Zusammenfassung
Das Recht gegen Wettbewerbsbeschränkungen — kurz: Wettbewerbsrecht — gehört zu den zentralen Regelungsbereichen des Europäischen Primärrechts. Betrachtet man die Gründungsverträge als die Verfassungsurkunden der Europäischen Union, wäre das Wettbewerbsrecht schon aufgrund der normativen Verortung zum materiellen Teil der Europäischen Verfassung zu zählen.
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Zu dieser Abgrenzung der Begriffe siehe J. Drexl, Die wirtschaftliche Selbstbestimmung des Verbrauchers, 1998, S. 221 f.; mit einer etwas abweichenden Einteilung: F. Rittner, Wirtschaftsrecht, 2. Aufl. 1987, § 2 Rdnr. 2.
So schon der EuGH zum EWG-Vertrag: EuGH, Rs. 294/83, Les Verts/Parlament, Sig. 1986, S. 1339, Rdnr. 23; EuGH, Gutachten 1/91, Europäischer Wirtschaftsraum, Slg. 1991, I-6079, Rdnr. 21.
So bezeichnet C.-D. Ehlermann, Wettbewerbspolitik im Binnenmarkt, RIW 1993, S. 793, den Wettbewerb ausdrücklich als Verfassungsprinzip der Gemeinschaft.
Verordnung 4064/89 über die Kontrolle von Zusammenschlüssen zwischen Unternehmen, A. L 257, S. 13 — geändert durch Verordnung 1310/97, ABI. L 395, S. 1.
E. Forsthoff, Die Wirtschaftsverfassung im Rahmen der Gesamtverfassung, in: Institut zur Förderung Öffentlicher Angelegenheiten (Hrsg.), Ratgeber von Parlament und Regierung, 1951, S. 127 (131).
Siehe weiterführend D. J. Gerber, Constitutionalizing the Economy: German Neo-liberalism, Competition Law and the New Europe, Am. J. Comp. L. 42 (1994), S. 25; ders., Law and Competition in Twentieth Century Europe, 1998, S. 232 ff.; A. Heinemann, Die Freiburger Schule und ihre geistigen Wurzeln, 1989.
H. C. Nippérandéy,-Die Grundprinzipien-des Wirtschaftsverfassungsrechts in: H. Wan
Rdnr. 17, spricht hier vom materiellen oder weiten rechtswissenschaftlichen Begriff der Wirtschaftsverfassung.
W. Fikentscher, Wirtschaftsrecht, Bd. 2, 1983, S. 24.
F. Böhm, Wettbewerbsfreiheit und Kartellrecht, ORDO 10 (1958), 167 (196).
Nach J. Basedow, Wirtschaftsverfassung, 1992, S. 27, verleiht die Vorschrift jedoch den wirtschaftsrechtlichen Bestimmungen des
Vertrages einen kohärenten Sinn und stellt bei der Prüfung der Rechtmäßigkeit des Handelns der Gemeinschaft und ihrer
Mitgliedstaaten weitere Legitimationserfordernisse auf Siehe auch A. Hatje, Wirtschaftsverfassung (in diesem Band).
So in der Sache auch Basedow (Fn. 11), S. 32.
A. von Bogdandy, Rechtsgleichheit, Rechtssicherheit und Subsidiarität im transnationalen Wirtschaftsrecht. Zur unmittelbaren Anwendbarkeit von Art. 81 III EG und des WTO
Rechts, EuZW 2001, S. 357.
Besonders auffällig ist die Regelung einer Hierarchie von Wirtschaftsräten in Art. 165 Weimarer Reichsverfassung; dazu Forsthoff(Fn. 5), S. 129 ff.
H. C. Nipperdey, Die soziale Marktwirtschaft in der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland, 1954; ders., Soziale Marktwirtschaft und Grundgesetz, 1965.
BVerfGE 4, S. 7 (17 f.); bestätigt in BVerfGE 12, S. 354 — VW-Privatisierung; 30, S. 292 — Erdölbevorratung; 50, S. 290 — Mitbestimmung.
So ausdrücklich BVerfGE 50, 290 (338).
Nicht übersehen werden darf freilich, dass die Soziale Marktwirtschaft 1990 durch Art. 1 Abs. 3 des Vertrages über die Schaffung der Wirtschafts-, Währungs-und Sozialunion mit der ehemaligen DDR eine normative Festlegung erfahren hat. Dieser Festlegung fehlt jedoch der Verfassungsrang. Siehe P. Häberle, Soziale Marktwirtschaft als Dritter Weg, ZRP 1993, 383 (388 f).
Siehe= we crfüllicoc Drexl-(Frr. 1-),-S 2_.0-f
W. Eucken, Grundlagen der Nationalökonomie, 1959 (Erstaufl. 1939 ), S. 78 ff
W. Eucken, Das ordnungspolitische Problem, ORDO 1 (1948), 56. Siehe auch P. Oberender, Der Einfluß theoretischer Prinzipien Walter Euckens auf die deutsche Wirtschaftspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg: Eine ordnungspolitische Analyse, ORDO 40 (1989), S. 321.
Eucken (Fn. 23), S. 80.
Eucken (Fn. 23), S. 198.
Eucken (Fn. 23), S. 199.
Eucken schlug dafür das Modell des sog. vollständigen Wettbewerbs vor; siehe Eucken (Fn. 23), S. 201. Der Begriff setzt die subjektive Unbeeinflussbarkcit der Marktdaten durch das Handeln der einzelnen Wirtschaftsteilnehmer voraus. Dass diese Konzeption nicht das richtige Verständnis von Wettbewerb sein kann, wurde schon früh nachgewiesen; siehe vor allem K. Borchardt/W. Fikentscher, Wettbewerb, Wettbewerbsbeschränkung, Marktbeherrschung, 1957 = in: W. Fikentscher, Recht und wirtschaftliche Freiheit, Bd. 1, 1992, S. 91 (vor allem 93 f.). Siehe auch aus jüngerer Zeit W. Fikentscher, Competition Rules for Private Agents in the GATT/WTO System, Aussenwirtschaft 49 (1994), S. 281 (305 ff.).
Siehe insbes. W. Eucken, Die Wettbewerbsordnung und ihre Verwirklichung, ORDO 2 (1949), S. 1 (4 f.).
Eucken (Fn. 29), S. 1 (7). einzelnen Wirtschaftsteilnehmer entwickeln kann. Keinesfalls dürfe der Staat den Wirtschaftsprozess selbst führen.3t
Eucken (Erz. 29),-S:1- (93).
Näher zu diesen Prinzipien unten 2.
Eucken (Fn. 29), S. 1 (32 ff.).
Eucken (Fn. 29), S. 1 (33).
Zur offensichtlich bestehenden Verwandtschaft, siehe E. Heuß, Die Grundlagen der Nationalökonomie vor 50 Jahren und heute, ORDO 40 (1989), S. 21.
Vgl. grundlegend H. Eidenmüller, Effizienz als Rechtsprinzip. Möglichkeiten und Grenzen der ökonomischen Analyse, 1995.
Siehe insbes. die Bürgschafts-Entscheidung des BVerfG vom 19. Oktober 1993; BVerfGE 89, S. 214; siehe auch die frühere Handelsvertreter-Entscheidung; BVerfGE 81, S. 242.
Schon bei Eucken zeigte sich dies beispielsweise in der Forderung nach einer Kontrolle Allgemeiner Geschäftsbedingungen, wenn diese vom dispositiven Recht abweichen; Eucken (Fn. 29), S. 1 (64 ff.); schon vorher mit ähnlichen Überlegungen der ordoliberale Jurist H. Großmann-Doerth, Das selbstgeschaffene Recht der Wirtschaft, 1933. Dagegen mit einer wirtschaftsliberalen Kritik an der Rechtsprechung des BVerfG: W. Zöllner, Regelungsspielräume im Schuldvertragsrecht — Bemerkungen zur Grundrechtsanwendung im Privatrecht und zu den sogenannten Ungleichgewichtslagen, AcP 196 (1996), S. 1.
F. Böhm, Freiheit-und Ordnung in_derJvIarktwirtschaft, ORDO 22 (1971), S. 11 (20).
Siehe näher F. Böhm, Privatrechtsgesellschaft und Marktwirtschaft, ORDO 17 (1966), S. 75 ff.
Böhm (Fn. 39), S. 11 (21).
Böhm (Fn. 40), S. 75 (87).
Böhm (Fn. 40), S. 75 (140).
BVcrfGE 89, S. 214 (Fn. 37).
H. P. Ipsen, Europäisches Gemeinschaftsrecht, 1972, S. 196 und 1055.
Deshalb sieht A. v. Bogdandy, Beobachtungen zur Wissenschaft vorn Europarecht, Der Staat 40 (2001), S. 3 (28), den Ansatz von Ipsen in der Tradition des deutschen öffentlichen Wirtschaftsrechts.
Dazu jenseits des Gemeinschaftsrechts E.J. Mestmäcker, Der Kampf ums Recht in der offenen Gesellschaft, Rechtstheorie 1989, S. 273.
Siehe E.J. Mestmäcker, On the Legitimacy of European Law, RabelsZ 58 (1994), S. 615 (633 f.); ders., Zur Wirtschaftsverfassung in der Europäischen Union, in: FS Willgerodt, 1994, S. 263.
Jahre 1962 trat on Hayek die Nachfolge Euckens auf dessen Freiburger Lehrstuhl für Nationalökonomie an.
Zum Vergleich des Denkens von Hayeks mit dem Euckens, siehe Drexl (Fn. 53 So ausdrücklich der EuGH in der Entscheidung zur Tabakwerbe-Richtlinie: EuGH, Rs. C-376/98, Bundesrepublik Deutschland/Parlament und Rat, Slg. 2000, I - 8599.
Eindringlich F. A. von Hayek, The Weasel Word Social, The Salisbury Review 1 (1983), S. 4 (mit einer Kritik am mangelnden Aussagewert des Wortes sozial).
Siehe F. A. von Hayek, The Constitution of Liberty, 1960.
Grundlegend A. Müller-Annack, Die Wirtschaftsordnungen sozial gesehen, ORDO 1 (1948), S. 125.
Umfassend N. Reich, Bürgerrechte in der Europäischen Union, 1999.
Wettbewerbsvorschriften entnimmt er eine subjektiv-rechtliche Garantie der Wettbewerbsfreiheit.66 Die Wettbewerbsfreiheit sei zumindest ein Schutzgut des Europäischen Wettbewerbsrechts.
Sowohl Fikentscher als auch Schubert kommt es auf den deliktischen Schutz der Wirtschaftsfreiheit an, der sich für das deutsche Recht über die Anerkennung eines wirtschaftlichen Persönlichkeitsrechts begründen lässt.
Weit reichende Bedeutung erlangt dieser Ansatz, weil er es den Gerichten ermöglicht, Privaten nach 5 823 Abs. 1
BGB Schadenersatzansprüche zuzuerkennen, ohne
Fikentscher (Fn. 9), S. 112 f. und 132 ff.
Fikentscher (Fn. 9), S. 132.
T. Schubert, Der Gemeinsame Markt als Rechtsbegriff— Die allgemeine Wirtschaftsfreiheit des EG-Vertrages, 1999, S. 418.
Schubert (Fn. 64), S. 186 ff
Schubert (Fn. 64), S. 220 ff
Schubert (Fn. 64), S. 259.
Mit dieser Konsequenz Schubert (Fn. 64), S. 429 f, der sogar einen gemeinschaftsrechtlichen Schutz des Mittelstandes gegen relative Marktmacht für möglich hält, obwohl sich entsprechende Verhaltensregeln nur im deutschen Kartellrecht finden lassen.
EuGH, Rs. C-453/99, Courage, Slg. 2001, 1–6297; dazu A. P. Komninos, New Prospects for Private Enforcement of EC Competition: Courage v. Crehan and the Community Right to Damages, CMLRev. 39 (2002), S. 447; T. Eilmansberger, Schadenersatz wegen Kartellverstoßes: Zum EuGH-Urteil Courage/Crehan, ecolex _2002-, 28
Nach S. Grundmann, EG-Richtlinie und nationales Privatrecht, JZ 1996,-S 274 (278); ders., Europäisches Schuldvertragsrecht, 1999, Rdnr. 52, sollen die Grundfreiheiten die Vertragsfreiheit über die Grenze erstrecken.
Ähnlich P. von Wilmowsky, Der internationale Verbrauchervertrag im EG-Binnenmarkt, ZEuP 1995, S. 735 (736 f.).
So P.-C. Müller-Graff, Privatrecht und europäisches Gemeinschaftsrecht, in: ders. (Hrsg.), Gemeinsames Privatrecht in der Europäischen Gemeinschaft, 1993, S. 195 (203 ff.); ders., Europäisches Gemeinschaftsrecht und Privatrecht, NJW 1993, S. 13 (14); ders., Gemeinsames Privatrecht in der Europäischen Gemeinschaft, in: FS Börncr, 1992, S. 303 (307); ähnlich O. Remien, Illusion und Realität eines europäischen Privatrechts, JZ 1992, S. 277 (283 f.); C. Schmidt-Leithoff, Gedanken über die Privatrechtsordnungen als Grundlage zum EWG-Vertrag, in: FS Rittner, 1991, S. 597.
Grundlegend EuGH, Rs. C-362/88, GB-Inno-BM, Slg. 1990, I-667, Rdnr. 8, mit der ausdrücklichen Anerkennung eines Rechts der Verbraucher, sich auf das Territorium eines anderen Mitgliedstaates zu begeben, uni dort nach den Bedingungen wie die ortsansässige Bevölkerung einzukaufen. Siehe zur Bedeutung der Grundfreiheiten als Verbraucherrechte auch Schubert (Fn. 64), S. 189 ff. Besonders deutlich wird dies auch im Bereich der Dienstleistungsfreiheit nach Art. 49 EG, die dem Verbraucher erlaubt, sich gegen nachteiliges Recht des Staates des Dienstleistungserbringers zu wehren, wenn er sich in diesen Staat begibt, uni dort die Dienstleistung nachzufragen; grundlegend EuGH, Rs. 186/87, Cowan, Slg. 1989, 195.
Grundlegend für die Warenverkehrsfreiheit die Cassis de Dijon-Entscheidung: EuGH, Rs. 120/78, Rewe-Zentral-AG, Slg. 1979, S. 649.
Siehe EuGH, Rs. 382/87, Buet, Slg. 1989, S. 1235 (zum französischen Verbot des Haustürverkaufs von Unterrichtsmaterial).
Siehe nur Gerber (Fn. 15), S. 263 ff.
So auch bei Schubert (Fn. 64), S. 235 ff.
Grundlegend: EuGH, Consten und Grundig/Kommission, Slg. 1966, S. 321, Rdnrn. 16 und 28 ff.
Ebenso kritisch z.B. J. S. Brodley, The Economic Goals of Antitrust: Efficiency, Consumer Welfare, and Technological Progress, NYUL Rev. 62 (1987), S. 1020 (1032 f.).
Z. B. EuGH, Rs. C-393/92, Gemeente Almelo, Sig. 1994, I-1477, Rdnrn. 35 f.
Grundlegend EuGH, Verb. Rs. 40–48, 50, 54–56, 111, 113, 114/73, Suiker Unie, Slg._975,-S.1663 dnrn.-4–73 f.
So etwa auch I. Schmidt/S. Binder, Wettbewerbspolitik im internationalen Vergleich, 1996, S. 93.
Siehe Verordnung 4064/89 über die Kontrolle von Zusammenschlüssen von Unternehmen, A131. L 257, S. 13; geändert durch Verordnung 1310/97, AB1. L 180, S. 1.
EuGH (Fn. 69).
Mit dieser Interpretation auch Komninos (Fn. 69), S. 447 (466). Einen gemeinschaftsrechtlichen Anspruch hatte schon Generalanwalt W. van Gerven in seinem Schlussantrag zu
Siehe schon die Entscheidung des Court of Appeal in Gibs Mew plc v. Gemmel, ELR 1998, S. 588. Zum Hintergrund des
Zur Diskussion in Deutschland vor der Courage-Entscheidung, siehe A. Birk, Belieferungsansprüche bei Verstoß gegen Art. 81 EG, EWS 2000, S. 485; A. von Winterfeld, Zum Schutzzweck des Art. 81 EG-Vertrag und zu den Rechtsfolgen eines Verstoßes nach nationalem Recht, FS Geis, 2000, S. 667.
EuGH (Fn. 69), Rdnr. 23; im Anschluss an EuGH, Rs. 127/73, BRT und SABAM, Slg. 1974, 51, Rdnr. 16, und EuGH, Rs. C-
Nicht zu verkennen ist, dass dieser Begriff im englischsprachigen Schrifttum auch nur sehr unspezifisch verwendet wird. Siehe nur A. C. Geddes, Protection of Individual Rights under EC Law, 1995.
EuGH, Rs. 26/62, Van Gend and Loos, Slg. 1963, S. 1, Rdnr. 10.
EuGH (Fn. 69).
EuGH (Fn. 90). Im Hinblick auf die Verpflichtung Privater handelt es sich nur um ein
Wettbewerbsrechts ist ein Marktzugangsproblem. Das
Verbot greift nur, wenn der Marktzutritt für
Wettbewerber der bindenden Brauerei durch die kumulative Wirkung ähnlicher
Verträge erheblich erschwert ist und das Verhalten der konkret betroffenen Brauerei in erheblichen Maße hierzu
In diesem Sinne auch Komninos (Fn. 69),S. 447 (468).
Ähnlich Komninos (Fn. 69),S. 447 (476). Die oben zitierte Rdnr. 23 aus Courage mit dem Hinweis auf die vollständige Wirksamkeit von Gemeinschaftsrecht findet sich praktisch wortgleich wieder in EuGH, Verb. Rs. C-6 u. C-9/90, Francovich, Slg. 1991, I-5357, Rdnr. 32, unter identischer Bezugnahme auf Simmenthal und Factortame.
Siehe den Vorschlag zu einer Verordnung zur Durchführung der in den Artikeln 81 und 82 EG-Vertrag niedergelegten
Grundlegend EuGH, Rs. C- 234/89, Delimitis, Slg. 1991, I-935, Rdnr. 24.
Vgl. Eilmansberger (Fn. 69), S. 28 (29 ff.), der den EuGH kritisiert, durch die Abkoppelung des Schadensersatzanspruchs vom Schutzzweck des Wettbewerbsrechts ließe sich der geschützte Personenkreis nicht mehr begrenzen.
Die vertragsrechtliche Komponente wurde in den bisherigen Besprechungen der Entscheidungen überwiegend übergangen, so vor allem auch in der ansonsten sehr tiefgründigen Abhandlung von Komninos (Fn. 69), S. 447.
EuGH (Fn. 69), Rdnr. 30.
EuGH (Fn. 69), Rdnrn. 29 und 30; unter Bezugnahme auf EuGH, Rs. C-261/95, Palmisani, Slg. 1997, I-4025, Rdnr. 27. Zu diesen Grundsätzen im Detail: P. Girerd, Les principes d’équivalence et d’effictivité: encadrement ou désencadrement de l’autonomie procédurale des Etats membres?, RTD cur. 38 (2002), S. 75.
EuGH (Fn. 69), Rdnr. 32.
EuGH (Fn. 69), Rdnr. 33.
EuGH (Fn. 69), Rdnr. 34. 1°8 Oben 1L2.
_BVerf GE 89 S 214 Fn. 37.
Oben II.1.c).
Anders Eilmansberger (Fn. 69), S. 28 (29), der den Abnehmer nicht als vom Schutzzweck des Art. 81 Abs. 1 EG erfasst ansieht.
Ensprechend Komninos (Fn. 69), S. 447 (479), der die Entscheidung in Courage als Common Law-freundlich bezeichnet und den Bezug zum remedy-Ansatz herstellt.
Entsprechend wurde an anderer Stelle das Kartellrecht zum konstitutiven Teil des Verbraucherrechts gezählt; Drexl (Fn. 1), S. 296 ff.
Nicht näher eingegangen werden soll hier auf die Frage der Anwendung der Grundfreiheiten gegenüber anderen Privaten. Soweit es nicht um Verbände geht, die kollektive Regelungsgewalt in Anspruch nehmen, hat der EuGH bislang nur für die Arbeitnehmerfreizügigkeit eine unmittelbare Verpflichtung anderer Privater im Grundsatz anerkannt: grundlegend EuGH, Rs. 281/98, Angonese, Slg. 2000, I - 4139.
Oben IL3.e).
Dazu näher unten IV.2.a).
So V. Bogdandy (Fn. 47), S. 3 (34 f.). 18 V. Bogdandy (Fn. 47), S. 3 (35).
V. Bogdandy (Fn. 47), S. 3 (40).
Siehe oben II.3.d) den Ansatz von Reich.
Siehe oben II.3.c) den Ansatz von Mestmäcker.
So sogar in der Begründung der Kommission für den Verordnungsvorschlag (Fn. 99), Anm. III. Vgl. auch von Bogdandy (Fn. 13 ), S. 362.
Jüngeres Schrifttum bezieht den Umweltschutz zum Teil ausdrücklich als weiteres Element der wünsc cnswer en •: -tg mit-ein• siehe etwa W Fikentscher, Die umweltsoziale Marktwirtschaft - als Rechtsproblem, 1991.
Vgl. nur R. Streinz, Europarecht, 5. Aufl. 2001, Rdnrn. 281 ff.
Verordnung Nr. 17/62 — Erste Durchführungsverordnung zu den Artikel 85 und 86 des Vertrages, ABI. L 13, S. 204 (mehrfach geändert).
Vgl. Weißbuch vom 28. 4. 1999 über die Modernisierung der Vorschriften zur Anwendung der Artikel 81 und 82 EG-Vertrag, KOM(1999) 101 endg., sowie den Verordnungsvorschlag (Fn. 99).
So sogar der Vorwurf der deutschen Monopolkommission an die Europäische Kommission in: Monopolkommission, Kartellpolitische Wende in der Europäischen Union? Zum Weißbuch der Kommission vom 28. 4. 1999, Sondergutachten 28, 1999, Anm. 21. Einen Verstoß gegen Primärrecht verneinend C. D. Ehlermann, The Modernization of EC Antitrust Policy: A Legal and Cultural Revolution, CMLRev. 37 (2000), S. 537 (539 f. und 553 ff).
Bestätigung durch EuGH, Rs. 188 bis 190/1980, Französische Republik u.a./Kommission, Slg. 1982, S. 2545, Rdnrn. 4 ff.
Die Vorschläge der Kommission kommen dieser Forderung durch materiell-und verfahrensrechtliche Absicherungen nach. Materiellrechtlich sollen gemäß Art. 3 des Entwurfs die Art. 81 und 82 EG in ihrem Anwendungsbereich die Anwendung nationalen Rechts vollständig ausschließen. Verfahrensrechtlich sollen eine Reihe von Zusammenarbeitsvorschriften vorgesehen werden; Art. 11 ff. des Vorschlags (Fn. 99).
Art. 16 des Verordnungsvorschlags (Fn. 99).
BVerfGE 89, 214 (Fn. 37).
F. Böhm, Wirtschaftsverfassung und Staatsverfassung, 1950, S. 50 f; ders., Privatrechtsgesellschaft und Marktwirtschaft, ORDO 17 (1966), 75 (92). Ähnlich bezeichnet Wolfgang Fikentschcr den Markt als Dialog über Werte: W. Fikentscher, Wirtschaftsrecht, Bd. 1, 1983, S. 10.
Vgl. zu diesem Modell R. Stober, Verfassungsrechtliche Konturen des Verbraucherrechts, in: FS Lukes, 1989, S. 591 (603) (zur Bedeutung des Demokratieprinzips für das Verbraucherschutzrecht).
Ähnlich ablehnend F. Rittner (Fn. 1), C 3 Rdnrn. 18 f.
So auch S. Scholten, Die ordnungspolitische Dimension der Verbraucherpolitik in der Sozialen Marktwirtschaft, in: H. Piepenbrock (Hrsg.), Verbraucherpolitik in der Sozialen Marktwirtschaft 1984 S. 95 (116).
So schon Drexl (Fn. 1), S. 243.
Siehe schon oben IL2.
Müller-Armack (Fn. 56), S. 125 (144).
Fikentscher (Fn. 9), S. 32.
Fikentscher (Fn. 123), S. 13 f Ähnlich H. Willgerodt, Soziale Marktwirtschaft — ein unbestimmter Begriff?, in: FS Mestmäcker, 1996, S. 329 (338).
Müller-Armack (Fn. 56), S. 125 (138).
Vgl. H. Hovenkamp, Antitrust Policy After Chicago, 84 Michigan Law Rev 84 (1985), S. 213 (231), mit einer Kritik an der Chicago School.
EuGH (Fn. 69), Rdnr. 33.
Dazu schon oben II.3.d).
Reich Fn. 57), S. 342 ff.
EuGH (Fn. 69), Rdnr. 32
Reich (Fn. 57), S. 344.
EuGH (Fn. 69), Rdnr. 26; siehe auch das wörtliche Zitat oben II.4.d).
Ehlermann (oben Fn. 127), S. 537 (540), spricht von unusual degree of centralization.
Siehe schon oben IIL1.
Siehe oben III.3.b).
Eine Verbindung schafft gleichwohl die Konstitutionelle Ökonomie. Bei ihr geht es um die Analyse von Verfassungsfragen anhand ökonomischer Modelle. Sie trifft keine
EuGH, Verb. Rs. C-26 un.
EuGH, Rs. 8/74, Dassonville, Sig. 1974, S. 837, Rdnr. 5.
EuGH (Fn. 154), Rdnr. 14.
So etwa Schubert (Fn. 64), S. 162.
EuGH(Fn. 154), Rdnr. 16.
Anschaulich EuGH, Rs. C-189/95, Franzén, Sig. 1997, I-5909 (zum schwedischen Alkoholmonopol); EuGH, Rs. 405/98, Gourmet International Products, Sig. 2001, I-1795 (zum schwedischen Alkoholwerbeverbot); siehe auch EuGH, Rs. C-387/93, Banchero, Sig. 1995, I-4663 (zum italienischen Tabakmonopol).
EuGH (Fn. 74).
Siehe etwa EuGH, Verb. Rs. C-34 bis 36/1995, de Agostini, Slg. 1997, I-3843, Rdnrn. 52 f.
Die Verwendung des Kriteriums der Verkaufsmodalitäten geht zurück auf einen Vorschlag von E. L. White, In Search of the Limits to Article 30 of the EEC Treaty, CMLRev. 26 (1989), S. 235 (246 f.). Nach White dient die Abgrenzung dem Ziel, die Fälle der Marktzugangsbeschränkung genauer abzugrenzen (ebenda, S. 239). Eine Marktzugangsbeschränkung i.S. des Art. 30 EGV a.F. liege nur bei unterschiedlichen rechtlichen Anforderungen des Herkunfts-und des Importlandes vor, während bei rules relating to the circumstances in which certain goods may be sold or used die Beschränkung nicht auf nationale Rechtsunterschiede, sondern darauf zurückgehe, dass das Importland überhaupt regle (ebenda, S. 246 ).
Mit ähnlicher Kritik am formalen Ansatz der Entscheidung: E. Steindorff, Unvollkommener Binnenmarkt, ZHR 158 (1994), S. 149 (161 ff.); N. Reich, The November Revolution of the European Court ofJustice: Keck, Meng and Audi Revisited, CMLRev. 31 (1994), S. 459 (465 und 470 f.).
EuGH, Rs. C-126/91, Yves Rocher GmbH, Slg. 1993, I-2361 (mit dem Ergebnis einer Beschränkung des freien Warenverkehrs durch den wenig später abgeschafften
R. Joliet, Der freie Warenverkehr: Das Urteil Keck und Mithouard und die Neuorientierung der Rechtsprechung, GRUR Int. 1994, S. 979 (984).
Siehe nur die Entscheidung zum schwedischen Alkoholmonopol und zum italienischen Tabakmonopol, EuGH (Fn. 159).
Dies gilt insbes. für Regelungen der Ladenschlusszeiten. Siehe aus der Zeit vor Keck die britischen Sunday Trading Cases: EuGH, Rs. C-145/88, Torfaen Borough Council, Slg. 1989, S. 3851; EuGH, Rs. C-169/91, Stoke-on-Trent, Slg. 1992, I6635; ähnlich EuGH, Rs. C-312/89, Union départemantale des syndicats de l’Aisne, Sig. 1991, I-997; EuGH, Rs. C-332/89, André Marchandise, Slg. 1991, I - 1027.
Oben II.3.e).
EuGH (Fn. 74).
Vgl. EuGH, Rs. C-189/95, Franzén, Slg. 1997, I - 5909.
So inzwischen auch EuGH, Rs. 405/98, Gourmet International Products, Slg. 2001, I-1795, Rdnrn. 21 ff.
Auch die Bindung des Mitgliedstaates an die Wettbewerbsvorschriften über Art. 10 Abs. 2 EG (effet utile) führt nicht zum Ziel, da danach staatliches
EuGH (Fn. 161), Rdnrn.
Oben II. 3. d).
Reich (Fn. 58), S. 203 (204 f.); ähnlich K.-H. Fezer, Europäisierung des Wettbewerbsrechts, JZ 1994, S. 317 (325 f.).
EMRK davon aus, dass Österreicher gegenüber EWR-Bürgern nicht benachteiligt werden dürfen; VerfG vorn 17.6. 1997, EuGRZ 1997, S. 362.
Die Entscheidung betrifft jedoch nicht das Gleichheitsgebot als solches, sondern den Schutz des Privatlebens, das nach den Vorschriften der EMRK für Inländer nicht weniger geschützt sein könne als für Ausländer. In Deutschland haben Gerichte im werberechtlichen Bereich bislang einen Verstoß der Inländerdiskriminierung gegen Art. 3 Abs. 1 GG verneint: siehe BGH, GRUR 1985, S. 886 — Cocktail-Getränk OLG Hamm, GRUR Int. 1992, S. 834 (836) — Typ Mozzarella.
EuGH (Fn. 53).
EuGH (Fn. 53), Rdnrn. 83 f. 18)) EuGH (Fn. 53), Rdnrn. 106 ff.
EuGH (Fn. 53), Rdnr. 115.
EuGH (Fn. 53), Rdnr. 104.
EuGH (Fn. 53), Rdnr. 88.
Oben 1.1.
EuGH (Fn. 53).
So Eucken (Fn. 29), S. 1 (32 ff.), zur Konstanz in der Wirtschaftspolitik als eines seiner konstituierenden Prinzipien. Siehe auch oben IL2.
Drexl (Fn. 1); ders., Verbraucherrecht — Allgemeines Privatrecht — Handelsrecht, in: P. Schlechtriem (Hrsg.), Wandlungen des Schuldrechts, 2002, S. 97.
Z.B. aus dem europäischen Ausland: J. Stuyck, Patterns of Justice in the European Constitutional Charter: Minimum Harmonisation in the Field of Consumer Law, in: L. Krämer/H.-W. Micklitz/K. Tonner (Hrsg.), Law and Diffuse Interest in the European Legal Order, Liber amicorum Norbert Reich, 1997, S. 279, ders., Euro~ean Consumer Law After the Treaty of Amsterdam: Consumer Policy in or Beyond the Internal Market367.
Oben II.4.e).
So Drexl (Fn. 1), S. 284 ff.
Richtlinie 1999/44 zu bestimmten Aspekten des Verbrauchsgüterkaufs und der Garantien für Verbrauchsgüter, ABI. L 171, S. 12.
So argumentiert etwa C.-W. Canaris, Wandlungen des Schuldvertragsrechts — Tendenzen seiner Marterialisierung, AcP 200 (2000), S. 273 (362 f.), sogar im Sinne der Verfassungs-und Europarechtswidrigkeit des halbzwingenden Charakters der Richtlinie über den Verbrauchsgüterkau£ Siehe dazu auch Drexl (Fn. 187), in: Schleehtriem (Hrsg.), S. 125 ff.
AufGrund einer informationsökonomischen Analyse dennoch für eine Vereinbarkeit der Richtlinie mit der Selbstbestimmung des Verbrauchers: K. Riesenhuber, Party
Siehe schon J. Drexl, WTO und Privatrecht, in: C. Ott/H.-B. Schäfer (Hrsg.), Vereinheitlichung des Zivilrechts in transnationalen Wirtschaftsräumen, VIII. Travemünder Symposium zur ökonomischen Analyse des Rechts (im Erscheinen).
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Drexl, J. (2003). Wettbewerbsverfassung. In: von Bogdandy, A. (eds) Europäisches Verfassungsrecht. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-07128-1_16
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