Zusammenfassung
Die Versagensanalyse einer Struktur erfolgt auf der Basis einer Bruch- oder Versagensbedingung. Ein Beispiel hierfür ist die Sprödbruchbedingung K I = K Ic , nach der kein Versagen für KI K Ic auftritt. Wendet man diese Bedingung im deterministischen Sinn an, so muß vorausgesetzt werden, daß alle erforderlichen Größen genau bekannt sind. Dies ist aber nicht immer der Fall. So können die Betriebsbelastung eines Bauteiles schwanken und die Bruchzähigkeit K Ic des Materials streuen. Auch kennt man manchmal die Lage, Länge und Orientierung der Risse nicht genau. Läßt man dies unberücksichtigt und verwendet ‘gemittel-te’ Größen, so kann die deterministische Analyse zu unsicheren Aussagen führen. Berücksichtigt man dagegen die Schwankungen, indem man für K I seinen oberen Grenzwert und für K Ic seinen unteren Grenzwert verwendet, so gelangt man zwar zu vermutlich sicheren aber möglicherweise übertrieben konservativen Aussagen. Hierbei ist zu beachten, daß die genannten Grenzwerte ja ebenfalls häufig nicht exakt bekannt sind. Das Bruchrisiko ist jedenfalls bei einer deterministischen Betrachtung unbekannt. Entsprechendes trifft auf beliebige andere Versagensbedingungen wie zum Beispiel auf die klassischen Versagenshypothesen (Kapitel 2) oder auf die Lebensdauerhypothese nach dem Paris-Gesetz (Abschnitt 4.10) zu.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2001 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Gross, D., Seelig, T. (2001). Probabilistische Bruchmechanik. In: Bruchmechanik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-06173-2_11
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-06173-2_11
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-42203-7
Online ISBN: 978-3-662-06173-2
eBook Packages: Springer Book Archive