Zusammenfassung
Die Depression ist heute eine gut behandelbare Erkrankung, sie ist anderseits auch eine lebensgefährliche. Untersucht man, wieviele der Menschen, die jährlich durch Suizid in der Bundesrepublik umkommen, zum Zeitpunkt ihrer Selbsttötung an einer Depression gelitten haben, findet man Angaben von 40–60%. Aus der Gruppe der Schwer- und Schwerstdepressiven, die in psychiatrischen Einrichtungen behandelt werden müssen, sterben auch heute noch bis zu 15% durch Suizid. Diese Zahl scheint sich nur langsam zu verändern. Etwa 30% aller stationär aufgenommenen Patienten weisen in der unmittelbaren oder in der längerfristigen Vorgeschichte bereits Suizidversuche auf; Todeswünsche, Suizidideen finden sich bei etwa 60% aller stationären depressiven Patienten. So muß man heute davon ausgehen, daß Suizidalität ein nahezu obligater Bestandteil depressiven Erlebens ist. Ärzte wie auch Angehörige depressiver Menschen sollten deshalb Äußerungen von Hoffnungslosigkeit, Todeswünschen oder ganz konkrete Suizidideen ernstnehmen, die Kranken auch danach fragen und dann entsprechend handeln (s. unten).
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Wolfersdorf, M. (1994). Der suizidgefährdete Depressive. In: Depression. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-06510-5_15
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