Zusammenfassung
Mrs. Tanner stand unter dem Haustor und sah in der Auffahrt das Mietauto verschwinden, das ihren Sohn zum Zug nach London brachte — die erste kurze Strecke seiner langen Reise nach Übersee. Sie winkte ein- oder zweimal; doch es war nicht Jeremys, sondern Naomis Gesicht, das sich lächelnd nach ihr umwandte, und so beugte sie ihren schweren Körper ostentativ zu den Eingangsstufen hinab, um dort die lockeren Fliesen zu untersuchen. Ihr plötzliches Interesse an dem geborstenen Pflaster sollte zeigen, daß sie jenes Lächeln absichtlich zurückwies, denn ihre Schwiegertochter wußte nur zu gut, daß der Verfall ihres Hauses zu den Dingen gehörte, die ihr am wenigsten nahegingen. Es war wahrlich genug, daß sie diese durch den Krieg bedingte ländliche Abgeschiedenheit mit Naomi teilte und daß sie ihr erlaubt hatte, Jeremy allein zu seiner Einschiffung zu begleiten; sie hatte sich das Recht auf eine einzige unhöfliche Geste gegenüber dieser fremden Frau, die ihr die Ehe ins Haus gebracht hatte, verdient. Jedenfalls wußte Naomi genau, daß ihr freundliches Verhältnis auf gegenseitiger Gleichgültigkeit beruhte.
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© 1989 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Wilson, A. (1989). Ein trauriger Fall. In: von Engelhardt, D. (eds) Diabetes in Medizin- und Kulturgeschichte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-06578-5_2
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