Zusammenfassung
Eine systematische Aufarbeitung organisationstheoretischer, informationstheoretischer und arbeitswissenschaftlicher Ansätze von NIPPA /115/ zeigt, daß eine konsequente Ableitung und Einordnung der Funktionen des informationsverarbeitenden Bereichs eines Unternehmens fehlt. Theoretische Unternehmensmodelle, aus denen die Funktionen des informationsverarbeitenden Bereichs abgeleitet werden können, sind:
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• Modelle, die auf der traditionellen betriebswirtschaftlichen Funktionsgliederung eines Unternehmens aufbauen (vgl. GROCHLA /46/). Das organisatorische Gestaltungsproblem wird hier als Problem einer aufgabengerechten Arbeitsteilung und Koordination verstanden. Hierzu gehört das Konzept Computer Integrated Manufacturing (CIM), bei dem die informationstechnische Verknüpfung betrieblicher Abläufe innerhalb der Funktionsbereiche und die funktionsbereichsübergreifende technische und betriebswirtschaftliche Ablaufverknüpfung betrachtet werden (vgl. SCHEER /132/).
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• Modelle, die auf dem Konzept der Wertschöpfungskette aufbauen (vgl. PORTER /125). Wettbewerbsvorteile entstehen diesem Modell folgend aus der Summe der einzelnen Tätigkeiten eines Unternehmens (z.B. Forschung und Entwicklung, Fertigung, Marketing). Die Wertschöpfungskette ist ein analytisches Instrument, um ein Unternehmen in wettbewerbsrelevante Aktivitäten zu gliedern. Sie unterscheiden primäre (direkt in der Wertschöpfungskette befindliche) und unterstützende Tätigkeiten.
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• Modelle, die aus den Bedingungen des unternehmerischen Transformationsprozesses systemtheoretisch begründet werden (vgl. KATZ und KAHN /73/). Sie betrachten das Unternehmen als 5 Teilsysteme (Produktions-, Unterstützungs-, Erhaltungs-, Adaptions- und Managementsubsystem), die untereinander teilsystemübergreifend in Beziehung stehen. Hierzu kann das Konzept des Prozeßmanagements gezählt werden, bei dem der informationsverarbeitende Bereich als integraler Bestandteil aller unternehmerischer Tätigkeiten betrachtet wird (vgl. STRIENING /151/).
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• Modelle, die auf kontingenztheoretischen Ansätzen (vgl. MINTZBERG /106/, KIESER und KUBICEK /78/) der Informationsverarbeitung aufbauen. Hierzu zählt das Konzept Computer Integrated Business (CIB), bei dem die Gestaltung des Informationssystems situativ von der Unternehmensstrategie unter Berücksichtigung wettbewerbsstrategischer und fertigungstechnischer Randbedingungen abgeleitet wird (vgl. BULLINGER, NIEMEIER, HUBER /20/).
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Ness, A.J. (1990). Anforderungen an die Gestaltung und das Management Verteilter Informationssysteme. In: Eine Systemarchitektur für die Gestaltung und das Management verteilter Informationssysteme. IPA-IAO Forschung und Praxis, vol 143. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-06847-2_3
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