Zusammenfassung
Die gesellschaftlichen Entwicklungen im Bereich der Schönheitsmedizin und der kosmetischen Chirurgie erfordern bei der Bewertung entsprechender Werbemaßnahmen gegebenenfalls eine differenzierte Betrachtung. Dies gilt vor allem für die in § 27 Abs. 1 MBO verankerten Auslegungsaspekte „Patientenschutz“ 1146 und „Vermeidung der Kommerzialisierung des Arztberufes“.1147
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Literatur
Vgl. hierzu Kapitel 5.2.2, S. 57.
Vgl. hierzu Kapitel 5.2.3, S. 58.
Etwa Brustvergrößerung, Bruststrafïung, Brustverkleinerung, Bauchdeckenstrafrung, Stirnlift, Gesichtslift, Gesichts-Peeling, Faltenbehandlungen, Fettabsaugung usw.
LG Berlin, Urt. v. 30.1.2003 – 16 0 561/02
anders hingegen bei der Werbung für Arzneimittel im Sinne des § 1 Abs. 1 Nr. 1 HWG: Auch wenn ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel nur für kosmetische Zwecke eingesetzt wird (Stichwort Botox, vgl. hierzu Kapitel 10.6.10.1, S. 297), darf hierfür keine Publikumswerbung betrieben werden.
Vgl. hierzu Kapitel 10.6.9, S. 297.
KG Berlin, Urt. v. 12.11.2002 – 5 U 325/01 ; sich dieser Entscheidung anschließend auch LG Berlin, Urt. v. 30.1.2003 – 16 O 561/02
Fr djggg grundsätzliche Abwägung sei es nicht maßgeblich, ob bloße Schönheitsbehandlungen sich allgemein als sinnvolle Maßnahme und Einkommensverwendung darstellten, so lange dies eine erlaubte Tätigkeit sei.
Zwar bleibe auch die ohne stationäre Unterbringung vorgenommene ambulante Schönheitsoperation eine freiberufliche Behandlung des Arztes — sie werde jedenfalls nach geltendem Recht nicht alleine wegen der fehlenden medizinischen Indikation zu einer gewerblichen. Der verständige Durchschnittsverbraucher erkenne, dass der Arzt hier vergleichbar mit einem Kosmetiker oder Friseur — Leistungen anbiete, die einem gewerblichen Angebot sehr nahe stünden, KG Berlin, Urt. v. 12.11.2002 – 5 U 325/01 ; sich dieser Entscheidung anschließend LG Berlin, Urt. v. 30.1.2003 – 16 0 561/02
Vgl. hierzu Kapitel 10.2.2.2, S. 225.
Dies entbindet den behandelnden Arzt freilich nicht von dessen ärztlicher Haftung im Falle eines Behandlungsfehlers, sondern fordert eine besonders sorgfältige Aufklärung über die weiteren gesundheitlichen Konsequenzen schönheitschirurgischer Eingriffe etwa die Notwendigkeit einer weiteren Operationen bei Brustimplantaten usw.
Vgl. hierzu Kapitel 10.2.2.2, S. 225.
§ 11 Abs. 1 Nr. 5 HWG, vgl. hierzu auch Doepner und Bülow/Ring sowie Kapitel 10.6.9, S. 297.
BGH, Urt. v. 26.9.2002 – 1ZR 101/00 — www.bundesgerichtshof.de; ebenso LG Bonn, Urt. v. 17.9.2002 – 110 169/02
Hier mag künftig gesetzgeberischer Korrekturbedarf bestehen. Ob es im Interesse der Patienten notwendig ist, auch die Schönheitsbehandlungen unter den besonderen Schutz des HWG zu stellen, wird nur anhand einer Untersuchung über die mögliche Kausalität zwischen der Werbung für diese Schönheitsbehandlungen und den bekannt gewordenen Arzthaftungsfehlern feststellbar sein.
KG Berlin, Urt. v. 7.3.2003 – 5 U 240/02
KG Berlin, Urt. v. 7.3.2003 – 5 U 240/02 ; OLG München, Urt. v. 28.6.2001 – 23 U 2210/01
OLG Stuttgart, Urt. v. 17.10.2002 – 2 U 40/02 — GRUR 2003, S. 119 ff. m.w.N.
OLG München, Urt. v. 28.6.2001 – 29 U 2210/01
So zutreffend OLG München, Protokoll vom 7.11.2002 – 6 U 5527/01
Vgl. hierzu das Urteil des LG Frankfurt/Oder, Kapitel 10.5.3.1, S. 274.
Vgl. hierzu Kapitel 10.5.5, S. 281.
LG Frankfurt/Oder, Urt. v. 24.7.2003 – 32 O 43/03 , vgl. Kapitel 10.5.3.1, S. 274.
Vgl. hierzu Kapitel 9.2.2, S. 198.
„... insbesondere von Kindern und Jugendlichen “. Das Wort „insbesondere“ erlaubt allerdings auch eine Anwendung auf andere Verbraucherkreise.
Vgl. hierzu Kapitel 10.2, S. 220 ff.
BVerfG, Beschl. v. 18.10.2001 m.w.N. — 1 BvR 881/00 -www.bverfg.de = WRP 2001, S. 1437 ff.; BVerfG, Beschl. v. 23.7.2001 – 1 BvR 872/00 — www.bverfg.de.
Vgl. zur Regelungsbefugnis und zum Überprüfungsrecht der Ärztekammern Kapitel 7.4.9, S. 104 ff.
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Bahner, B. (2004). Exkurs: Schönheitsmedizin und Werbung. In: Das neue Werberecht für Ärzte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-06481-8_11
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