Spektroskopie im fernen Ultraviolett

Zusammenfassung

Der Spektralbereich von der Durchlässigkeitsgrenze der Erdatmosphäre bei etwa 3000 À bis herunter zur Lyman-Kante bei 912 Å ist beobachtungstechnisch von Raketen oder Satelliten aus relativ leicht zugänglich. Vor allem durch den Copernicus-Satelliten und den International Ultraviolet Explorer (Start 1974 bzw. 1978) konnte in den letzten Jahren ultraviolette Spektroskopie in größerem Umfang betrieben werden, wobei für die helleren Objekte (bis etwa zur 10. Größenklasse) eine spektrale Auflösung von 0.1 bis 0.4 Å erreicht werden kann. Der Bereich unterhalb 912 Å ist noch wenig untersucht, da die starke Absorption durch das Lyman-Kontinuum des neutralen Wasserstoffs im interstellaren Medium die Beobachtungsmöglichkeiten auf unsere unmittelbare Umgebung beschränkt. Allerdings zeigte sich bei der Apollo-Sojus-Mission (1975), daß frühere Abschätzungen der Absorption etwas zu pessimistisch waren und Objekte noch bis etwa 100 pc Entfernung beobachtet werden können. Erst im Röntgenbereich wird das interstellare Medium wieder durchlässig.