Milz

Zusammenfassung

Die Zerreißlichkeit von Milzparenchym und Milzkapsel lassen eine Naht bei Verletzungen nicht zu. Teilresektionen zur Probebiopsie bei Erkrankungen des lymphatischen Systems sind somit nicht bzw. nur selten etwa bei verdickter Kapsel möglich. Die Splenektomie stellt die einzig mögliche Operationsform dar. Nach Entfernung des Organs beim Erwachsenen sind anhaltende negative Folgen nicht nachweisbar. Die Veränderungen nach Entfernung einer krankhaft veränderten Milz sind von der jeweiligen Erkrankungsart bzw. der evtl. pathologischen Funktion der Milz im Rahmen dieser Erkrankung abhängig, so z. B. Rückbildung der Symptome eines Hypersplenismus. Nach Entfernung einer nichterkrankten Milz können Leukocytensteigerungen beobachtet werden, die die erwartete postoperative Erhöhung deutlich, aber nur kurzfristig übersteigen (Begemann u. Rastetter, 1971). Längerfristige Blutbildveränderungen stellen sich nicht ein, das Immunsystem scheint nicht oder nicht wesentlich bzw. nachweisbar beeinflußt zu werden (Diehl et al., 1976). Dagegen bedeutet eine Splenektomie im Kindesalter einen erheblichen und langanhaltenden Eingriff in das Immunsystem (s. S. 359). Die Indikation zur Splenektomie muß deshalb im Kindesalter sehr streng gestellt werden.