Zusammenfassung
Das Bessere ist der Feind des Guten. Im Begriff der Wissenschaft ist eingeschlossen, daß sie fortschreitet. Wenn wir sonst vom Arzt oder Krankenhaus verlangen, daß der Standard des Fachs bzw. der Stand der Wissenschaft eingehalten wird, so ist es Aufgabe der wissenschaftlichen Forschung, den Stand hinter sich zu lassen, um einen neuen Standard zu errichten. Der Stand der Wissenschaft heute beruht auf den Versuchen von gestern, mögen sie erlaubt oder unerlaubt gewesen sein. Heilversuche und wissenschaftliche Experimente gehören zum Alltag der wissenschaftlichen Forschung. Dabei gewinnen wir heute keine Erfahrung mehr durch „Versuch und Irrtum“, sondern wir planen Versuchsreihen, um Vergleichbares miteinander zu vergleichen, zugleich aber Zufälligkeiten auszuschalten.1 Biomedizinische Forschung ist notwendig und erlaubt, wenn sie ärztlich vertretbar ist und der Patient bzw. Proband seine Zustimmung nach Aufklärung gegeben hat. Forschungsvorhaben in einer Klinik sind nicht frei, sondern unterliegen der Kontrolle der jeweiligen Krankenhausabteilung. Jedoch sind Dienstanweisungen, die jede Forschung untersagen oder über Gebühr behindern, verfassungswidrig und unwirksam.
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Deutsch, E. (1983). Biomedizinische Forschung: Versuche am Menschen. In: Arztrecht und Arzneimittelrecht. Recht und Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-05845-9_17
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