Zusammenfassung
Die Medizin führt kein selbstgenügsames Eigendasein, ihre Forschung ist nicht in den elfenbeinernen Turm einer Expertenkultur eingeschlossen. Vielmehr besteht — und dies gilt als Grundzug aufgeklärten demokratischen Selbstbewußtseins — öffentliches Interesse an allem, was den verantwortlichen Umgang mit menschlichem Leben, das in steigendem Maß in die Hand des Menschen gelegt ist, berührt. Kritisch-konstruktive Solidarität aller potentiell Betroffenen ist das Gebot der Stunde. So wird der Grund für konsensfähige rechtliche Regelungen gelegt, die sich nicht dem Alleingang des Gesetzgebers verdanken, sondern Reflex denkerischer Mitverantwortung von Seiten der Rechtsgemeinschaft sind. Für den Wissenschaftler bedeutet dies einen willkommenen Entlastungseffekt, er muß folgenschwere Entscheidungen, die evtl. tief in die Lebensgestaltung des einzelnen einschneiden, nicht in der Einsamkeit seines unabtretbaren Gewissens verantworten, wenn sich aufbrechende Spannungen auch niemals völlig einebnen lassen.
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Literatur
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Demmer, K. (2000). Ethische Aspekte der Reproduktionsmedizin. In: Nieschlag, E., Behre, H.M. (eds) Andrologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-05739-1_23
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