Zusammenfassung
Es mag überraschen, daß einer ökonomischen Analyse des Arbeitsangebotes so viel Aufmerksamkeit entgegen gebracht wird, da doch die Alltagserfahrung dafür zu sprechen scheint, daß der durchschnittliche Arbeitnehmer keine andere Wahl hat, als zu arbeiten und in der Regel die Anzahl Stunden pro Woche abzuleisten, die im Arbeitsvertrag vereinbart ist. Bei genauerem Hinsehen ist die Flexibilität indessen größer als es den Anschein hat: Man kann eine längere Ausbildung absolvieren und daher später als andere in das Erwerbsleben eintreten oder eine Vorruhestandsregelung in Anspruch nehmen und somit früher ausscheiden; es bleibt jedermann unbenommen, die Erwerbstätigkeit zu unterbrechen, sei es, um sich der Familie zu widmen, sei es, um einen längeren (Bildungs-) Urlaub anzutreten. Die Informationen darüber, daß Erwerbstätige außerhalb ihrer regulären Arbeitszeit einer weiteren bezahlten Tätigkeit nachgehen, sind Legion; es gibt Vollzeit- und Teilzeitarbeitsplätze; viele Leute könnten sich selbständig machen und sich damit die Möglichkeit einer höheren Flexibilisierung ihres Arbeitsangebots schaffen. In der Regel kann zwar der einzelne Arbeitnehmer nicht mit dem Arbeitgeber über die Arbeitszeit verhandeln, jedoch tun die Gewerkschaften dies seit geraumer Zeit. Wenn man unterstellt, daß sie die Präferenzen der Mehrheit ihrer Mitglieder in die Verhandlungen einbringen, wird mithin das Arbeitsangebot bzw. dessen Veränderung berücksichtigt und die Arbeitsmenge eben nicht einseitig von den Unternehmen festgelegt.
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M. Killingsworth (1983), Labor Supply, New York (Cambridge University Press)
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Franz, W. (1996). Das Arbeitsangebot. In: Arbeitsmarktökonomik. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-05819-0_2
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