 11 Rn. 28 ff.
Vgl. beispielsweise Schenke, Verwaltungsprozeßrecht, Rn. 129 ff. m.w.N.
Die Abkürzung NW oder NRW für Gesetze des Landes Nordrhein-Westfalen changiert und ist abhängig vom Zeitpunkt des Erlasses.
Vgl. Puttler, in: Sodan/Ziekow, VwGO, § 80 Rn. 83; Jörg Schmidt, in: Eyermann, VwGO, § 80 Rn. 41; Kaltenborn, DVB1. 1999, 828 (830 f.); a.A. allerdings Hufen, § 32 Rn. 16.
Vgl. zu den Begründungserfordernissen im einzelnen OVG Schleswig, NVwZ 1992, 688 (689 m.w.N.); Martin Redeker, in: Redeker/von Oertzen, VwGO, § 80 Rn. 26; Jörg Schmidt, in: Eyermann, VwGO, § 80 Rn. 42 f.; Kaltenborn, DVB1. 1999, 828 (831 ff.).
Vgl. OVG Schleswig, NVwZ 1992, 688 (689 f. m.w.N.).
So insbesondere Tietje, DVB1. 1998, 124 (126 ff.); ebenso Martin Redeker, in: Redeker/von Oertzen, VwGO, § 80 Rn. 27a und jetzt auch Pietzner/Ronellenfitsch, § 55 Rn. 40 unter expliziter Aufgabe der bisherigen Auffassung.
Siehe Hufen, § 32 Rn. 18; Puttler, in: Sodan/Ziekow, VwGO, § 80 Rn. 101.
So Schenke, Verwaltungsprozeßrecht, Rn. 982; a.A. Martin Redeker, in: Redeker/von Oertzen, VwGO, § 80 Rn. 27a.
Siehe Puttler, in: Sodan/Ziekow, VwGO, § 80 Rn. 101; Schenke, Verwaltungsprozeßrecht, Rn. 982.
Näher Kaltenborn, DVB1. 1999, 828 (832 f.).
Vgl. Hufen, § 32 Rn. 22
Vgl. Finkelnburg/Jank, Rn. 896.
Vgl. Jörg Schmidt, in: Eyermann, VwGO, § 80 Rn. 93; Hufen, § 32 Rn. 18 und 40.
So beispielsweise Jörg Schmidt, in: Eyermann, VwGO, § 80 Rn. 93 m.w.N; für Aufhebung auch Lorenz, § 28 Rn. 51 mit Fn. 94.
Vgl. Puttler, in: Sodan/Ziekow, VwGO, § 80 Rn. 155; Schoch, in: Schoch/Schmidt-Aßmann/Pietzner, VwGO, § 80 Rn. 298.
Für die Tenorierung „aufschiebende Wirkung wird wieder hergestellt“ etwa Kopp/Schenke, VwGO, § 80 Rn. 148 f.; Hufen, § 32 Rn. 22 und 40; Martin Redeker, in: Redeker/von Oertzen, VwGO, § 80 Rn. 27a sowie die in Fn. 17 genannten.
Zu der Frage der Bindungswirkung der Gründe des verwaltungsgerichtlichen Beschlusses siehe ausführlich Puttler, in: Sodan/Ziekow, VwGO, § 80 Rn. 155 und Kopp/Schenke, VwGO, § 80 Rn. 172, beide m.w.N.
So aber Pietzner/Ronellenßtsch, § 58 Rn. 16: „hat das Gericht ohne weitere Sachprüfung aufzuheben“, auf gleicher Linie (keine Sachprüfung) Martin Redeker, in: Redeker/von Oertzen, VwGO, § 80 Rn. 27a. Nach anderer Meinung braucht das Gericht nicht in eine Sachprüfung einzutreten, es ist aber nicht daran gehindert, vgl. die Nachweise in der anschließenden Fußnote.
Ebenso VGH München, BayVBl. 1982, 756 (757); VG Berlin, InfAuslR 1996, 197 (197); Finkelnburg/Jank, Rn. 896. Auf gleicher Linie auch die Ausführungen von Pietzner/Ronellenßtsch, § 55 Rn. 40: Aufhebung einer fehlerhaften Vollziehungsanordnung erfolge isoliert, so daß der Antrag nach § 80 Abs. 5 VwGO im übrigen auch abgewiesen werden könne.
§ 15 Abs. 2 und 3 GastG normieren abschließend die Widerrufsgründe einer ursprünglich rechtmäßigen Gaststättenerlaubnis, vgl. BVerwGE 81, 74 (78); Frotscher, Rn. 276.
So Erichsen, § 18 Rn. 8; Ipsen, Verwaltungsrecht, Rn. 755 Fn. 38; Weides, S. 351. Vgl. femer die bei Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 49 Rn. 37 Fn. 25 unter „a.A.“ angegebenen Nachweise sowie die zwischen verschiedenen Fallgestaltungen differenzierende Betrachtung von Sarnighausen, NVwZ 1995, 563 (564 ff.).
Vgl. Sarnighausen, NVwZ 1995, 563 (564); Schwerdtfeger, Rn. 168.
Wirksamkeit der Auflage für ausreichend erachtend BVerwG, NVwZ 1987, 498 (499); BVerwG, NVwZ-RR 1994, 580 (580); Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 49 Rn. 38 i.V.m. Rn. 37, dort auch m.w.N.; Ule/Laubinger, § 63 Rn. 7 i.V.m. Rn. 6; Suerbaum, VerwArch 90 (1999), 361 (371).
Auflagen sind nach h.M. Verwaltungsakte, vgl. Stelkens, in: Stelkens/ Bonk/Sachs, VwVfG, § 36 Rn. 32; Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 36 Rn. 30; Maurer, § 12 Rn. 9; Peine, Rn. 168; Wolff/Bachof/Stober, Bd. 2, § 47 Rn. 9; a.A. Erichsen, § 14 Rn. 7; Henneke, in: Knack, VwVfG, § 36 Rn. 41, jeweils m.w.N. zu weiteren Vertretern anderer Auffassungen.
Vgl. VGH Mannheim, NVwZ 1990, 482 (482).
Vgl. BVerwG, NVwZ 1990, 855 (856).
Vgl. dazu näher Michel/Kienzle, GastG, 13. Aufl., § 5 Rn. 25; Metzner, GastG, § 5 Rn. 19.
Michel/Kienzle, Gaststättengesetz, 13. Aufl., § 5 Rn. 25.
Zu diesen Beispielen siehe Michel/Kienzle, GastG, 11. Aufl., § 5 Rn. 25; Metzner, GastG, § 5 Rn. 19; teilweise anders jetzt in der Beurteilung des Fallmaterials nach einem Wechsel in der Autorenschaft Michel/Kienzle, GastG, 13. Aufl., §5 Rn. 25.
Vgl. Michel/Kienzle, GastG, 11. Aufl., § 5 Rn. 25: Nichtigkeit von Auflagen bei Unbestimmtheit, differenzierend jetzt aber in der 13. Aufl., § 5 Rn. 26: Nichtigkeit nur bei „schwerwiegender evidenter Unbestimmtheit“. Offen gelassen bei Metzner, GastG, § 5 Rn. 19.
Wie hier differenzierend Sachs, in: Stelkens/Bonk/Sachs, VwVfG, § 44 Rn. 112; Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 44 Rn. 27; grundsätzlich für Nichtigkeit bei Unbestimmtheit aber Meyer, in Knack, § 44 Rn. 22.
Vgl. Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 44 Rn. 8; Meyer, in: Knack, VwVfG, § 44 Rn. 14.
Vgl. OVG Koblenz, NVwZ 1990, 399 (399).
Bis zur Gesetzesänderung des Verwaltungsverfahrensgesetzes des Bundes (VwVfG) durch Art. 2 des Zweiten Gesetzes zur Änderung verwal-tungsverfahrensrechtlicher Vorschriften vom 06. August 1998 (BGBl. I 1998, S. 2022) sowie der entsprechenden Änderung der Verwaltungsverfahrensgesetze der Länder durch parallele oder anschließende Änderungsgesetze der Länder verlangten § 44 Abs. 1 VwVfG und die gleichlautenden Vorschriften der Landesverwaltungsverfahrensgesetze, daß der Fehler „offenkundig“ war. Aus der nunmehr veränderten Terminologie sollen sich jedoch keine rechtlichen Konsequenzen ergeben, denn es handele sich um eine sprachliche Bereinigung des Gesetzeswortlauts, ohne daß damit inhaltliche Änderungen verbunden wären, so Schmitz/OIbertz, NVwZ 1999, 126 (127); ebenso Meyer, in: Knack, VwVfG, § 44 Rn. 28 i.V.m. Rn. 3. Die bisherigen Erkenntnisse in Rechtsprechung und Literatur zu § 44 Abs. 1 VwVfG a.F. können daher weiter herangezogen werden, so auch Schmitz/OIbertz, NVwZ 1999, 126 (127).
Vgl. z.B. OVG Koblenz, NVwZ 1990, 399 (399): „Ein Verstoß gegen das Bestimmtheitsgebot ist dann ein solch schwerwiegender und offenkundiger Fehler, wenn der Verwaltungsakt wegen des Verstoßes gegen das Bestimmtheitsgebot völlig unverständlich und undurchführbar wird“.
Vgl. Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 44 Rn. 12; Meyer, in: Knack, VwVfG § 44 Rn. 28.
Zwar dürfen bei dem fiktiven Durchschnittsbetrachter besondere Rechtsoder Fachkenntnisse nicht vorausgesetzt werden, doch darf von dem zu erwartenden durchschnittlichen Einblick eines Angehörigen des Personenkreises ausgegangen werden, dem der Betroffene angehört, vgl. Meyer, in: Knack, VwVfG § 44 Rn. 29.
Vgl. Meyer, in: Knack, VwVfG § 44 Rn. 29.
Vgl. Meyer, in: Knack, VwVfG, § 49 Rn. 38.
Vgl. dazu Brinktrine, S. 115 f., zu den einzelnen Formen innerer Ermessensfehler ausführlich Brinktrine, S. 116 ff.
Zu dieser Ermessensschranke vgl. Kopp/Schenke, VwGO, § 114 Rn. 44.
Vgl. Michel/Kienzle, Gaststättengesetz, 11. Aufl., § 15 Rn. 10 (Diese Auffassung wird in der 13. Aufl. in dieser Klarheit nach einem Autoren- Wechsel nicht mehr vertreten, vgl. Michel/Kienzle, GastG, 13. Aufl. § 15 Rn. 10, dort heißt es lediglich „kann ermessensfehlerhaft sein“), sowie in einem vergleichbaren Kontext Papier, Fälle, S. 176 f.
Vgl. auch Papier, Fälle, S. 176 f.
Vgl. Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 49 Rn. 38 i.V.m. Rn. 37 mw.N.
Vgl. auch Michel/Kienzle, GastG, 11.Aufl., § 15 Rn 10 (in der 13. Aufl. in dieser Klarheit nach einem Autorenwechsel nicht mehr enthalten, vgl. Michel/Kienzle, GastG, 13. Aufl. § 15 Rn. 10).
So Erichsen, § 18 Rn. 8 Fn. 39.
Zu weiteren Aspekten, die beim Widerruf wegen Nichterfüllung einer Auflage im Rahmen der Ermessensbetätigung zu beachten sind, wie etwa fehlendes Verschulden des Betroffenen, vgl. Kopp/Ramsauer, VwVfG, § Rn. 39; Meyer, in: Knack, VwVfg, § 49 Rn. 38 ff.
Vgl. Maurer, § 11 Rn. 42; a.A. Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 49 Rn. 39.
Vgl. Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 49 Rn.39.
Rights and permissions
Copyright information
© 2002 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Brinktrine, R. (2002). Das „Sweet Seasons“. In: Fallsammlung zum Verwaltungsrecht. Juristische ExamensKlausuren. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-07186-1_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-07186-1_3
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-41988-4
Online ISBN: 978-3-662-07186-1
eBook Packages: Springer Book Archive