Zusammenfassung
Das Rechtsverhältnis zwischen dem Patienten auf der einen Seite und dem Krankenhaus-träger oder dem Krankenhausarzt auf der anderen Seite ist auch bei stationärer Aufnahme des Patienten in ein Krankenhaus in der Regel privatrechtlicher Natur,1 und zwar unabhängig davon, ob sich der Patient als Privatpatient oder als Kassenpatient in stationäre ärztliche Behandlung begibt.
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Literatur
Laufs, Arztrecht, Rdnr. 351; Kern/Laufs, Die ärztliche Aufklärungspflicht, 156; Kern, Die Haftpflicht des beamteten Arztes aus § 839 BGB, VersR 1981, 316; Kern, Zur deliktischen Haftung der öffentlichrechtlichen Krankenhausträger bei Aufklärungspflichtverletzungen, Krankenhauskalender 1981, 368f.; Hübner/Drost, Ärztliches Haftpflichtrecht, 10ff.; Narr, Rdnr. 900; Daniels, Probleme des Haftungssystems bei stationärer Krankenhausbehandlung, NJW 1972, 305 (307); W. Adam, 54; Burck, VersR 1968, 613 (614); Münch Komm-Söllner, § 611, Rdnr. 70; Erman-Küchenhoff, Rdnr. 50 vor § 611; BGHZ 1, 383; BGHZ 4, 138 (152); BGHZ 9, 145 (147); BGHZ 59, 310 (313); BGHZ 63, 265 (270); BGH VersR 1961, 225; BGH NJW 1980, 1901.
Zur gegenteiligen Rechtsprechung des Reichsgerichts s. Hübner/Drost, 10.
BGHZ 4, 138 (Einweisung aufgrund öffentlicher Fürsorge).
BGHZ 38, 49 = BGH NJW 1963, 40; Palandt-Putzo, Einf. vor §611, Anm. 2 a cc; Münch Komm-Söllner, §611, Rdnr. 72; Geigel-Wagner, Kap. 20, Rdnr. 17; Burck, VersR 1968, 613.
Siehe hierzu ausführlich: Uhlenbruck, Der Krankenhausaufnahmevertrag, jur. Dissertation; Uhlen-bruck, Typische Formen des Krankenhausaufnahmevertrages NJW 1964, 431ff.; Uhlenbruck, NJW 1973, 1399ff.; Schmeicher bei Kuhns I, 572ff.; R. Eichholz, 14ff.; Narr, Rdnr. 855ff.; Diederichsen, 7ff., 85f.; Laufs, Arztrecht, Rdnr. 45.
Nipperdey, KHA 1949, Heft 4, 5; Uhlenbruck, Der Krankenhausaufnahmevertrag, 36; Uhlenbruck, NJW 1964, 432, FN 1; R. Eichholz, 14; BGHZ 5, 321 (323) = NJW 1952, 658; BGH NJW 1962, 1763.
So die h. M.: BGHZ 2, 94 (96) = NJW 1951, 596; Uhlenbruck, Der Krankenhausaufnahmevertrag, 58ff.; Uhlenbruck, NJW 1973, 1400f.; W Adam, 55; Palandt-Putzo, Anm. 2acc vor §611 BGB; Soergel-Wlotzke-Volze, Rdnr. 52, 101 vor § 611; anders lediglich Diederichsen, 85f., der — wegen des Instituts des allgemeinen Pflegesatzes zu Unrecht — einen sog. Typenkombinationsvertrag für gegeben erachtet.
Siehe S. 64ff.
Vgl. Diederichsen, 89; W. Adam, 56ff.
BGHZ 1, 383 (385); BGHZ 4, 138 (149); BGH NJW 1959, 816; BGH NJW 1966, 1855;BGHNJW 1969, 553; offen gelassen: BGH NJW 1984, 1820; vgl. auch BGH NJW 1985, 1542.
Laufs, Arztrecht, Rdnr. 45; Eberhardt, AcP 1971, 296, 298, 323; Luig, 229; Diederichsen, 8; W. Adam, 55; Erman-Westermann, Rdnr. 19 zu §328; Palandt-Heinrichs, Anm. 2d zu §328; vergl. auch Münch Komm-Gottwald, § 328, Rdnr. 30; Lenz, NJW 1985, 649ff.; Kleinmann, NJW 1985, 1367ff.
Siehe S. 69f.
Siehe S. 13.
Eberhardt, AcP 1971, 298.
Eberhardt, AcP 1971, 300 m. w. N.
Siehe hierzu Uhlenbruck, Der Krankenhausaufnahmevertrag, 35 ff. ; Uhlenbruck, NJW 1964, 432; Uhlenbruck, NJW 1973, 1400; R. Eichholz, 14ff.; Narr, Rdnr. 855; Schmeicher bei Kuhns I, 574; Nipperdey, KHA 1949, 5; Molitor 33, 39; Busse, ArztR 1972, 185; Laufs, Arztrecht, Rdnr. 45; Diederichsen, 8; W. Adam, 63; Münch Komm-Söllner, §611, Rdnr. 73, 74.
Die Einräumung der Gläubigerstellung erfolgt in der Regel durch Einräumung des Liquidationsrechts im Chefarztvertrag; s. hierzu S. 49ff.
Gesetz zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur Regelung der Krankenhauspflegesätze (Krankenhausfinanzierungsgesetz — KHG) vom 29. Juni 1972 (BGBl. 1, 1009), zuletzt geändert durch das Krankenhausneuordnungsgesetz vom 20. Dezember 1984 (BGBl. 1, 1716) und Verordnung zur Regelung der Krankenhauspflegesätze (Bundespflegesatzverordnung — BPflV) vom 25. April 1973 (BGBl. I, 333), zwischenzeitlich ersetzt durch Verordnung zur Regelung der Krankenhauspflegesätze (Bundespflegesatzverordnung — BPflV) vom 21. August 1985 (BGBl. I, 1666).
Siehe hierzu Uhlenbruck, Der Krankenhausaufnahmevertrag, 46ff.; Uhlenbruck NJW 1964, 432ff.; Uhlenbruck NJW 1973, 1400; R. Eichholz, 15; Narr, Rdnr. 856; Nipperdey, KHA 1949, 7ff.; Molitor, 39ff.; Hübner-Drost, 8; Schmeicher bei Kuhns I, 574; Laufs, Arztrecht, Rdnr. 45; Diederichsen, 8f.; W. Adam, 63; Münch Komm-Söllner, §611, Rdnr. 73, 75; BGHZ 5, 321.
So die herrschende Meinung: Molitor, 34; Philipsborn, Kranker und Krankenhaus im Recht, 44; Burmester, Die Haftpflicht des Arztes und der Krankenanstalt, 204; Laufs, Arztrecht, Rdnr. 45; Narr, Rdnr. 856; R. Eichholz, 15; anders lediglich Uhlenbruck, Der Krankenhausaufnahmevertrag, 37; Uhlenbruck NJW 1964, 432, der einen einheitlichen Vertrag annimmt, der hinsichtlich der Verpflichtung zur Leistung eine Aufspaltung erfährt.
So bei der ärztlichen Behandlung eines Kassenpatienten durch einen Belegarzt; siehe hierzu S. 88 f.
Siehe S. 69ff.
Anders die Vertreter der Vertragstheorie, die auch zwischen Belegarzt und Kassenpatient den Abschluß eines Vertrages bejahen; vgl. S. 68.
Siehe hierzu S. 81, Fn 18.
Siehe hierzu Uhlenbruck, Der Krankenhausaufnahmevertrag, 50; Uhlenbruck NJW 1964, 434; Uhlenbruck, NJW 1973, 1400; Nipperdey, KHA 1949, 5; Molitor, 34ff.; R. Eichholz, 16; Schmeicher bei Kuhns I, 574; Diederichsen, 9; Münch Komm-Söllner, §611, Rdnr. 73, 76.
Siehe S. 81, Fn. 18.
Siehe S. 81, Fn. 18.
Vgl. S. 32f.
Münch Komm-Söllner, § 611, Rdnr. 74; Palandt-Putzo, Einf. vor § 611, Anm. 2 a cc; Uhlenbruck, NJW 1973, 1399ff.; Uhlenbruck, ArztR 1973, 59ff.; Giesen, Wandlungen des Arzthaftungsrechts, 4; Narr, Rdnr. 855; BAG NJW 1978, 1699; AG Saarbrücken VersR 1976, 362; LG Hannover NJW 1978, 1695; anders Diederichsen, 79, der die Statuierung eines Regelfalls verneint, obwohl auch er die gesonderte Liquidation nach Operationen durch den Chefarzt bei bewußtlos ins Krankenhaus eingelieferten Patienten, die sterben ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, für unzulässig erachtet (S. 89).
Siehe hierzu ausführlich Diederichsen, 17ff., 30ff.
So auch Laufs, Arztrecht, Rdnr. 51; Diederichsen, 33ff., 84f. mit eingehender Begründung; Narr, Rdnr. 856; Weißauer NJW 1978, 2342ff; Brandecker, Wilhelmy, Willner, 60f.; Brandecker, 39f.; OLG Celle NJW 1982, 2129.
AG Aachen NJW 1976, 1797; LG Flensburg NJW 1978, 2342; Weißauer NJW 1978, 2342ff.; OLG Celle NJW 1982, 706; Laufs, Die Entwicklung des Arztrechts, NJW 1982, 1319; NJW 1983, 1346; Diederichsen, 84; OLG Karlsruhe, NJW 1987, 1489.
Eine etwa erforderliche Operation hat der leitende Krankenhausarzt grundsätzlich persönlich durchzuführen; vgl. OLG Celle NJW 1982, 706.
OLG Celle NJW 1978, 2129f.
Weißauer NJW 1978, 2343; OLG Celle NJW 1978, 2129f.
Dies gilt jedoch nicht für die Fälle, in denen der Chefarzt nur deshalb nicht tätig wird, weil er keinen Dienst hat; so zutreffend OLG Celle NJW 1982, 2129 für die Durchführung der Anästhesie durch einen Oberarzt.
LG Flensburg NJW 1978, 2342; Weißauer NJW 1978, 2343; Das AG Aachen NJW 1976, 1797, wies dagegen die Honorarklage eines Chefarztes mit der Begründung ab, daß er die Behandlung des Patienten nicht, auch nicht zumindest teilweise, persönlich durchgeführt habe; in dem der Entscheidung zugrundeliegenden Fall war allerdings in dem Krankenhausaufnahmeformular nicht von besonderen ärztlichen Leistungen, sondern von einer persönlichen Behandlung durch den leitenden Abteilungsarzt die Rede; vgl. auch OLG Hamm VersR 1986, 897 u. OLG Karlsruhe, NJW 1987, 1489.
So zutreffend auch Uhlenbruck, ArztR 1973, 62.
Möglich ist allerdings, daß der Krankenhausträger die liquidationsberechtigte Leistung des Chefarztes nur verbunden mit einer gesondert berechenbaren Unterkunft in einem Ein- oder Zweibettzimmer anbietet; vgl. S. 30.
Vgl. Diederichsen, 80; W. Adam, 64.
Diese Aufnahmebedingungen haben eine den allgemeinen Geschäftsbedingungen entsprechende Funktion; sie enthalten eine einseitige, nicht auf den Einzelfall beschränkte Vorformulierung der normalen Vertragsbedingungen, die auf Verlangen des Krankenhausträgers Vertragsinhalt werden; das Gesetz zur Regelung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen findet daher Anwendung; Diederichsen, 88; LG München NJW 1982, 2130; vgl. auch Bunte, Die neue Konditionenempfehlung „Allgemeine Vertragsbedingungen für Krankenhausbehandlungs-Verträge“, NJW7 1986, 2351ff.
Vgl. Uhlenbruck, Der Krankenhausaufnahmevertrag, 62; R. Eichholz, 18 ff.
Unzutreffend insoweit Uhlenbruck, ArztR 1973, 62, wenn er ausführt, „der Patient hat künftig die Wahl, ob er im Einzelfall in vertragliche Beziehungen zum Arzt treten möchte“.
Auch mit Inkrafttreten des KHG und der BPflV bleibt der Abschluß eines gespaltenen Krankenhausaufnahmevertrages möglich; siehe hierzu ausführlich Diederichsen, 71ff.; Gitter, 31ff.
Diederichsen, 88f.
Dies gilt, obwohl der Wortlaut des § 7 Abs. 1 S. 1 BPflV entgegensteht; vgl. hierzu Diederichsen, 90.
Vgl. S. 20; zur Rechtslage in den Belegkrankenhäusern siehe S. 88 f.
So auch Diederichsen, 81.
Siehe S. 49ff.
So auch LG Hannover NJW 1978, 1695; Diederichsen, 78f., 81; Busse, 185; Gitter, 48f.; Wirzbach, Arbeit und Sozialpolitik 1973, 111ff., 113, 116; anders Küchenhoff, Die Sozialgerichtsbarkeit 1973, 345ff. und Med. Klinik 1974, 115ff., der die Ansicht vertritt, daß das „originäre Liquidationsrecht“ des Chefarztes (vgl. S. 51.) nicht ausgeschlossen werden kann.
Siehe S. 81, Fn. 18.
So auch Diederichsen, 10, 89; Küchenhoff, Die Sozialgerichtsbarkeit, 1973, 341 ff., 345ff.; Küchenhoff, Med. Klinik 1974, 117; Uhlenbruck, ArztR 1973, 62; AG Saarbrücken VersR 1976, 362; LG Hannover NJW 1978, 1695; LG Flensburg NJW 1978, 2342 mit Anm. von Weißauer.
Narr, Rdnr. 856.
Vergl. Jung, BPflV 86, 77ff.
Uhlenbruck, NJW 1973, 1400ff; Uhlenbruck, ArztR 1973, 60, 62; ebenso Neufelder und Wollenschläger, NJW 1974, 1415ff, 1418; Laufs, Arztrecht, S. 143, FN 3; vergl. auch BGH NJW 1985, 2189 = MedR 1986, 137.
Siehe S. 31 f.
Dies sind also die Fälle, in denen früher ein sog. totaler Krankenhausaufnahmevertrag mit Arztzusatzvertrag angenommen wurde; vgl. S. 82.
Das Verbot betrifft lediglich die Vergütungsseite.
So auch Diederichsen, 142.
Siehe S. 81, Fn 18.
Vgl. S. 32f.
Siehe S. 49ff.
So auch BGH NJW 1985, 2189 = MedR 1986, 137, der im streitgegenständlichen Fall allerdings einen totalen Krankenhausaufnahmevertrag mit Arztzusatzvertrag für gegeben erachtet; vgl. auch Narr, Rdnr. 856.
Vgl. S. 62f.
Vgl. S. 63.
Siehe hierzu ausführlich S. 141ff.
Siehe S. 81, Fn. 18.
Siehe S. 21.
Vgl. Krauskopf/Siewert, 97f.
Siehe S. 68ff.
Anders dagegen die Vertreter der Vertragstheorie (s. S. 68), die selbstverständlich auch hier den Abschluß eines Behandlungsvertrages zwischen Belegarzt und Kassenpatient bejahen.
Zur Begründung kann auf das zur ambulanten Behandlung Gesagte verwiesen werden; s. S. 69ff.
Siehe S. 74f.
Siehe S. 21.
Siehe S. 81, Fn 18.
Siehe S. 32f.
Vgl. S. 82ff.
In diesen Krankenhäusern kann das alte Pflegeklassensystem beibehalten werden.
Vgl. S. 82.
Vgl. Uhlenbruck, NJW 1964, 432; Uhlenbruck, NJW 1973, 1400.
Siehe S. 88f.
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Schmid, EM. (1988). Rechtsbeziehungen bei stationärer Krankenhausbehandlung. In: Die Passivlegitimation im Arzthaftpflichtprozeß. MedR Schriftenreihe Medizinrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-06672-0_5
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