Zusammenfassung
§ 253 schließt im Grundsatz den Ersatz von Nichtvermögensschäden aus. Nur in den durch das Gesetz bestimmten Fällen soll eine Ausnahme möglich sein. Neben §§ 651 f. Abs. 2, 1300 ist § 847 die wichtigste Ausnahmevorschrift in diesem Sinne. Einer grundlegenden Entscheidung des Großßen Zivilsenates des BGH aus dem Jahre 1955 zufolge hat das Schmerzensgeld eine Doppelfunktion1:
“Das Schmerzensgeld hat rechtlich eine doppelte Funktion. Es soll dem Geschädigten einen angemessenen Ausgleich bieten für diejenigen Schäden, füir diejenige Lebenshemmung, die nicht vermögensrechtlicher Art sind. Es soll aber zugleich dem Gedanken Rechnung tragen, daß der Schädiger dem Geschädigten für das, was er ihm angetan hat, Genugtuung schuldet ....”
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Literatur
BGHZ 18, 149, 154.
Vgl. dazu insbesondere Neh1sen-v.Stryk JZ 1987, 119 ff. mit sehr schöner und knapper Zusammenfassung auch des rechtshistorischen Hintergrundes.
Vgl. dazu auch Erman-Schiemann § 847 Rn. 1 und 2.
Hierzu hat der BGH, VersR 1995, 351, nunmehr klargestellt, daß die Übertragbarkeit und Vererblichkeit des Schmerzensgeldanspruch keine Willensbekundung des Verletzten zu Lebzeiten mehr voraussetzt, Schmerzensgeld fordern zu wollen.
Erman-Schiemann § 847 Rn. 3.
Vgl. dazu unten 10. Kap. A. IV. 5.
BGHZ 20, 61, 68.
Diese Rechtsprechung hat das BAG bestätigt, vgl. BAG NJW 1996, 2529, 2533 (im konkreten Falle wurde aber der Anspruch verneint, da es an der Schwere der Verletzung fehlte). Offengelassen wurde, welche Konsequenzen sich im Hinblick auf die zum 1.9.1994 in Kraft getretene Regelung des § 611a Abs. 2 ergeben.
BGH NJW 1991, 1948, 1951.
BGHZ 18, 149, 159; NJW 1993, 1531.
BGHZ 18, 149.
BGH NJW 1976, 1147; NJW 1982, 2123.
BGH NJW 1993, 781, 783.
Vgl. etwa Hacks/Ring/Böhm, Schmerzensgeldbeträge, 17. Aufl. 1995; Slizyk, Beck’sche Schmerzensgeldtabelle 1994.
Vgl. dazu Kötz Rn. 526.
BGH VersR 1986, 59; VersR 1988, 943, 944.
Vgl. Erman-Schiemann § 847 Rn. 7.
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Fuchs, M. (1997). Immaterieller Schadensersatz (§ 847). In: Deliktsrecht. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-06505-1_7
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