Zusammenfassung
Die Depression ist heute eine gut behandelbare Erkrankung, sie ist anderseits auch eine lebensgefährliche. Untersucht man, wie viele der Menschen, die jährlich durch Suizid in der Bundesrepublik umkommen, zum Zeitpunkt ihrer Selbsttötung an einer Depression gelitten haben, findet man Angaben von 40–60%. Aus der Gruppe der Schwer- und Schwerstdepressiven, die in psychiatrischen Einrichtungen behandelt werden müssen, sterben auch heute noch — verfolgt man den Lebenslauf von 100 schwer depressiven Patienten — bis zu 15% durch Suizid. Diese Zahl scheint sich nur langsam zu verändern. Etwa 40% aller stationär aufgenommenen depressiven Patienten weisen in der unmittelbaren oder in der längerfristigen Vorgeschichte bereits Suizidversuche auf; Todeswünsche, Suizidideen finden sich bei etwa 60% aller stationären depressiven Patienten. So muss man heute davon ausgehen, dass Suizidalität ein nahezu obligater Bestandteil depressiven Erlebens ist. Ärzte wie auch Angehörige depressiver Menschen sollten deshalb Äußerungen von Hoffnungslosigkeit, Todeswünschen oder ganz konkrete Suizidideen ernst nehmen, die Kranken auch danach fragen und dann entsprechend handeln.
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Wolfersdorf, M. (2002). Der suizidgefährdete Depressive. In: Depressionen verstehen und bewältigen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-06511-2_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-06511-2_15
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