Neue Verfahren in der Energietechnik

Zusammenfassung

Bei der Ölförderung verbleiben beträchtliche Mengen an Öl als derzeit nicht förderbar in der Lagerstätte zurück. Auch die Ausbeutung von Schweröllagerstätten erfordert besondere Aufwendungen. Eine für die Zukunft besonders attraktive Methode ist die tertiäre Ölgewinnung [20.1–20.3], bei der Chemikalien, Gase, Kohlenwasserstoffe oder Dampf in die Lagerstätte eingepreßt werden. Besonders beim Injizieren von Dampf wird die Viskosität des Lagerstättenöls stark reduziert, dessen Mobilität verbessert und zudem der Druck in der Lagerstätte erhöht. Weltweit wird dieses Verfahren bereits an vielen Stellen eingesetzt. Man rechnet damit, daß gegen Ende dieses Jahrhunderts wesentliche Anteile der Weltölförderung unter Benutzung dieser Methode gewonnen werden. Ein einfaches Verfahrensschema zeigt Abb. 20.1. Unter Verbrennung eines Teils des gewonnenen Öls wird Dampf (z.B. 320°C/120 bar) erzeugt. Dieser Dampf wird auf dem Ölfeld verteilt und zu einzelnen Injektionsbohrungen geleitet. Durch diese Injektionsbohrungen, die innen thermisch isoliert sind und heute bis in Tiefen von rund 1000 m reichen, wird der Dampf der ölführenden Schicht zugeführt. Aus im Abstand von rund 50 bis 100 m von der Injektionsstelle angeordneten Produktionsbohrungen kann ein Ö-Wasser-Gemisch abgepumpt werden.