Zusammenfassung
Tritt ein neuer Kopfschmerz erstmals in engem zeitlichen Zusammenhang zu einer Störung der Homöostase auf, sollte der Kopfschmerz als Kopfschmerz zurückzuführen auf diese Störung kodiert werden. Dies ist auch der Fall, wenn der Kopfschmerz das klinische Bild einer Migräne, eines Kopfschmerzes vom Spannungstyp oder eines Clusterkopfschmerzes aufweist. Wenn sich aber ein vorbestehender primärer Kopfschmerz in engem zeitlichen Zusammenhang mit einer Störung der Homöostase verschlechtert, ergeben sich zwei Möglichkeiten, die ein Abwägen erfordern. Der Patient kann entweder ausschließlich die Diagnose des vorbestehenden primären Kopfschmerzes erhalten oder aber die Diagnose des vorbestehenden primären Kopfschmerzes und eines Kopfschmerzes zurückzuführen auf eine Störung der Homöostase. Letzteres Vorgehen empfiehlt sich bei Vorliegen folgender Punkte: Es besteht ein unmittelbarer zeitlicher Zusammenhang zur Störung der Homöostase; die primären Kopfschmerzen haben sich deutlich verschlechtert; es bestehen sehr gute Hinweise, daß die Störung der Homöostase Kopfschmerzen verschlimmern kann und es kommt zur Besserung oder zum Verschwinden des Kopfschmerzes nach Ende der Störung der Homöostase.
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Göbel, H. (2004). Kopfschmerz zurückzuführen auf eine Störung der Homöostase. In: Die Kopfschmerzen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-06659-1_17
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